- Antiochia am Saros
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Adana Basisdaten Provinz (il): Adana Koordinaten: 36° 59′ N, 35° 20′ O36.98801944444435.32653611111123Koordinaten: 36° 59′ 17″ N, 35° 19′ 36″ O Höhe: 23 m Einwohner: 1.392.490 (2008) Telefonvorwahl: (+90) 322 Postleitzahl: 01 000 Kfz-Kennzeichen: 01 Struktur und Verwaltung (Stand: 2009) Bürgermeister: Aytaç Durak (MHP) Webpräsenz (Stadtverwaltung): Webpräsenz (Kaymakam): Adana (hethitisch Adanja, A-da-ni-ia[1], altgriechisch Άδανα) ist mit knapp 1,4 Millionen Einwohnern (2008) die fünftgrößte Stadt der Türkei und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Sie ist die größte Stadt in der fruchtbaren Tiefebene Çukurova.
Die Çukurova-Universität in Adana ist eine der größten Universitäten in der Türkei mit rund 35.000 Studenten. Der Name ist angeblich abgeleitet von Adanos, dem Sohn des Kronos aus der griechischen Mythologie, aber schon vorgriechisch belegt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Adana liegt im Süden des Landes, im Süden des Taurus-Gebirges ca. 40 km vom Mittelmeer entfernt. Die umliegende Region (Çukurova) ist sehr fruchtbar und die Flüsse Seyhan und Ceyhan durchfließen sie. Adana ist ein Zentrum der türkischen Textilindustrie. Der Bahnhof ist ein Verkehrsknotenpunkt der Bagdadbahn, in der Nähe ist ein internationaler Flughafen (Flughafen Adana). Die Incirlik Air Base der NATO liegt 12 Kilometer östlich des Stadtkerns. Die Stadt ist ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Völker. So bilden Araber, Türken und aus dem Osten (u.a. Mardin, Urfa, Diyarbakir) hinzugezogene Kurden jeweils etwa ein Drittel der Bevölkerung. Die seit der Errichtung des Königreichs Kilikien im 11. Jahrhundert sehr zahlreiche armenische Bevölkerung existiert heute nicht mehr.
Klima
Monat Durchschn. Tiefst-/ Höchsttemperatur Durchschn. Niederschlag Januar 5-8 15-18 6,78 cm Februar 5-8 16-18 5,48 cm März 7-10 19-22 4,84 cm April 11-15 23-27 4,24 cm Mai 15-20 28-32 3,74 cm Juni 20-24 30-36 1,43 cm Juli 26-30 37-43 0,72 cm August 28-30 40-45 0,55 cm September 25-27 37-40 0,98 cm Oktober 17-21 30-32 2,86 cm November 13-15 22-24 5,6 cm Dezember 7-12 16-18 8,38 cm Geschichte
Die Stadt geht wahrscheinlich auf eine hethitische Siedlung zurück: Seit dem 16. Jahrhundert v. Chr. wird Adanija in hethitischen historischen Texten genannt. In späteren akkadischen Texten Syriens (ca. 1400 v. Chr.) und ägyptischen Berichten (12. Jahrhundert v. Chr.) wird die Stadt unter dem Landesnamen Danuna, einem Teil des späteren Kilikien, erwähnt.
Nach dem Ende der Perserherrschaft gehört Adana zuerst zum Reich Alexander des Großen, dann zum Seleukidenreich. Wahrscheinlich unter Antiochos IV. wurde Adana kurzfristig in Antiochia am Saros umbenannt. Pompeius siedelte hier 67 v. Chr. einen Teil der von ihm besiegten Seeräuber an. Seit 72 n. Chr. war die Stadt endgültig Teil der römischen Provinz Cilicia. 260 eroberten die Sassaniden auch Adana.
Zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert wanderten viele Armenier ein, als ihr weiter nördlich gelegenes Siedlungsgebiet von den Seldschuken erobert worden waren. Unter der Herrschaft der Rubeniden entstand das Königreich Kleinarmenien, zu dem auch Adana gehörte. Adana fiel 1378 an den turkmenischen Stamm der Ramazanoglu [2].
Seit 1575 gehörte die Stadt zum Osmanischen Reich[2]. 1839 war sie im Türkisch-Ägyptischen Krieg umkämpft. Im April 1909 kam es hier zur Ermordung von 30'000 Armeniern.[3] Im Rahmen des Völkermordes an den Armeniern 1915 wie auch 1920 wurden die Armenier in weit grösserer Zahl ermordet und endgültig aus Kilikien vertrieben.
Adana war beim Bau der Bagdadbahn ab 1903 ein wichtiger Stützpunkt. Von hier aus wurden die Streckenabschnitte durch den Taurus und Richtung Aleppo vorangetrieben. Betrieblich war der Bahnhof wichtig, da hier die ältere Strecke nach Mersin und die für den Bau der Bagdadbahn angelegte Linie zum Hafen von Iskenderun verknüpft wurden.
Zwischen 1918 und 1920 war die Stadt durch französische Truppen besetzt. Am 30. Januar 1943 kam es hier zum Gespräch zwischen Churchill und İnönü, bei dem die Alliierten versuchten, die Türkei zum Beitritt in den Zweiten Weltkrieg zu bewegen, wobei es İnönü gelang, eine klare Zusage hinauszuzögern. Seit den 1980er Jahren wuchs die Bevölkerungszahl durch den Zuzug kurdischer Flüchtlinge stark an.
Sehenswürdigkeiten
Das wichtigste historische Werk in Adana ist die unter dem römischen Kaiser Hadrian über dem Seyhan-Fluss errichtete Steinbrücke (Taşköprü), welche als die älteste noch benutzte Brücke der Welt gilt. Die im 16. Jahrhundert errichtete Ulu-Moschee und der gleichnamige Komplex sowie die Hasan-Kethüda-Moschee aus demselben Jahrhundert sind sehenswert. Die größte Moschee der Türkei, die Sabancı-Merkez-Moschee, ist ebenfalls sehenswert.
Beispiele römischer Mosaikkunst kann man in den antiken Städten Misis und Anazarba sehen. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Yilankale (Schlangenburg). Das archäologische Museum enthält wichtige Grabungsfunde. Yumurtalık und Karataş sind für ihre Strände bekannte Ferienorte in der Umgebung.
Museen
- Im Archäologischen Museum von Adana sind hethitische, römische und frühbyzantinische Fundstücke ausgestellt (täglich außer Montag 9.00-16.30 Uhr geöffnet). Das Museum, in dem die historischen Werke von Adana und der Region Çukurova ausgestellt werden, wurde gleich nach der Erklärung der Republik im Jahre 1924 gegründet und ist somit eines der ältesten zehn Museen der Türkei
- Das Ethnographische Museum zeigt Exponate zu den in den Çukurovadörfern und den im Taurusgebirge lebenden Volksstämmen (täglich außer Montag 9.00-16.30 Uhr geöffnet).
- Das Atatürk-Museum ist dem Vater der Türken gewidmet und dokumentiert dessen Aufenthalt in Adana (täglich außer Montag 9.00-16.30 Uhr geöffnet).
- Im Misis-Mosaik-Museum in Misis sind Bodenmosaiken aus dem 4. Jahrhundert zu besichtigen (täglich außer Montag 9.00-16.30 geöffnet).
- Das Sabancı-Kültür-Merkezi, auf deutsch Sabancı Kulturzentrum im Zentrum der Stadt, enthält auch eine Bibliothek.
Entwicklung der Bevölkerungszahl
Einwohnerzahl von Adana seit 1970 2008 1.392.490 2007 1.366.027 1997 1.033.571 1990 916.150 1985 777.554 1980 574.515 1970 351.655 Verkehr
Adana hat einen internationalen Flughafen (türk. Adana Şakir Paşa Havalimanı).
Im Bezirk Ceyhan gibt es zwei und in Yumurtalık einen Hafen am Mittelmeer.
Die Autobahn O 21 verbindet Adana mit Ankara, die O 51 mit Mersin und O 52 mit Gaziantep.
Eisenbahn: Adana liegt an der Bagdadbahn. Nach Mersin besteht ein S-Bahn-ähnlicher Betrieb. Fernverbindungen im Reisezugverkehr gibt es täglich u.a. nach Istanbul, Ankara, Iskenderun, Gaziantep, Malatya und İslahiye. Einmal in der Woche gibt es einen internationalen Kurswagen nach Aleppo.
Adana hat ein gut ausgebautes innerstädtisches Busverbindungsnetz und einen großen Busbahnhof am Rand der Stadt. Vor kurzem wurde die U-Bahn in Betrieb genommen und soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden.
Tageszeitungen
- Expres Gazetesi
- Adana Gazete
- Yeni Adana Gazetesi
- Adana Haber
- Yenigün
- Adana Post
- Haber Adana
- Çukurova Güncel
- Idealist Gazetesi
- Adana Yerel Haber Gazetesi
Gastronomische Spezialitäten
Adana hat eine sehr reiche und schmackhafte Küche, hier nur ein Teil der bekanntesten Spezialitäten:
- Adana Kebap
- Şalgam
- Yüzük Çorbası
- Topalak
- Analı Kızlı
- İçli Köfte
- Sıkma
- Künefe
- Bici Bici
- Karsambac
- Kisk
- Igbeybet
- Mumbar
- Iskembe (arab. Art: mit Reis/Hackfleisch gefüllte Pansen und Kutten)
Sport
Bekannte Vereine:
- Adana Demirspor (Fußball)
- Adanaspor (Fußball)
- Adanagücü (Fußball)
- Seyhanspor (Fußball)
- Botasspor (Basketball Damen - 1. Türkische Liga)
- Ceyhanspor (Basketball Damen - 1. Türkische Liga)
Bekannte Persönlichkeiten
- İsmet Atlı, Ringer und Olympiasieger
- Ozan Ceyhun, Politiker
- Ceyhun Demirtaş, Schriftsteller
- Demir Demirkan, Musiker und Schauspieler
- Yılmaz Güney, Schauspieler und Regisseur
- Kani Karaca, Musiker und Sufimeister
- Murat Kekilli, Rockmusiker
- Haluk Levent, Sänger
- Ömer Faruk Tekbilek, Musiker
- Mehmet Tekerek, Autor
- Ali Şen, Schauspieler
- Şener Şen, Schauspieler
- Fatih Terim, Fußballspieler und -trainer
- Gülistan Yüksel, Politikerin
Städtepartnerschaften
Adana unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:
Ansässige Unternehmen
Weblinks
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ Garstang, John, O.R. Gurney, The geography of the Hittite empire. London: British Institute of Archaeology at Ankara 1959, 61
- ↑ a b Գեղունի: Illustration Arménienne. Imprimerie arménienne St. Lazare (Venise), 1909, S. 13
- ↑ Anahid Ter Minassian: "L'Arménie et l'éveil des nationalités (1800-1914)" in: Gérard Dédéyan (éd.): Histoire du peuple arménien Editions privat, Toulouse 2007 ISBN 978-2-7089-6874-5, p. 518
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