- Lycopodium
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Bärlappe Schlangen-Bärlapp (Lycopodium annotinum)
Systematik Unterreich: Gefäßpflanzen (Tracheobionta) Abteilung: Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta) Klasse: Bärlapppflanzen (Lycopodiopsida) Ordnung: Bärlappartige (Lycopodiales) Familie: Bärlappgewächse (Lycopodiaceae) Gattung: Bärlappe Wissenschaftlicher Name Lycopodium L. Bärlappe (Lycopodium, Schlangenmoos, Drudenfuß, Wolfsfuß)[1] sind eine Gattung der Abteilung Gefäßsporenpflanzen. Die Vertreter der Ordnung Bärlappartigen sind erstmals im Zeitalter des Karbons (im Oberkarbon vor etwa 318 - 299 Mio. Jahren) aufgetreten und es gibt sie bis zur Gegenwart.[2]
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Charakteristisch für diese Gattung ist wie für die Flachbärlappe die Differenzierung des Sprosses in eine ober- oder unterirdisch kriechende Hauptachse und aufsteigende oder aufrechte, kürzere Seitenäste. Die Grundachse kann dabei Längen von mehreren Metern erreichen.
Alle Sprossen sind dichotom verzweigt, allerdings können sowohl im Bereich der Grundachse, als auch im Bereich der Seitensprosse sowohl anisotome (die beiden Zweige sind verschieden) wie isotome (die beiden Zweige sind gleich gestaltet) Verzweigungen auftreten, wodurch sehr verschiedene Wuchsformen zustande kommen können.
Im Gegensatz zu den Flachbärlappen sind die Laubblätter in dieser Gattung nadelförmig mit Längen von mehreren Millimetern. Sie sind spiralig allseitig um die Stängel der Seitensprosse angeordnet. Hierdurch werden diese im Querschnitt rundlich mit einem Durchmesser von 5-12mm (einschließlich der Blätter).
Bei allen Lycopodium-Arten befinden sich die Sporophylle in deutlich abgesetzten ähren- oder keulenförmigen, endständigen Abschnitten. Sie sind meist deutlich kleiner, immer jedoch verschieden von den Laubblättern.
Verbreitung
Die meisten Arten kommen aus den gemäßigten und subarktischen Gebieten und wachsen oft in offenen Wäldern, insbesondere Nadelwäldern, felsigen Abhängen, Mooren[3] oder in Heiden.
Systematik und Arten (Auswahl)
Die Gattung wird häufig auch weiter aufgefasst. Überhaupt gibt es bei der taxonomischen Einordnung und Untergliederung der Bärlappgewächse und damit auch der Gattung Bärlappe noch viel Unsicherheit. Die Auffassungen der verschiedenen Autoren gehen dabei oft sehr weit auseinander. In diesem Fall werden unter anderem die Flachbärlappe als Sektion Complanata oft hier eingegliedert. Über die Eigenständigkeit der Gattung Lycopodiella (mit dem Sumpf-Bärlapp) besteht dagegen inzwischen weitgehend Einigkeit. Die hier beschriebenen Arten werden, wenn die Gattung in weiterem Sinne aufgefasst wird, als Sektion clavata zusammengefasst.
Im Gegensatz zu den Flachbärlappen bilden die Arten dieser Gattung fast keine Hybriden. Von den 15 bis 25 Arten sind in Mitteleuropa vertreten:
- Keulen-Bärlapp oder Kolben-Bärlapp (Lycopodium clavatum) mit lang gestielten, meist einmal gabelförmige verzweigten Sporophyllständen.
- Schlangen-Bärlapp oder Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum) mit ungestielten Sporophyllständen.
Verwendung
Die Sporen des Keulen-Bärlapp finden in der Homöopathie Verwendung. Bärlappe sind aber auch ein traditionelles Heilmittel bei Naturvölkern und fanden auch in Mitteleuropa traditionell Verwendung. Anwendungsgebiete waren und sind teilweise noch immer: als Wundmittel[4], besonders bei schlecht heilenden Wunden, Krämpfe aller Art, Gicht und Rheuma. Auch als Oberflächenabschluss der (heutzutage obsoleten) Arzneiform der Pille wurden Bärlappsporen verwendet, um ein Zusammenkleben der einzelnen Pillen zu verhindern.[5]
Bärlappe enthalten ätherische Öle und Alkaloide (v.a. Lycopodin[6]). Auffällig ist auch eine starke Konzentration von Aluminium-Ionen im Zellsaft.[7]
Bärlappsporen werden bereits seit dem jungsteinzeitlichen Schamanismus weltweit zum Erzeugen pyrotechnischer Effekte benutzt.
Quellen und weiterführende Informationen
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschland. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz Deutschland. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen, 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-060-12539-2
- Urania Pflanzenreich. Band 2: Moose, Farne, Nacktsamer, 1. Auflage 1992, Urania-Verlag, Leipzig 1992, ISBN 3-332-00495-6
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7
- Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- Walter Meusel, Joachim Hemmerling: Die Bärlappe Europas. Die Neue Brehm-Bücherei, Heft 401, ISBN 3-89432-785-5
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Lexikon der Biologie, Band 2 Arktis bis Blast-Zellen, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1999, ISBN 3-8274-0327-8, S. 237 (Artikel über "Bärlappartige")
- ↑ Lexikon der Biologie, Band 2 Arktis bis Blast-Zellen, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1999, ISBN 3-8274-0327-8, S. 237 (Randtext "Bärlappe, Ordnungen und deren zeitliches Auftreten")
- ↑ Lexikon der Biologie, Band 2 Arktis bis Blast-Zellen, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1999, ISBN 3-8274-0327-8, S. 237 (Artikel über "Bärlappartige")
- ↑ Lexikon der Biologie, Band 2 Arktis bis Blast-Zellen, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1999, ISBN 3-8274-0327-8, S. 237 (Artikel über "Bärlappartige")
- ↑ Lexikon der Biologie, Band 2 Arktis bis Blast-Zellen, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1999, ISBN 3-8274-0327-8, S. 237 (Artikel über "Bärlappartige")
- ↑ Lexikon der Biologie, Band 2 Arktis bis Blast-Zellen, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1999, ISBN 3-8274-0327-8, S. 236 (Artikel über "Bärlappartige")
- ↑ Lexikon der Biologie, Band 2 Arktis bis Blast-Zellen, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1999, ISBN 3-8274-0327-8, S. 236 (Artikel über "Bärlappartige")
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