- Lübecker Hütchen
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Die Lübecker Hütchen – auch Verkehrsleitkegel, Verkehrshütchen oder Pylon genannt, in Österreich auch Haberkornhütchen, in der Schweiz auch Verkehrstöggel – sind verbreitete Hilfsmittel zur Verkehrssicherung. Die fachliche Bezeichnung lautet Leitkegel.
Datei:Pylon 01 KMJ.jpgSie werden u.a. als Absperrgerät für Arbeits-, Schaden- und Unfallstellen eingesetzt. Leitkegel (Zeichen 610) gehören gemäß § 43 StVO zu den Verkehrseinrichtungen. Die Gestaltung ist durch das Bundesministerium für Verkehr festgelegt.[1] Demnach sind sie voll retroreflektierend auszuführen, mit Ausnahme der 30 cm hohen Leitkegel. Bei diesen sind fluoreszierende rote Ringe ausreichend. Leitkegel sind in folgenden Größen für unterschiedliche Zwecke zugelassen: 30 cm (Markierungsarbeiten), 50 cm (alle Straßen außer Autobahnen), 75 cm (Autobahnen) und 100 cm (innerörtliche Straßen im Schienenbereich). Bei Leitkegeln der Größe 75 cm und 100 cm ist das Aufsetzen eines gelben Blitzlichtes zulässig.
Die Lübecker Hütchen wurden 1952 von Ewald Kongsbak erfunden. Er erhielt darauf einen "Bundesgebrauchsmusterschutz" aber kein Patent, denn in den USA gab es bereits ein ähnliches Produkt. Die rot-weißen Kegel wurden anfangs aus Gummi, heute meist aus dem preiswerteren PVC gefertigt. Bis 1952 wurden für die Fahrbahnabsperrung rot-weiß gestrichene, mit einem Stein beschwerte Fässer verwendet. 1952 gab es einen tödlichen Unfall, bei dem ein Autofahrer gegen solch ein Absperrfass fuhr. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Stein durch die Windschutzscheibe geschleudert und tötete den Fahrer. Dieser Unfall inspirierte Ewald Kongsbak zur Erfindung der Lübecker Hütchen aus Gummi mit roten und weißen Querstreifen.[2] Die Hütchen tragen den Namen Lübecker Hütchen, weil die ersten Hüte in Lübeck hergestellt wurden.
Leitkegel sind leicht transportabel, stapelbar sowie weit weniger gefährlich als ein Fass mit Stein. Sie können gefahrlos überfahren werden und sind i. d. R. für kurzfristige (längerfristige siehe Absperrung) Absperrmaßnahmen geeignet. Mittlerweile gibt es auch zusammenfaltbare Verkehrsleitkegel, um Platz zu sparen.
Die Produktion der stapelbaren Verkehrsleitkegel wurde vor rund 30 Jahren von der von Ewald Kongsbak gegründeten Firma "Ewald Kongsbak GmbH – Technischer Großhandel" von Lübeck nach Frankreich verlagert.[3][4]
Weblinks
- Lübecker Hütchen – Eintrag im Wiktionary
- Leitkegel – Eintrag im Wiktionary
Einzelnachweise
- ↑ RSA, Richtlinie für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen, Fassung 02.1995
- ↑ www.autobild.de/artikel/Themen-News-Hut-ab-vor-dieser-Erfolgsgeschichte-_47455.html
- ↑ www.abendblatt.de/daten/2004/09/15/340975.html
- ↑ www.ostsee.de/luebeck/luebecker-huetchen.html
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