Lucie Kurlbaum-Beyer

Lucie Kurlbaum-Beyer

Lucie Kurlbaum-Beyer (* 17. Juni 1914 in Herdorf als Lucie Fuchs; † 29. Februar 2008 in Lauf an der Pegnitz) war eine deutsche Politikerin der SPD und langjährige Bundestagsabgeordnete.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Beyer arbeitete während der Zeit des Nationalsozialismus zunächst als Hausangestellte und später als Buchhalterin. 1945 wurde sie Fürsorgerin in Wetzlar, bevor sie 1950 als Frauensekretärin in die Dienste des DGB in Hessen trat. Sie heiratete im Oktober 1965 ihren Parteifreund Georg Kurlbaum, der ebenfalls Bundestagsabgeordneter war.

Nach dem Ende der Große Koalition 1969 zog das Paar nach Schwaig, dort war Kurlbaum-Beyer von 1978 bis 1996 Mitglied des Gemeinderates sowie lange Zeit Sprecherin der SPD-Gemeinderatsfraktion.

Partei

Kurlbaum-Beyer war seit 1928 Mitglieder der sozialistischen Arbeiterjugend und seit 1932 Mitglied der SPD. Nach 1945 war sie SPD-Kreisvorsitzende in Wetzlar und gehörte von 1947 bis 1969 des SPD-Landesvorstand Hessen sowie von 1962 bis 1972 dem SPD-Parteivorstand an. Kurlbaum-Beyer engagierte sich zuletzt im SPD-Seniorenrat.

Abgeordnete

Seit 1953 war Lucie Beyer Stadtverordnete in Wetzlar. Sie gehörte dem Deutschen Bundestag von 1953 bis 1969 an, wo sie den Wahlkreis Friedberg vertrat. Bei der ersten Bundestagswahl hatte Beyer noch auf eine Bundestagskandidatur zugunsten von Elisabeth Selbert verzichtet, die dann aber nicht aufgestellt wurde. Im Bundestag war sie eine der Initiatorinnen des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Produkte des täglichen Bedarfs (z.B. Lebensmittel, Tee, Kaffee), was ihr den Spitznamen „Bundeskaffeetante“ einbrachte. Außerdem gehörte sie zu der parteiübergreifenden Gruppe von Abgeordneten, die schon früh die Gründung eines Instituts für vergleichende Warenuntersuchungen forderten, wie es 1964 mit der „Stiftung Warentest“ geschaffen wurde.

Veröffentlichungen

  • Aufzeichnungen und Erinnerungen, in: Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Aufzeichnungen und Erinnerungen, Band 4, Boppard am Rhein, 1988, Seiten 133 bis 217.
  • Krieg tötet Zukunft. Leben und Arbeiten für eine friedliche Welt, J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 2004, ISBN 9783801203436 (politische Autobiografie)

Weblinks


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