Ludwig Graf von der Asseburg-Falkenstein

Ludwig Graf von der Asseburg-Falkenstein

Ludwig I. August Busso Konstantin Freiherr von der Asseburg, ab 1840 Graf von der Asseburg-Falkenstein (* 11. Januar 1796 in Gunsleben (heute Ortsteil von Am Großen Bruch) bei Oschersleben, Provinz Sachsen; † 24. Oktober 1869 auf Schloss Meisdorf bei Falkenstein/Harz, Provinz Sachsen) war königlich preußischer Hofjägermeister und Mitglied des preußischen Herrenhauses.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Asseburg stammte aus niedersächsischem Uradelsgeschlecht, das mit Widekindus de Wolferbutle um das Jahr 1100 erstmals urkundlich erscheint, und war der Sohn des Friedrich von der Asseburg-Neindorf (1752-1808) und der Charlotte von Kospoth (1756-1836). Asseburgs Erhebung in den königlich preußischen Grafenstand nach dem Recht der Erstgeburt aus je adliger Ehe erfolgte am 15. Oktober 1840 in Berlin mit Ausstellung des Diploms am 21. Juli 1845 auf Schloss Sanssouci. Dieser Grafentitel war zugleich an den Besitz der Mindergrafschaft Falkenstein (Erhebung am 14. März 1845 in Berlin) geknüpft. Der jeweilige Besitzer des von ihm selbst am 16. April 1831 gestifteten Fideikommiss führte das Prädikat „Falkenstein“ als Namensanhang gemäß Kabinettsorder vom 21. Juli 1845 auf Sanssouci und war erbliches Mitglied des preußischen Herrenhauses ab 12. Oktober 1854. Erstes Herrenhaus-Mitglied dieser Familie war also Ludwig I. von der Asseburg.[1]

Asseburg, Ritter und Kommandeur vieler hoher und höchster Orden, wurde 1844 zum Vize-Oberjägermeister, 1893 zum Hofjägermeister und Chef des Jagdamtes am Hof des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. ernannt. Im Jahr 1856 wurde er zum Wirklichen Geheimen Rat mit der Anrede „Exzellenz“ ernannt. Im Jahr 1847 wurde Asseburg Mitglied des Vereinigten Landtags (Herrenkurie), 1852/1853 war er Mitglied der Ersten Kammer und trat schließlich am 30. November 1854 als Mitglied ins preußische Herrenhaus ein, dessen Schriftführer er auch zeitweise war.[2][3][4]

Er war mehrfacher Gutsbesitzer. Im Jahr 1816 begann er mit der Bewirtschaftung seiner Güter. So war er beispielsweise Gutsherr auf Meisdorf, wo er Schloss und Parkanlagen herrichten ließ,[5] ebenso wie auf Burg Falkenstein. Er ließ die verfallene Burg zum Jagdschloss und einige Innenräume vom Hofbaumeister der Hohenzollern, Friedrich August Stüler (1800-1865), im Stil der „BabelsbergerNeugotik nach eigenen romantischen Vorstellungen ausbauen. Zur Renovierung der verfallenen Burg fühlte er sich verpflichtet, da er als Hofjägermeister - ebenso wie sein Nachfolger Graf Ludwig II. - zahlreiche Hofjagden ausrichtete, an denen neben gekrönten Häuptern auch viele andere bekannte Persönlichkeiten teilnahmen.[6][7]

Asseburg wurde im Jahr 1820 Ritter des Johanniterordens und 1854 zu dessen Rechtsritter erhoben.

Asseburg war fünf Mal verheiratet. In erster Ehe heiratete er am 22. Oktober 1817 auf Schloss Meisdorf Anna Gräfin von der Schulenburg (1800-1826), nach deren Tod in zweiter Ehe am 2. November 1827 Konstanze von Buttlar (1803-1829). Nachdem auch sie gestorben war, heiratete er in dritter Ehe am 7. März 1830 Bernhardine von Kerssenbrock (1805-1834), nach deren Tod in vierter Ehe am 28. September 1834 auf Gut Ballenstedt (Ostharz) Emma von Alvensleben (1811-1883), von der er sich allerdings wieder scheiden ließ, und schließlich in fünfter Ehe am 10. Juni 1843 auf Burg Falkenstein Adelheid von Fürstenstein (1816-1900).[8]

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch, Adelslexikon Band I, 1972 (siehe „Literatur“).
  2. Acta Borussica (neue Folge), Band 4/II, Seite 540 ([1]).
  3. Hermann Crüger: Chronik der Preussischen Herrenhauses, 1885, Seite 82 (Auszug)
  4. Anton Bettelheim, Adolf Frey, Guido Adler: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog, Verlag G. Reimer, 1912, (Auszug)
  5. Schloss Meisdorf, in: Sammlung Duncker
  6. Geschichte und Beschreibung von Burg Falkenstein
  7. Burg Falkenstein, in: Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt
  8. Ahnenliste bei RootsWeb

Literatur

Weblinks


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