Antoniadi

Antoniadi

Eugène Michel Antoniadi (* 10. März 1870 in Konstantinopel; † 10. Februar 1944 in Paris), auch Eugène Michael Antoniadi oder Eugenios Antoniadi, war ein in der Türkei geborener griechischer Astronom, der die meiste Zeit seines Lebens in Frankreich verbrachte.

Antoniadi beobachtete die Planeten, insbesondere den Mars. Zunächst war er ein Befürworter der vermeintlichen Marskanäle. Als er während der Marsopposition von 1909 Beobachtungen mit dem 83-cm-Refraktor des Pariser Meudon-Observatoriums vornahm, kam er allerdings zu dem Schluss, dass es sich bei den Kanälen um eine optische Täuschung handeln musste. Anhand seiner Beobachtungen fertigte er detaillierte Marskarten an.

Antoniadi fertigte außerdem eine Karte des Planeten Merkur, die aufgrund der schwierigen Beobachtungsmöglichkeiten des Planeten mittels erdgebundener Teleskope noch sehr ungenau war und 1934 herausgegeben wurde. Allerdings ging er von der irrigen Annahme aus, dass Merkur eine gebundene Rotation von 1:1 beim Umlauf um die Sonne aufweist. Für die Nomenklatur der Albedomerkmale orientierte er sich an der Mythologie um den Gott Hermes, der griechischen Entsprechung des römischen Gottes Merkur. Die Bezeichnungen übernahm Audouin Dollfus in seiner Karte von 1972. Sie werden auch in aktuellen Karten des Planeten verwendet, die mittels Erkundung durch Raumsonden erstellt wurden.

Bei der Beobachtung des Saturn nahm er radiale, speichenartige Strukturen in den Saturnringen wahr. Diese wurde jedoch von den meisten Astronomen als optische Täuschungen abgetan, zumal sich die Strukturen mit der Umlaufgeschwindigkeit des Planeten und nicht der Ringe bewegen sollten. Erst 1981 wurde die Existenz der Speichen durch Aufnahmen der Raumsonde Voyager 1 bestätigt.

Zur Bewertung des Seeing führte er eine fünfteilige Skala ein („Antoniadi-Skala“).

Zu Antoniadis Gedenken wurde jeweils ein Impaktkrater auf dem Mond und dem Mars benannt.


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