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Die Wicklow Mountains (irisch Sléibhte Chill Mhantáin) sind ein Gebirgszug im Osten und Südosten von Irland. Sie verlaufen in Nord-Süd Richtung, direkt vom Süden Dublins über die Grafschaft Wicklow in die Grafschaft Wexford.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung und Pflanzenleben
Die Wicklow Mountains bestehen hauptsächlich aus Granit und Schiefer, die während der kaledonischen Gebirgsbildungsphase gefaltet wurden.
Keiner der irischen Berge ist besonders hoch; in dieser Gebirgskette sind der Lugnaquilla mit 926 m der höchste und der Mullaghcleevaun mit 847 m der zweithöchste Berg der Kette. Die von eiszeitlichen Gletschern gerundeten Berge sind großflächig von (meist Decken-)Mooren bedeckt. Wälder sind eher die Ausnahme, da diese schon frühzeitlich durch den Menschen abgeholzt wurden. Die weitflächige Abholzung der Wälder war auch die Ursache für die weite Verbreitung der Moore. In der heutigen Zeit wird jedoch wieder vermehrt flächenhaft aufgeforstet. Allerdings handelt es sich hier nicht mehr um die ursprünglichen Eichen- und Birkenwälder, sondern um schnell wachsende Fichtenarten, deren Holz innerhalb weniger Jahre für die Holzindustrie nutzbar ist.
Wasserkraft
Der River Slaney hat seine Quelle im Südwesten des Lugnaquilla und fließt 117 km weit entlang der westlichen Ausläufer der Berge nach Süden, bevor er bei Wexford über den St. Georgskanal in die Irische See mündet. Das Turloug-Hill-Kraftwerk ist das einzige Pumpspeicherkraftwerksprojekt in Irland. Es befindet sich auf dem Wicklow-Gebirgspass auf halbem Weg zwischen Hollywood und Glendalough.
Naherholungsgebiet
Die gesamte Gegend wird insbesondere an den Wochenenden von zahlreichen Dublinern und auswärtigen Touristen besucht, da die Region viele Formen der Erholung bietet, wie z. B. Angeln oder Rafting. Am beliebtesten ist jedoch das Bergwandern. Jährlich findet der „Lug-Walk“ statt, benannt nach dem Berg Lugnaquilla (s. o.): Der Marsch von rund 50 km Länge führt meist durch sumpfiges oder sehr unebenes Gelände und über 18 Gipfel.
Inmitten der Gebirgskette liegt Glendalough, das der Legende zufolge vom Heiligen Kevin begründet wurde und unter anderem mit den Ruinen von sechs Klosterkirchen aufwarten kann. Glendalough wirbt damit, „das spirituelle Zentrum Irlands“ zu sein.Sehenswürdigkeiten
Im Herzen der Wicklow Mountains befindet sich der Wicklow-Mountain-Naturpark mit einem Besucherzentrum bei Glendalough, wo sich Besucher des Parks über die Landschaft, die heimische Flora und Fauna sowie die vielfältigen, gut markierten Wanderwege informieren können. Parkplatz und Besucherzentrum liegen in einem Tal am Lower Lake, an den sich der Upper Lake anschließt. Um die beiden Seen sind mehrere Wanderwege mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Streckenlängen ausgewiesen (längste Strecke: 11 km; 580 Höhenmeter). Mit geeignetem Schuhwerk und ggf. Regenbekleidung stellt die Mehrzahl der Wanderwege auch für ungeübte „Urlaubs-Wanderer“ kein Problem dar.
Von zahlreichen Aussichtspunkten hat man einen Ausblick auf das Tal, in dem das Besucherzentrum und der Lower und der Upper Lake gelegen sind, sowie von einigen Punkten auf das ganze Gebiet der Wicklow-Mountains. Der Nationalpark besticht durch seine Vegetation, nicht zuletzt aber auch wegen des inmitten gelegenen alten Klosterdorfes Glendalough.
Die Powerscourt Gardens liegen an den nördlichen Ausläufern der Wicklow Mountains am Fuße des 503 m hohen Sugar Loaf Mountain nahe der Ortschaft Enniskerry knapp 20 km südlich von Dublin; sie gelten als eine der schönsten Anlagen ihrer Art in Irland und bedecken rund 190.000 m².
Das Wicklow-Gold oder der Irische Goldrausch von 1795
1795 fand ein Schulmeister im Fluss Aughatinavought (heute: Gold Mine River) Gold. Das blieb nicht lange geheim und schon im Herbst desselben Jahres waren viele seiner Nachbarn dabei, Gold aus dem Fluss zu holen. Die größte Fundstelle war das Red Hole, etwa einen Kilometer unterhalb der Brücke von Ballinagore gelegen. Binnen sechs Wochen sollen ca. 80 kg Gold gewaschen worden sein. Darunter der „Wicklow Nugget“, etwa 682 Gramm schwer und der größte Klumpen Gold, der bisher auf den Britischen Inseln gefunden wurde. Eine Kopie befindet sich im Naturhistorischen Museum von London.[1] Das Original wurde eingeschmolzen. Es wird behauptet, man habe eine Schnupftabakdose für Georg III. daraus angefertigt.[2]
Am 15. Oktober 1795 übernahm die britische Regierung das Geschäft, was 18 Monate später vom Parlament legalisiert wurde. Bis 1800 wurden über 300 kg Gold gewaschen, aber die Ausbeute ging immer mehr zurück; 1801 wurde die Mine geschlossen. Bis 1803 suchte man nach der Urader, konnte sie aber nicht finden.
Der Ursprung des Wicklow-Goldes
Trotz umfangreicher Grabungen um 1800 durch Thomas Weaver, den Geologen der Goldmine, wurde nichts gefunden. Seine zahlreichen Suchgräben – es sollen fast 13 Kilometer gewesen sein – sind dem Vernehmen nach noch heute beim Berg Corghan Kinsella zu sehen.
Auch heutige Versuche, dem Ursprung mittels Isotopenanalyse auf die Spur zu kommen, sind bislang ohne Erfolg geblieben. Man weiß inzwischen, dass die Fundstelle das Bett eines viel älteren Flusses bildet, der noch vor der Gebirgsbildung im heutigen Gebiet floss. Alle anderen Goldadern in der Umgebung weisen daher eine andere Isotopenkombination aus.
Heutzutage ist das Gebiet Teil des „Wicklow Mountains National Park“. Der kurze Goldrausch inspirierte den irischen Komponisten John O’Keefe zur komischen Oper „The Wicklow Montains“.
Literatur
- The hunt for the Wicklow Gold. In: New Scientist, Nr. 2588, S. 48ff.
- Redar/McArdke: The Wicklow Gold. In: Journal of the Mining Heritage trust of Ireland, No. 3, S. 15.
Weblinks
- Brief an die Royal Society über das Wicklow Gold
- Untersuchungen über den Ursprung des Goldes
- Minen in Wicklow – Ausstellung
- Wicklow Mountains National Park
- Karte von Irland (stark vergrößerbar)
- www.visitwicklow.ie (Wicklow County Tourism)
Einzelnachweise
- ↑ http://piclib.nhm.ac.uk/piclib/www/image.php?img=62993
- ↑ http://www.encyclopedia.com/doc/1Y1-103651484.html
53.083333333333-6.3333333333333926Koordinaten: 53° 5′ N, 6° 20′ W
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