Lugnasad

Lugnasad

Lughnasadh ist das dritte der vier heiligen Kalenderfeste des keltischen Jahreskreises. Lughnasadh ist je nach Dialekt und Örtlichkeit unter Lughnasal, Lammas bzw. Lúnasa und in anderen Schreibweisen bekannt und wird irisch /luːnəsə/ ausgesprochen.

Zeitpunkt

Es wird allgemein am 1. August oder am nächstgelegenen Vollmond begangen. Wie alle keltischen Feste ist es ein Mondfest und das Datum variiert je nach Jahr um ein paar Tage (siehe auch Mondkalender). In der irischen Sprache ist Lúnasa auch einfach das Wort für den Monat August.

Lugnasadh liegt somit am Beginn der Erntezeit und ist deshalb auch als Schnitterfest bekannt.

Herkunft

Das Fest wurde der Sage nach von dem pankeltischen Gott Lugh zu Ehren seiner Mutter in Teltown ausgerichtet und gilt als keltisches Erntefest, bei dem Wettkämpfe und religiöse, dichterische und politische Veranstaltungen sowie ein Jahrmarkt stattfanden. Es wurde auch Schnitterfest genannt, da es der Beginn der Erntezeit war.

Neuheidentum

Im Neuheidentum ist Lughnasadh einer der acht Feiertage oder solaren Feste im Jahresrad. Es ist das erste der drei herbstlichen Erntefeste, zu denen noch Mabon und Samhain gehören. Lughnasadh erinnert an das Opfer und den Tod des Getreidegottes: das Getreide, zunächst als Keimling geboren, dass in seinem „Tod“ den Menschen ernährt, wird als einer der Aspekte des Sonnengottes aufgefasst. Einige Neuheiden begehen den Feiertag, indem sie ein Abbild des Gottes als Brot backen, welches sie anschließend weihen und essen.

Neuheiden verwenden auch die Bezeichnung Lammas, die sich zwar von einem angelsächsischen und christlichen Feiertag ableitet, aber nur sehr entfernt mit Lughnasadh verwandt ist. Der Name (aus dem Angelsächsischen „hlafmæsse“, Mod. Engl. „loaf-mass“, dt. „Brotlaib“) weist darauf hin, dass es sich um ein Erntedankfest für Brot handelt, welches die ersten Erträge der Ernte symbolisiert. Neuheidnische Lughnasadh-Feste können Elemente aus den unterschiedlichsten Entwicklungslinien des Brauchtums enthalten.

Lughnasadh wird oft als Mitte zwischen der Sommersonnenwende und der herbstlichen Tag-und-Nacht-Gleiche definiert, die sich auf halbem Weg im Löwen (für die nördliche Hemisphäre) oder Wassermann (südliche Hemisphäre) befindet. Das Lughnasadh der nördlichen Hemisphäre fällt mit Imbolg in der südlichen Hemisphäre zusammen. Als Feiertag geht ihm der Mittsommer voraus, während auf Lughnasadh Mabon folgt.

Zu Lughnasadh werden – neben Beltane – zeitliche Bindungen bzw. neo-keltische Trauungen (Heiraten für 1 Jahr und 1 Tag) vollzogen.


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