- Liste keltischer Stämme
-
Die folgende Liste der keltischen Stämme besteht aus mehreren Ebenen. Die Kelten waren kein einheitliches Volk, sondern eine Gruppe von in Sprache und Sachkultur verwandten Völkerschaften. Die Haupteinteilung der keltischen Völker unterscheidet zwischen Festlandkelten und Inselkelten. Die Inselkelten werden in die Stämme Britanniens und Irlands und die Festlandkelten in die Stämme der Iberischen Halbinsel und Galliens sowie in die nach Osteuropa und Kleinasien gezogenen Kelten unterteilt. Hinzu kommt noch das breite Spektrum der keltisch-germanischen Mischkultur des Rheingebietes und der deutschen Mittelgebirge. Bei den hibernischen (irischen) und piktischen/caledonischen Stämmen ist es umstritten, ob sie generell zu den Kelten zu rechnen sind oder teilweise noch eine vorkeltische Bevölkerung repräsentieren. Neben dieser eher geographisch und sprachlich bedingten Gliederung gab es bei den antiken Kelten zudem die Gliederung in größere Stammesgruppen, Königreiche oder Stammesbünde sowie in kleinere Teilstämme (Gaue) oder Klientelstämme. Die Liste ist deshalb wie folgt gegliedert:
- Stammesgruppe oder Stammesbund
- Großstamm
- Teilstamm oder Klientelstamm
- Großstamm
nähere Informationen zu Siedlungsraum, Geschichte und Literatur sind den jeweiligen Artikeln zu einzelnen Stämmen zu entnehmen.
Inhaltsverzeichnis
Festlandkelten
Gallische Stämme
- Alpenkelten
- Ambisonter[1] und Alaunen
- Taurisker[1] (wohl Noriker)
- Ceutronen
- Helvetii
- Tigurini
- Toygenes
- Verbigenes
- Toutonen (Eventuell Teile der Teutonen die sich den Helvetiern im Laufe der Züge der Cimbern und Teutonen anschlossen)
- Lepontii[1]
- Medulli[1]
- Nantuates[1][2]
- Raetii (ursprünglich unkeltisch, später aber teilweise keltisiert)
- Sedunes[1]
- Uberi[1]
- Veragres/Varagres[1][3]
- Vindelici
- Aquitaner (größtenteils keltisierte Iberer oder Prä-Kelten)
- Ausci
- Bigerriones
- Bituriges (Ursprünglich aus Gallien stammend, später aber in Aquitanien angesiedelt)
- Cubi
- Vivisci
- Cadurci
- Cocosates
- Eleusates
- Garunni
- Gates
- Petrocorii
- Ptianii
- Ruteni
- Santones
- Sibulates
- Tarbelli
- Tarusates
- Vocates
- Satiates
- Belgae (angeblich keltisierte Germanen)
- Aduatuci (angeblich Nachfahren der Kimbern und Teutonen)
- Ambiani
- Atrebates (auch in Britannien)
- Bellovaci
- Caleti
- Catalauni (keltisierte Germanen? siehe unten)
- Meldi
- Menapii (auch in Irland)
- Morini
- Nervii (laut Tacitus germanischen Ursprungs; dass Caesar sie zu den Galliern zählte, hatte wohl eher innenpolitische Gründe)
- Remi
- Suessiones
- Velicasses/Veliocasses
- Viromandui
- Gallier
- Aedui
- Ambivaeti
- Insumbri
- Mandubii
- Segusiavi
- Senones
- Ambiliati
- Aremorici (in Aremorica)
- Arverni
- Allobroges
- Cadurci
- Eleuteti
- Gabali
- Sequaner
- Vellavi
- Andes/Andecavi
- Aulerci
- Brannovices
- Cenomani (auch in Italien)
- Diablintes
- Eburovices
- Coriosolites
- Helvii/Elvii (verwandt den Helvetiern)
- Esuvii
- Karnutes
- Keltori
- Leuci (auch ostkeltisch)
- Lexovii
- Baiocasses
- Mediomatrici
- Namnetes/Samniten
- Norici
- Nitiobroges/Nitiobriges
- Parisii (auch in Britannien)
- Pictones (vielleicht den Pikten verwandt)
- Rauraci/Raurici
- Segobriges
- Treveri
- Serdones
- Triboci
- Tricasses/Tricastini
- Tulingi
- Turoni/Turones
- Viducasses
- Vocontii
- Volcae (kamen vom unteren Donauraum, siehe unten)
- Arecomici
- Tectosages (auch in Kleinasien)
- Tolosates
- Aedui
- Italische Stämme (bis etwa 150 v.Chr.)
- Kelto-Ligurer (keltisierte Ligurer)
Keltiberische und Lusitanisch-Gallaecische Stämme
- galläkisch-asturische Gruppe
- Albiones
- Astures
- Bracari
- Cantabri (evtl. ligurischen Ursprungs)
- Gallaeci oder Callaici (später als Teile der Lusitanier betrachtet)
- Keltiberi (größtenteils ursprünglich unkeltisch)
- Arevaci
- Bastetani
- Belli
- Berones/Briones
- Bletonesii (vermutlich ursprünglich prä-keltisch)
- Carpetani
- Cerindones
- Edetani
- Lusones (den Lusitanern verwandt)
- Murbogi
- Oretani (Zuordnung zu Kelten oder Iberern umstritten)
- Pelendones
- Titti
- Turmogidi
- Vaccei
- Vettones (nicht mit den Vettonenses in Umbrien identisch)
- Lusitanii (vielleicht unkeltisch aber keltisch beeinflusst, sicher Indo-Europäisch)
- Callaici (wurden erst später als Teile der Lusitaner angesehen)
- Bracari (wahrscheinlich die eigentlichen Callaici)
- Coelerni
- Equaesi
- Grovii
- Interamici
- Leuni
- Limici
- Luanqui
- Narbasi
- Nemetates
- Quaquerni
- Seurbi
- Tamagani
- Turodi
- Zoelae
- Celtici (zuordnung zu Keltiberern, Lusitaniern oder Galläkern unklar)
- Conii oder Cynetes (evtl. keltisierte Prä-Kelten oder Iberer)
- Lusitani (der eigentliche Stamm)
- Tapoli (auch den Keltiberern zugeordnet)
- Turduli auch den Keltiberern zugeordnet)
- Turduli veteres
- Turdulorum Oppida
- Paesuri (auch den Keltiberern zugeordnet)
- Callaici (wurden erst später als Teile der Lusitaner angesehen)
- Turditani (ursprünglich ein tartessischer Stamm)
Ostkelten
- Donaukelten/Keltoskythen: Donaugebiet, Balkan, Norditalien, Griechenland
- Galater in Galatien = Kleinasien = asiatischer Teil der heutigen Türkei
- Tectosages (auch als Teilstamm der Donaukeltischen Volcae überliefert)
- Tolistobogii
- Vaturi
- Ambitouti
- Trocmi
- Toutobodiaci
Germanische Stämme mit keltischen Kultur-Einflüssen
- Germani Cisrhenani
- weitere
- Baetasier?
- Bastarnen (eventuell keltisch beeinflusst)
- Bataver
- Caninnefaten?
- Chatten (wahrscheinlich zum Teil keltisch)
- Fosen
- Hermunduren
- Lingonen
- Lugii (dem Namen nach keltisch oder Slawisch, unklar ist ob ein Zusammenhang mit den britannischen Lugi besteht)
- Nemetes
- Sugambrer (vielleicht ursprünglich keltisch)
- Sunucen
- Teutonen (im Kern wohl ursprünglich germanisch, durch Wanderungen gen Süden Zuzug von keltischen Einflüssen)
- Thuringi
- Tunuker/Tungrer (keltisiert)
- Ubier (Wahrscheinlich germanisch mit keltischem Substrat)
- Usipier
- Vangiones (Teile von Ariovists Stämmen, ursprünglich germanisch aber wohl keltisch beeinflusst)
Inselkelten
Britannische und irische Stämme
- Britisch-Belgische Stämme
- Atrebates
- Belgae (einzelner Stamm dieses Namens)
- Catuvellauni (vielleicht den Catalauni verwandt)
- Suessiones
- Britannier
- Ancalites
- Bibroci
- Brigantes (auch in Irland und als vindelikischer Klientelstamm)
- Deceangli/Ceangi
- Cantii/Cantiaci (Kent)
- Carvetii
- Cassi
- Cenimagni (namentlich besteht ein Bezug zu den Cenomani)
- Corionototae
- Coritani oder Corieltauvi
- Cornovii (Kornen)
- Deceangli (walisisches cantref Tegeingl)
- Demetae (später das Königreich Dyfed)
- Dobunni
- Dumnonii (eventuell verwandt mit den Damnonii)
- Durotriges (Dorset)
- Gangani (Auch in Irland)
- Iceni
- Novantae
- Ordovices
- Parisii (Auch gallischer Stamm)
- Regni oder Regnenses
- Segontiaci
- Selgovae
- Setantii
- Silures
- Trinovantes
- Uluti oder Volunti (auch in Irland)
- Venetii (Gwynned)
- Votadini (später Gododdin)
- Caledones und Picti (vielleicht teilweise Prä-Keltisch)
- Atacotti
- Boresti
- Caereni
- Caledonii (eigentlicher Stamm)
- Carnonacae
- Cateni
- Ciarraige (Grafschaft Kerry)
- Cornovii
- Creones
- Damnonii oder Damnii (eventuell verwandt mit dem Dumnonii)
- Decantae oder Ducantae
- Dicalydones
- Epidii
- Horestiani
- Lugi (unklar ist ob ein Zusammenhang mit den germanischen Lugiern besteht)
- Maetae
- Scotti (westschottischer Stamm irischer Herkunft)
- Smertae
- Taexali (dem Namen nach wahrscheinlich Prä-Keltisch)
- Vacomagi
- Venicones
- Verturiones
- Hiberni
- Autini (Die späteren Uaithne in Galway)
- Brigantes (späteres Klein-Königreich Brega, auch britannisch und festlandkeltisch)
- Cauci (um das spätere Dublin, dem Namen nach eventuell den Chauken verwandt?)
- Coriondi (Coraind)
- Darini (später wahrscheinlich Dál Fiatach oder identisch mit den Daire einem Unterstamm der späteren Érainn)
- Eblani/Ebdani/Blanii
- Erdini (die späteren Ernaigh)
- Gangani oder Concani (evtl. später Connacht, auch als Stamm in Wales überliefert)
- Herpeditani
- Iverni (später der Stamm der Érainn in Munster)
- Luceni (Um Kerry und Limerick,eventuell die späteren Luigne in Meath und Sligo,hängt namentlich vielleicht mit den schottischen Lugi zusammen, unklar ist ein Zusammenhang mit den wahrscheinlich germanischen Lugii)
- Magnati
- Menapii(Der Name hängt mit den späteren Monaigh und dem County Fermanagh zusammen, auch ein vielleicht verwandter britisch-belgischer Stamm trägt diesen Namen)
- Nagnatae (wahrscheinlich die späteren Fir Ol nÉcmacht in Connacht)
- Robogdi (evtl. später Dal Riata)
- Scoti (lateinischer Name.Sammelbegriff für irische Invasoren in Britannien)
- Uluti oder Volunti (später die Ulaid in Ulster)
- Velabrii
- Venicnii (Im späteren County Donegal)
- Vodii/Usdiae/Udiae/Vodiae (wahrscheinlich das spätere Königreich Osraige in Munster)
Siehe auch
- Liste der slawischen Stämme · Liste der germanischen Stämme · Liste der baltischen Stämme · Liste der thrakischen Stämme · Etrusker · Illyrer
Weblinks
Einzelnachweise
- Stammesgruppe oder Stammesbund
Wikimedia Foundation.