- Antithetisch
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Eine Antithese (griechisch αντίθεσις – Gegensatz, Opposition von anti~ – gegen~ und These – Behauptung, Leitsatz) bezeichnet allgemein eine Gegenbehauptung zu einer Ausgangsbehauptung (These). Dabei werden zwei Wörter, Begriffe, Satzteile oder Sätze einander gegenübergestellt, obwohl sie sich im Sinn widersprechen: Durch diese Gegenüberstellung wird ein Gegensatz oder Widerspruch besonders hervorgehoben. Mit einer Antithese kann man eine Widerlegung erreichen. Eine Antithese wird oft mit "aber" eingeleitet.
In der Literatur ist eine Antithese eine rhetorische Figur, in der unter einem Oberbegriff in direktem Gegensatz zueinander stehenden Begriffe oder Gedanken kombiniert werden. Dadurch können unter anderem Zwiespalt, Spannung und Zerrissenheit ausgedrückt werden. Beispiele sind: Himmel und Hölle; Gut und Böse; Tugend und Laster. Diese sogenannte Antithetik war insbesondere in der Lyrik der Barockzeit beliebt. Ein Beispiel dafür ist: Nicht du/um der Liebe willen/sondern/um deinetwillen/die Liebe
Antithesen in der BibelIn der Bergpredigt (Matthäus 5-7) greift Jesus sechs bekannte Gesetze aus den zehn Geboten auf. Er fordert seine Anhänger dazu auf, mehr zu tun als das Gesetz verlangt. Am bekanntesten ist die Antithese über die Vergeltung (Matthäus 5,38):
"Ihr wisst, dass es heißt: "Auge um Auge, Zahn um Zahn." Ich aber sage euch: Ihr sollt euch überhaupt nicht gegen das böse wehren. Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die linke hin."
Die Antithese wird hier dadurch erkennbar, dass der Satz "gewendet" wird:
"Ihr habt gehört, dass gesagt wurde... Ich aber sage euch..."
Jesus benutzte diese Antithesen um falsche Interpretationen der zehn Gebote zu verhindern.
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