Lozzi

Lozzi
Lozzi
Lozzi (Frankreich)
Lozzi
Region Korsika
Département Haute-Corse
Arrondissement Corte
Kanton Niolu-Omessa
Koordinaten 42° 21′ N, 9° 0′ O42.3459.00333333333331074Koordinaten: 42° 21′ N, 9° 0′ O
Höhe 1.074 m (817–2.706 m)
Fläche 30,79 km²
Einwohner 129 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 4 Einw./km²
Postleitzahl 20224
INSEE-Code

Lozzi

Lozzi ist eine französische Gemeinde mit 129 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Département Haute-Corse auf der Mittelmeerinsel Korsika. Sie gehört zum Arrondissement Corte und zum Kanton Niolu-Omessa.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ortskern befindet sich auf 1044 m über Meer im Gebiet Niolu nahe dem etwas größeren Ort Calacuccia, der im Tal des Flusses Golo liegt. Östlich der Gemeinde liegt die Stadt Corte; allerdings fehlt eine direkte Straßenverbindung dorthin.

Das Gemeindegebiet liegt zwischen 817 und 2710 m über Meer; damit ist Lozzi die höchstgelegene Gemeinde Korsikas. Außerdem zählt der Gipfel des höchsten Berges Korsikas, der Monte Cintu (sprich: Tchinn-Tou), mit 2710 m Höhe zur Gemeinde. Im Gemeindegebiet entspringt auch auf 2300 m Höhe der Fluss Ercu, und zwar aus dem See Lac du Cinto.

Das Bergdorf gliedert sich in die folgenden drei Weiler:

  • L'Acquale
  • Lozzi, gab der Gemeinde ihren Namen, obwohl es der kleinste Weiler ist
  • Poggio (korsisch: U Poghju)

Lozzi grenzt im Westen an Corscia, im Südwesten an Calacuccia, im Südosten und Osten an Albertacce und im Nordosten an Asco. Man erreicht den Ort mit dem Auto über die Departementsstraße D 218.

Bevölkerung

Trotz seiner hohen Lage war das Dorf früher gut bevölkert. Vor allem durch die Verluste im Ersten Weltkrieg sank die Bevölkerungszahl jedoch. So starben im Ersten Weltkrieg 76 Einheimische an der Front. Die danach gestiegene Geburtenrate konnte diesen Schwund teilweise kompensieren. 1938 zählte man stolze 1165 Einwohner.

Bevölkerungsentwicklung

1962 1968 1975 1982 1990 1999
337 348 247 230 136 132

Sprache

Wie auf ganz Korsika wird auch in Lozzi teilweise noch korsisch gesprochen.

Geschichte

Das Dorf in seiner heutigen Form entstand Ende des 17. Jahrhunderts. Früher gab es noch andere Weiler, die im Mittelalter Lozzi bezüglich der Größer sogar noch übertrafen. Sie sind heute aber gänzlich verschwunden.

Die lokalen Chroniken berichten von einem Dorf am linken Ufer des Ercu, nahe der Brücke von Santa-Lucia sowie von einem Weiler San-Martinu, der nahe beim heutigen Kriegerdenkmal gelegen haben muss.

Der designierte Doge von Genua, Nicolò Doria, hatte im 16. Jahrhundert nämlich die Zerstörung aller Häuser und die Deportation aller Bewohner von Niolu angeordnet. Letztlich konnten viele Bewohner zurückkehren, jedoch siedelten sie sich nicht in ihren alten Dörfern an. Heute führt die Brücke von Santa-Lucia ins Abseits, nur die Reste der ehemaligen Weiler am Ercu deuten an, dass dieser Weg früher von Bedeutung war.

1753 war der Dorfbewohner Barretta Vechja an der Ermordung des Général de la nation Ghujvan Petru Gaffori beteiligt. Als er verfolgt wurde flüchtete er in das Niolu-Gebiet. In der Folge kam es 1754 zu einer Vergeltungsaktion des Generals Paoli, welche fünf Tote und zehn Verletzte im Dorf forderte.

1769 nach der Schlacht von Ponte Novu wohnte Maria Letizia Ramolino, die von Napoléon Bonaparte schwanger war, zwei Monate unter dem Schutz ihres Vaters Francescu Acquaviva, der damals Geistlicher und Doktor an der Universität von Padua war, in L'Acquale.

Nach dem Aufstand der Region Niolu gegen die französischen Truppen wurden am 23. Juni 1774 elf Rebellen erhängt.

1906 scheiterte der Versuch eine eigene Gemeinde aus dem Weiler Poggio zu bilden an der heftigen Reaktion der Bevölkerung.

Sehenswürdigkeiten

Naturdenkmäler

  • Der Monte Cintu, mit 2710 m der höchste Berg Korsikas
  • Der Gipfel Capu Pardatu (2586 m)
  • Der See Lac du Cintu (2300 m, Quelle des Ercu)
  • Die Sicht von der Berghütte Ercu (1600 m)
  • Der Flusslauf des Ercu
  • Die Kastanienwälder

Bauwerke

  • Der Palazzu mit Kapelle, erbaut 1735. Der Palast diente Letizia Bonaparte während ihres Aufenthaltes als Wohnsitz.
  • Die Kirche Saint Jacques le Majeur
  • Das älteste Haus, erbaut 1696 im Dorfteil L'Acquale
  • Der Weiler Poggio
  • Die alten Brücken über den Fluss Ercu

Weblinks


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