- Löschpapier
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Löschpapier (auch Fließpapier oder Löschblatt) ist ein ungeleimtes und wenig gepresstes Papier. Aufgrund dieses lockeren Aufbaus bildet es feine Kapillaren, die Flüssigkeiten (beispielsweise Tinte) schnell aufsaugen.
Besondere Verbreitung findet Löschpapier in der Schule, da die Hersteller von Schreibheften fast jedem Heft ein lose eingelegtes Blatt Löschpapier beigeben. Da Schüler oft mit Tintenfüllfederhaltern schreiben, dient das auf die noch feuchte Tinte aufgedrückte Löschblatt dem beschleunigten Trocknen der Tinte und verhindert so ein Verschmieren des Schriftbilds sowie die Verschmutzung von Händen und Kleidung. In Büros und Amtsstuben sind gelegentlich noch Löschpapierroller oder Löschwiegen in Gebrauch.
Geschichte
Wahrscheinlich wurde das Löschpapier im Jahr 1835 durch Zufall in einer Papierfabrik in England erfunden. Jemand vergaß, dem unfertigen Papierbrei den Leim hinzuzufügen. Dadurch wurde das Papier rau und zum Schreiben ungeeignet. Es stellte sich jedoch heraus, dass es besonders saugfähig war.
Zwar sind die Jahreszahlen umstritten, klar ist jedoch, dass die Idee des industriell hergestellten Kaffeefilters vom Löschpapier kam.
Früher (typisch im 17. oder 18. Jahrhundert) wurde zum Trocknen schreibnasser Tinte Schreibsand (auch Streusand genannt) verwendet. So gibt es z. B. unter Goethes Schreibutensilien eine „Streusandbüchse“.
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