- Löwentaler
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Der Löwentaler (niederld. Leeuwendaalder) ist eine vom 16. bis ins 18. Jahrhundert gebräuchliche Silbermünze, die 1575 erstmals in der niederländischen Provinz Holland, später in allen Provinzen die sich zur Union von Utrecht zusammenschlossen geprägt wurde. Sie zeigt einen Ritter, mit dem Wappen der Provinz in der die Münze geprägt wurde, auf der Vorderseite und einen Löwen auf der Rückseite. Bei einem Feingehalt von 750 ‰ wog sie 27,68 g wurde ihr Wert mit 32 Stuiver (1 3/5 Gulden) festgesetzt, obwohl ihr Wert nur bei 29 Stuiver lag. Die übrigen 3 Stuiver sollten der Finanzierung des Niederländischen Befreiungskrieges verwendet werden.
Weite Verbreitung erlangte der Löwentaler durch den niederländischen Levantehandel im Nahen Osten, wo er Abu Kelb (Vater des Hundes) genannt wurde, aber auch im östlichen Europa, wo im 17. Jahrhundert Danziger Kaufleute gezwungen wurden, den Löwentaler an Stelle besserer Münzen wie Talern oder Dukaten anzunehmen. Typisch für die Kipper- und Wipperzeit war die Nachahmung dieser Münze in Italien und Deutschland, nicht selten mit vermindertem Silbergehalt. Sein geringer Silbergehalt, bei zunehmendem Umlauf von verschlechterten Nachprägungen führten eventuell zur Ablösung des Löwentalers als Handelsmünze durch Piaster und Maria-Theresien-Taler.
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