Löwengesicht

Löwengesicht
24-Jähriger mit lepromatöser Lepra (Aufnahme aus dem 19. Jahrhundert)

Facies leonina (lat. Löwengesicht) ist ein medizinischer Fachbegriff. In der Lepradiagnostik wurde er schon früh in der mittelalterlichen Medizin für ein Endstadium der Krankheit verwandt. In der modernen Medizinhistorie wurde der Begriff bereits im 19. Jahrhundert vom Hamburger Dermatologen Eduard Arning etabliert. Neben Lepra ist bei Leukämie, Melkersson-Rosenthal-Syndrom und Akromegalie, Sézary-Syndrom das Symptom der Facies leonina bekannt.

Bei der lepromatösen Lepra findet sich dieses klinische Bild neben den symmetrischen Sensibilitätsstörungen in der Endphase der Krankheit und zeichnet sich aus durch den Verlust der Kopfhaare, der Augenbrauen und der Wimpern (Madarosis), Destruktion des Nasenknorpels sowie Vergröberung der Gesichtszüge. Auch Leber, Nieren, Hoden und Augen sind neben den Nerven und der Haut in diesem Stadium der Krankheit betroffen.

Dass Leprasymptome als tierähnlich machend wahrgenommen werden, zeigt sich auch an der Beschreibung von Deformationen der Hände. Dieses klinische Bild wird als „Klauenhände“ bezeichnet.

Gesundheitshinweis
Bitte beachte den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Löwengesicht — Löwengesicht,   Faci|es leonina, entstellende Gesichtsveränderung bei Lepra …   Universal-Lexikon

  • Löwengesicht — * Löwengesicht und Zaunkönigherz …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Evangeliensymbole — Die Evangelisten mit ihren Symbolen (7. Jh.) Codex Amiatinus Evangelistensymbole, Fresko im Refektorium, Abtei Saint André ( …   Deutsch Wikipedia

  • Evangelistensymbole — Matthäus …   Deutsch Wikipedia

  • Viergetier — Die Evangelisten mit ihren Symbolen (7. Jh.) Codex Amiatinus Evangelistensymbole, Fresko im Refektorium …   Deutsch Wikipedia

  • Einhundert friedvolle und zornvolle Gottheiten — (Wyl. zhi khro rigs brgya) sind zweiundvierzig friedvolle Gottheiten und achtundfünfzig zornvolle Gottheiten. Diese Gottheiten werden in verschiedenen Praktiken und Lehrzyklen des tibetischen Buddhismus wie z.B. in der Schrift Bardo Tödrol Chenmo …   Deutsch Wikipedia

  • Apokryphon des Johannes — Das Apokryphon des Johannes ist ein gnostisches Dialogevangelium, das sich in mehreren Versionen (Kurz und Langfassung) unter den Nag Hammadi Schriften, aber auch in dem seit dem 19. Jahrhundert bekannten und aus dem 5. Jahrhundert stammenden… …   Deutsch Wikipedia

  • Aussatz — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Aussätzige — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Dakini — Vajrayogini Dakini (Tibetische Schnitzerei) Eine Dakini (sansk.: „Himmelstänzerin“; tibetisch: Khandro, wylie: mkha gro ma: „Luft “ oder „Himmelswandlerin“) ist ein tantrisches Geistwesen des antiken Indiens und Irans, welches nach der Mythologie …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”