M. M. Warburg & CO

M. M. Warburg & CO
M.M.Warburg & CO
Logo von M.M.Warburg & CO
Rechtsform Privatbank, Kommanditgesellschaft auf Aktien
Bankleitzahl 201 201 00
Gründung 1798
Unternehmenssitz Hamburg, Deutschland
Unternehmensleitung
  • Christian Olearius (Sprecher, Partner, phG)
  • Max Warburg (Partner, phG)
  • Henneke Lütgerath (Partner, phG)
  • Joachim Olearius (Partner, PhG)
  • Erwin Möller (Vorsitzender des Aufsichtsrates)
  • Klaus Asche (stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates)
Bilanzsumme 4,3 Mrd. Euro (Bank, 2007), 8,7 Mrd. Euro (Bankengruppe 2007)
Mitarbeiter 427 (2007)
Website www.mmwarburg.com
Hauptsitz Hamburg, Ferdinandstraße 75

Die M.M.Warburg & CO KGaA in Hamburg ist mit einer Bilanzsumme von 4,3 Milliarden Euro eine der großen unabhängigen Privatbanken Deutschlands.

Am Kapital der Bank sind ausschließlich Privatpersonen beteiligt und die Führung des Hauses liegt in den Händen der Mitinhaber. Die seit über 200 Jahren bewahrte Unabhängigkeit von institutionellen Einflüssen ermöglicht es, Entscheidungen frei von Interessenkonflikten zu treffen. Die ältesten Kundenbeziehungen reichen bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurück.

Gegründet wurde das Bankhaus 1798 von den Brüdern Marcus Moses und Gerson Warburg. Das Hauptgeschäft in der Anfangszeit war der Handel mit Devisen und Wechseln. Weil sie Juden waren, mussten die Warburgs Deutschland in den 1930er-Jahren verlassen. Der loyale Generalbevollmächtigte Rudolf Brinckmann und der Geschäftsfreund Paul Wirtz übernahmen 1938 von Max Warburg die Bank. Die stille Beteiligung, welche die Familie Warburg weiterhin an der Bank hielt, wurde bei Kriegsausbruch beschlagnahmt. Das Bankhaus musste in Brinckmann, Wirtz & Co. umfirmieren. Schon 1946 kehrte Eric M. Warburg aus den Vereinigten Staaten zurück nach Deutschland. Seit 1969 hieß die Bank M.M. Warburg-Brinckmann, Wirtz & Co. und 1991 nahm sie wieder ihren ursprünglichen Namen an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Bank ist in den letzten Jahren durch die Akquisition deutscher Privatbanken, Marcard, Stein & Co in Hamburg, Bankhaus Carl F. Plump & Co. in Bremen, Bankhaus Hallbaum in Hannover und zuletzt 2003 die Berliner Privatbank Löbbecke gewachsen. Hinzu kommen die ausländischen Töchter M.M. Warburg Bank (Schweiz) AG, Warburg Alternative Investments AG und M.M. Warburg & CO Luxembourg S.A., sowie die Immobilientocher HIH Hamburgische Immobilien Handlung und mehrere Kapitalanlagegesellschaften. Ende 2006 erfolgte die Übernahme der Degussa Bank von der ING-DiBa.

Die Kerngeschäftsfelder des Hauses sind heute Private Banking, Asset Management und Investment Banking. Zielkunden der Bank sind vermögende Privatkunden, institutionelle Kapitalanleger und Firmenkunden. Marcard, Stein & Co stellt sehr vermögenden Privatkunden über das Family Office eine umfassende Betreuung zur Verfügung. Das verwaltete Vermögen der Gruppe stieg 2005 um 25 % auf ca. 25 Mrd. Euro.

Mit Tochterbanken und Beteiligungsgesellschaften ist M.M.Warburg & CO an vielen Standorten im Inland und im deutschsprachigen Ausland vertreten. Die Tochterbanken sind unter eigenem Namen, aber mit Zugang zu allen Services und Leistungen der Mutterbank im klassischen Privatbankgeschäft tätig. Weitere Einheiten bieten spezielle Dienstleistungen und Produkte, wie z. B. Family Office. Hypothekenfinanzierungen und Kreditmanagement für Dritte runden das Gesamtangebot der Gruppe ab.

Im Ausland ist M.M.Warburg & CO an verschiedenen Standorten u. a. in Luxemburg und der Schweiz präsent. Die Kerngeschäftsfelder der Luxemburger Tochterbank sind die Administration fremdverwalteter Investmentfonds, die Betreuung institutioneller Kunden und freier Vermögensverwalter, das Privatkundengeschäft sowie das Asset Management. Die umfassende Betreuung vermögender Privatkunden bildet den Schwerpunkt der Tätigkeit in der Schweiz.

Kapitalanlagegesellschaften sind in Hamburg, Frankfurt und Luxemburg ansässig.

Hauptsitz, Private Banking und Berliner Repräsentanz

Seit 1867 befindet sich der Hauptsitz in der Ferdinandstraße 75 in Hamburg. Gestalter war der Hamburger Architekt Martin Haller. Zudem ist die Bank neben ihren Töchtern mit dem Private Banking in Köln und Frankfurt am Main aktiv. Seit Januar 2007 hat M.M.Warburg & CO ihre neue Hauptstadtrepräsentanz im Behren-Palais am Bebelplatz. M.M.Warburg & CO hatte bereits 1926 ein „Berliner Kontor“ als Kontaktstelle zur Geschäftswelt und zum politischen Geschehen in der Hauptstadt eingerichtet. Das Gebäude an der Behrenstraße 36 ist Teil des Operncarrées und wurde kürzlich denkmalgerecht rekonstruiert. Im einstigen Stammhaus der Dresdner Bank und späteren Domizil der Staatsbank der DDR befindet sich außerdem der Hauptsitz des Bankhauses Löbbecke, einer Tochter der M.M.Warburg & CO.

Warburg Verbund

Zum Warburg Verbund gehören die bei der Vigor zusammengefassten Unternehmen. Die Vigor steht der M.M.Warburg & CO Gruppe KGaA und deren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften aufgrund ihrer Gesellschafterstruktur nahe, ohne mit diesen einen Konzern zu bilden. Im gesamten Warburg Verbund arbeiten rund 1700 Mitarbeiter.

Firmierung und Schreibweise

Seit 1991 hat die Bank wieder ihren ursprünglichen Namen M.M.Warburg & CO angenommen. Die Schreibweise erfolgt dabei ohne Leerschritte zwischen den Bestandteilen vor dem Et-Zeichen und mit zwei Versalien beim Bestandteil nach dem Et-Zeichen. Die ausführliche Firmierung lautet M.M.Warburg & CO Kommanditgesellschaft auf Aktien.

Literatur

  • E. Rosenbaum, A. J. Sherman: Das Bankhaus M. M. Warburg & Co. 1798- 1938. Hamburg, Christians, 1976
  • Eckart Kleßmann: M. M. Warburg & Co 1798–1998. Die Geschichte eines Bankhauses, Hamburg 1998
  • Ron Chernow: The Warburgs. The Twentieth Century Odyssey of a Remarkable Jewish family, New York, Random House 1993

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Warburg (disambiguation) — Warburg can refer to: * Warburg, a city in Germany ** the Battle of Warburg* the Warburg family, a family of bankers, scholars and philanthropists ** Max Warburg (1867 1946), Hamburg banker, great grandson of Moses Marcus Warburg (of the… …   Wikipedia

  • Warburg (Begriffsklärung) — Warburg ist der Name von: Warburg, eine deutsche Stadt in Nordrhein Westfalen Kreis Warburg, ein ehemaliger Landkreis im heutigen Kreis Höxter Warburg Land ein Amt im ehemaligen Landkreis Warburg Burg Warburg ist eine frühere Burganlage bei… …   Deutsch Wikipedia

  • Warburg Pincus — Rechtsform Limited Liability Company Gründung 1938 Sitz New York City Branche Private Equity Website …   Deutsch Wikipedia

  • WARBURG — WARBURG, family of German and U.S. Jews. PAUL MORITZ WARBURG (1868–1932) was a banker and philanthropist. Born in Hamburg, Germany, he became a partner in 1895 in his family s banking house, M.M. Warburg and Co. In the same year he married Nina… …   Encyclopedia of Judaism

  • WARBURG, MAX M — WARBURG, MAX M. (1867–1946), German banker. His family, the warburgs , had been successful in private banking for more than a generation. After studying business in Germany, Great Britain, and the Netherlands, Warburg worked in his family s M.M.… …   Encyclopedia of Judaism

  • WARBURG, ABY MORITZ — (1866–1929), German historian of art and civilization. Warburg was born in Hamburg. His main field of study was the intellectual and social context of Renaissance art. His works such as Bildniskunst und Florentinisches Buergertum (1902); Die… …   Encyclopedia of Judaism

  • WARBURG (A.) — WARBURG ABY (1866 1929) Né et mort à Hambourg, Aby Warburg étudie l’histoire de l’art et la psychologie à Bonn, puis à Strasbourg, où il soutient en 1891 sa thèse sur La Naissance de Vénus et Le Printemps de Botticelli. En 1897, il reprend ses… …   Encyclopédie Universelle

  • Warburg hypothesis — Warburg s hypothesis was postulated by the Nobel laureate Otto Heinrich Warburg in 1924. [O. Warburg, K. Posener, E. Negelein: Ueber den Stoffwechsel der Tumoren; Biochemische Zeitschrift , Vol. 152, pp. 319 344, 1924. de icon. Reprinted in… …   Wikipedia

  • WARBURG, OTTO — (1859–1938), botanist and the third president of the World Zionist Organization. Born in Hamburg to a wealthy, assimilated family, warburg received an exclusively secular education. He completed his studies in the natural sciences in 1883 and… …   Encyclopedia of Judaism

  • Warburg Institute —   [ wɔːbəːg ɪnstɪtjuːt], aus der Bibliothek des Kunsthistorikers und Kulturwissenschaftlers A. M. Warburg hervorgegangenes kunstwissenschaftliches Forschungsinstitut in London. Die Privatbibliothek wurde seit den 1920er Jahren als… …   Universal-Lexikon

  • Warburg Dillon Read — was an investment bank created by the 1997 merger of S. G. Warburg Co. and Dillon, Read Co. The firm was subsequently renamed UBS Warburg and now part of UBS AG, where the Warburg name was eventually dropped.Works about Warburg Dillon Read*cite… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”