- Lycaena helle
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Blauschillernder Feuerfalter Systematik Klasse: Insekten (Insecta) Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera) Familie: Bläulinge (Lycaenidae) Unterfamilie: Lycaeninae Gattung: Lycaena Art: Blauschillernder Feuerfalter Wissenschaftlicher Name Lycaena helle (Denis & Schiffermüller, 1775) Der Blauschillernde Feuerfalter (Lycaena helle) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Bläulinge (Lycaenidae).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Falter haben eine Vorderflügellänge von nur 12 bis 14 Millimetern. Die Falter sehen dem Kleinen Feuerfalter (Lycaena phlaeas) recht ähnlich und zählen mit ihm zu den kleinsten Feuerfaltern. Seinen Namen verdankt er einem Blau- bzw. Violettschiller, der sich beim Männchen über die gesamte Flügeloberfläche und bei den weiblichen Faltern nur über Randstellen erstreckt. Die Flügelunterseiten der Falter sind leuchtend orange gefärbt und zeigen eine Zeichnung aus schwarzen Punkten und weißen Halbmonden. Die Falter, die in Fennoskandien vorkommen, haben eine schwächer ausgeprägte Färbung auf den Flügeloberseiten.[1]
Ähnliche Arten
- Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas)
Vorkommen
Der Blauschillernde Feuerfalter ist eine boreale Art und kommt in Europa nur lokal in kleinen Populationen, jedoch mit hoher Populationsdichte vor. Das Gesamtverbreitungsgebiet reicht von Nord- und Mitteleuropa über Russland und Sibirien bis zum Amur. In Europa kommt er im Osten der französischen Pyrenäen, im Nordwesten der Schweiz, im Süden Belgiens, in Süddeutschland und in Polen vor. In Lettland ist die Art ausgestorben. Man findet sie bis in eine Höhe von 1.800 Metern. Sie leben auf Feuchtwiesen, meist nahe von Flüssen, Seen und Hochmooren, mit großen Beständen der Raupenfutterpflanzen.[1]
Lebensweise
Die Tiere fliegen an den Vorkommensorten mit hoher Populationsdichte zur Blütezeit der Sumpfdotterblume (Caltha palustris) und des Wiesen-Schaumkrauts (Cardamine pratensis).
Flug- und Raupenzeiten
Die Falter fliegen in einer Generation je nach Region von Mai bis Juli.[1]
Nahrung der Raupen
Die Raupen Mitteleuropas ernähren sich vom Schlangen-Knöterich (Persicaria bistorta), die Fennoskandiens fressen Knöllchen-Knöterich (Persicaria vivipara).[1]
Entwicklung
Die Weibchen legt ihre Eier einzeln an der Blattunterseite der Futterpflanzen ab. Die jungen Raupen sind durch ihre weißliche bis hellgraue Färbung bestens angepasst, fressen an der Unterseite der Blätter ein charakteristisches Muster und lassen eine Schicht der Cuticula als Fenster übrig. Mit fortschreitendem Alter nehmen die Raupen eine zunehmend grüne Farbe an und fressen dann an der Blattoberseite. Die Puppen sind klein, weißlich-grau gefärbt und werden an Laub oder trockenen Stängeln befestigt. Als einzige Feuerfalterart überwintern die Puppen des Blauschillernden Feuerfalters.[2]
Gefährdung und Schutz
Die Art ist durch die Trockenlegung und Verwaldung von Feuchtwiesen stark gefährdet und teilweise vom Aussterben bedroht. Deswegen ist sie in der Bundesartenschutzverordnung als "Streng geschützt" aufgeführt.
Rote Liste BRD: 1 (vom Aussterben bedroht)[3]
Rote Liste Sachsen: 0 (ausgestorben)
Rote Liste Baden-Württemberg: 1 [4]
Rote Liste Bayern: 1 [5]Referenzen
- ↑ a b c d Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, S. 69, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
- ↑ Günter Ebert: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 2, Tagfalter II. Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-8001-3459-4
- ↑ Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89624-110-9
- ↑ Rote Liste Baden – Württemberg, 1. Teil Tagfalter [1]
- ↑ Rote Liste gefährdeter Tagfalter Bayerns (PDF) [2]
Literatur
- Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen, Naturbuch-Verlag Augsburg 1995, ISBN 3-894-40115-X
Weblinks
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