M113 G3 GE

M113 G3 GE
M113A1 Seitenansicht

M113A1

M113
Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 2, plus 11 Passagiere (Standardversion)
Länge 4,863 m
Breite 2,686 m
Höhe 2,5 m
Gewicht 12,3 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung Aluminium 12-38 mm
Hauptbewaffnung unterschiedlich je nach Nation/Typ
Sekundärbewaffnung unterschiedlich je nach Nation/Typ
Beweglichkeit
Antrieb unterschiedlich je nach Nation
Federung Torsionsstab
Höchstgeschwindigkeit 66 km/h
Leistung/Gewicht 22,36 PS/t
Reichweite 480 km

Der M113 ist ein leicht gepanzerter Transportpanzer, welcher in Dutzenden verschiedener Varianten (abgesehen von kleineren Umbauten, deren Zahl schlicht unüberschaubar ist) in mehr als fünfzig Ländern verwendet wird. Je nach Variante erfüllt er verschiedenste Aufgaben, neben der ursprünglichen Konzeption als gepanzerter Mannschaftstransportwagen (MTW) dient der M113 etwa als Basis für Schützenpanzer, Flugabwehrpanzer, Raketenjagdpanzer, Flammenwerferpanzer, rollender Kommandostand und vieles mehr. Neben militärischen Nutzern haben sich auch amerikanische SWAT-Einheiten, Feuerwehren und Sheriffs den M113 als Einsatzfahrzeug beschafft. Er ist lufttransportfähig mit der C-130 Hercules sowie in der Grundversion fallschirmabwurffähig und amphibisch.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

M113A2

Der M113 ist eine Weiterentwicklung der Firma Ford and Kaiser Aluminium and Chemical Co. aus den späten 1950er Jahren, basierend auf den M59 und M75. Hersteller ist die Food Machinery Corporation (FMC), heute United Defense. Außerdem fertigen Firmen in Italien und Belgien den M113 in Lizenz.

Der M113 war der erste moderne Truppentransportpanzer (Spitzname: Battle Taxi) und hat in der Standardausführung ein Kaliber. 50 inch Maschinengewehr (12,7 mm) als Hauptwaffe und ein Kaliber. 30 inch Maschinengewehr (7,62 mm) als Sekundärwaffe.

Seit ihrer Markteinführung im Jahre 1960 wurden über 80.000 Fahrzeuge der M113-Familie gebaut. Heute werden weiterhin Fahrzeuge gebaut, auch wenn vielfach dazu übergegangen wurde, alte Modelle durch Umbauten auf einen neuen technischen Stand zu bringen.

Der M113 hat sich im Vietnamkrieg an vielen Schauplätzen wegen seiner amphibischen Fähigkeiten bewährt. Die Vietcong nannten ihn grüner Drache.

Technik

Antrieb

Triebwerk in einem deutschen M113. Vorne, Mittig sitzt das Doppelausgleichlenkgetriebe. Darüber mittig die Magnetrelais (Bezeichnung 1 und 2) der Ölpumpen. Der Behälter mit der Bezeichnung O-1178 gehört zur Servolenkung. Das Fahrzeug ist mit einer Lenkanlage ausgestattet und gehört zur Maßnahme NDV1
Blick auf die linke Kreuzgelenkwelle eines deutschen M113 mit NDV1. Sie führt vom Winkeltrieb zum Antriebszahnkranz. Zu sehen sind ebenfalls die elektrischen Anschlüsse des Motors und ein Teil des Lenkgestänges.
Rechte Seite des gleichen M113. Es zeigt die neue Bremsscheibe und die nötige Bogenzahnkupplung für eine formschlüssige Drehmomentübertragung. Darüber mit der Aufschrift H-544, der Hydraulikbehälter der Bremsanlage.
Auf dem M113 basierendes Kommandofahrzeug M577
Auf dem M113 basierender Raketenjagdpanzer M901

Seit dem Modell M113A1 (1964) werden die Fahrzeuge von einem Zweitakt-Dieselmotor über ein dreistufiges Automatikgetriebe angetrieben. Das ursprüngliche von einem Benzinmotor angetriebene Modell ist nicht mehr in Gebrauch. Der wassergekühlte Zweitakt-V6-Dieselmotor von General Motors (später ausgegliedert und umbenannt in Detroit Diesel Corporation, DDC) liefert eine Leistung von 212 PS (M113A1 und M113A2) bzw. 275 PS (M113A3). Zu den Besonderheiten eines Zweitakt-Dieselmotors gehört das Roots-Gebläse, das für eine Verdichtung der angesaugten Luft in der Ladeluftkammer sorgt und somit die Leistung verbessert. Die auf 1,5 bar komprimierte Luft gelangt über 18 Einlassschlitze im Zylinder, die beim unteren Totpunkt des Kolbens geöffnet sind, in den Brennraum und spült die Verbrennungsgase über vier Auslassventile in den Abgaskrümmer.

Des Weiteren besitzt der Motor ein Kaltstartgerät (bestehend aus einer Zündspule, einem Kompressor und ein Magnetabsperrventil), das einen Kaltstart im Bereich von +5°C bis -32°C ermöglicht. Dazu wird Diesel mit einer Düse in der Vorverdichterkammer vernebelt und mit einer Zündkerze gezündet. Dadurch erwärmt sich die Kammer und beim anschließenden Start ist die angesaugte Luft vorgewärmt und der Motor startet leichter. Die Kaltstarteinrichtung verschmutzt jedoch die Vorverdichterkammer und sollte daher sparsam verwendet werden.

Die Kraft des Motors treibt den Zwischentrieb, Generator sowie Ölpumpen für die Rampenhydraulik und die Kühlung des Lenkgetriebes an. Der Zwischentrieb kann als Trennkupplung beim Abschleppen des Fahrzeugs genutzt werden und dient der Untersetzung der Motordrehzahl. In der Kraftübertragung folgt dem Zwischentrieb der Drehmomentwandler mit automatischer Überbrückungskupplung.

An den Wandler ist das Getriebe angeschlossen. Das automatische Schaltgetriebe hat drei Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Vier Fahrstufen sind vom Fahrer wählbar. Stufe I verwendet nur den ersten Gang, um die Motorbremse in einem Gefälle auszunutzen. Stufe I-II wählt zwischen dem ersten und dem zweiten Gang, um in hügeligem Gelände anzufahren und leicht vorwärts zu kommen, ohne den ersten Gang allein zu belasten. Die dritte Schaltstufe I-III schaltet zwischen allen drei Gängen hin und her. Diese Schaltstufe bietet sich bei mäßigem bis leichtem Gelände an und schließlich ist Schaltstufe II-III für das Fahren im Straßenverkehr vorgesehen, da das Getriebe nur zwischen dem zweiten und dem dritten Gang wählt, um im fließenden Verkehr möglichst keine Behinderung darzustellen. Kreuzgelenkwellen übertragen die 212 PS über Winkeltriebe, Doppelausgleichlenkgetriebe und Seitenvorgelege zu den Antriebszahnkränzen, die wie Zahnräder aufgebaut sind und in die Kette greifen. Die Seitenvorgelege sorgen für die nötige Übertragung von hohen Drehzahlen mit wenig Kraft, die aus den Winkeltrieben kommen, zu niedrigen Drehzahlen mit viel Kraft, die die Antriebszahnkränze benötigen, um den „Elefantenschuh“, wie der M113 seiner Form wegen scherzhaft genannt wird, mit seinen maximal 11,8 t zu beschleunigen.

Da der M113 aus vergleichsweise leichtem Aluminium (Wandstärke max. 44 mm) gefertigt wird, reicht die relativ leichte Motorisierung für dieses Fahrzeug aus. Das geringe Gewicht ermöglicht dem M113 eine hohe Zuladung und das Durchschwimmen von Flüssen oder Seen (allerdings nur mit der alten Kette vom Typ 213B, sowie mit der alten Brems- und Lenkanlage).

Fahrwerk

Das Fahrwerk ist ein drehstabgefedertes 7-Rollen-Laufwerk. Es besteht aus fünf Laufrollen, einem Führungsrad am Heck und dem vorderen Antriebsrad. Stützrollen sind wegen der straff gespannten und verhältnismäßig leichten Kette nicht nötig. Um Beschädigungen der Fahrbahn zu vermeiden, tragen die einzelnen Kettenglieder Kettenpolster. Von ihnen können zehn Stück pro Kette bei entsprechender Witterung gegen Schneegreifer aus Metall ausgetauscht werden. Bei Geländefahrt muss der Fahrer darauf achten, die Kettenspannung konstant zu halten. Beim Überqueren von spitzen Kuppen muss der Fahrer Gas wegnehmen, sonst können einzelne Drehstäbe überlasten und brechen. Selbst mit einem ausgefallenen Drehstab ist der M113 noch fahrtüchtig.

Bremsen

Lenkbremse

Bis zu der Version M113A3 besitzen alle Fahrzeuge eine Lenkbremse. Der Fahrer zieht einen Bremshebel und verlangsamt dadurch eine Kette. Zieht er beide Hebel bremst das Fahrzeug. Gerade im Gefälle und bei hohen Geschwindigkeiten neigen die Bremsbänder aus Mineralfaser zur Überhitzung und Verglasung. Der Fahrer löst die Bremse in kurzen Abständen (das sog. „Sägen“), so kann Öl die Bänder kühlen. Die Servolenkung ab Modellreihe M113A3 beseitigt diese Einschränkung zum Preis einer indirekten und zu weichen Steuerung. Das Überhitzungsproblem lösen zwei zusätzliche Ölpumpen, die über ein Magnetrelais gesteuert werden und die Bremsbänder mit Öl bespritzen. Der Fahrer hat zudem immer die Möglichkeit die Bremskraft des Motors über einen Wechsel der Fahrstufe zu steuern (Motorstaubremse).

Wendebremse (oder alte Notbremse)

Der M113A1 verfügte auch über zwei einzeln von Hand zu betätigende Handbremshebel, angebracht unter den Fahrerwinkelspiegeln. Diese Handbremshebel betätigen einzeln je eine Scheibenbremse die direkt auf den vorderen Zahnkranzantrieb links und rechts wirkt. Auf festem Untergrund ist diese Bremse zum „wenden um eine Kette versetzt“ gedacht. Bei weichem Untergrund kann das Betätigen der Wendebremse zum Abfahren der Antriebskette führen. Der M113 kann nicht wie andere Panzer durch entgegengesetztes Drehen der Ketten auf der Stelle wenden. Diese zwei Bremshebel waren bei Ausfall der Lenkbremse als Notbremse gedacht und mussten mit sehr viel Gefühl betätigt werden um nicht durch ungleichmäßiges Bremsen von der Fahrbahn abzukommen.

Bremseinrichtung in späteren Versionen

Die Versionen neuer als A3 verfügen zusätzlich über eine Notbremse. Links vom Gaspedal befindet sich ein Bremspedal, welches bei kräftiger Betätigung die Blockierung beider Raupen bewirkt. Dazu ist nach dem Lenkdifferentialgetriebe je eine Bremsscheibe eingebaut. In diesem Fall wird das Fahrzeug so stark abgebremst, dass das Heck und die hinteren drei Laufräder in die Luft gehoben werden. Das Antriebsrad reicht an den Boden und das erste Laufrad wird so stark gestaucht dass es sich in einer Linie mit zweitem Laufrad und Antriebsrad befindet. Hinterherfahrende Personenwagen können in diesem Fall in große Gefahr geraten.

Kühlung

Als Motorkühlung dient eine ungewöhnliche Kombination aus Thermosyphonkühlung und Zwangumlaufkühlung. Radiator, Lüfter und Wasserpumpe bilden den ersten Kreislauf mit Zwangumlauf. Der Motorkreislauf ist bei kaltem Motor ein Kurzschlusskreislauf ohne Umlauf. Erst bei Erreichen der Betriebstemperatur öffnet das Thermostat und die beiden Kreisläufe vermischen sich durch Konvektion. Das neue Lüfterkonzept der Modellreihe M113A2 beseitigt Überhitzungsprobleme.

Fahrverhalten

Der M113 kann mit nur einem beschädigten Rad nicht mehr fahren, auch wenn die Kette noch intakt ist. Sollte ein Rad brechen oder eine Kette reißen oder abspringen, so zeigt der M113 ein sehr problematisches Fahrverhalten. Der Fahrer muss sofort in den Leerlauf schalten und das Fahrzeug in einer langen Kurve ausrollen lassen. Jeder Lenk- oder Bremsversuch führt fast unweigerlich zu einem Überschlag des Fahrzeuges. Im Falle eines Überschlages neigt der M113 dazu Feuer zu fangen, daher ist es sehr wichtig, dass der Fahrer den Motor sofort abstellt und den Hauptschalter umlegt.

Modellfamilie

Hier sind Modelle aufgeführt, welche auch von den Streitkräften der Vereinigten Staaten verwendet werden oder wurden. Die bei der Deutschen Bundeswehr eingesetzten Modelle sind weiter unten beschrieben.

M113

Die Originalversion des M113 war eine kleine Revolution auf dem Gebiet der gepanzerten Truppentransporter. Er konnte elf Infanteristen unter dem Schutz der Panzerung durch ein Kampfgebiet befördern, war schnell, leicht, schwimmfähig und konnte per Flugzeug transportiert werden. Das Fahrzeug war so erfolgreich, dass schon von der ersten Version Modellvarianten abgeleitet wurden.

Modellvarianten

  • M132 Flammenwerfer
  • M577 Kommandofahrzeug
  • M106 Mortar Mörserträger mit 107 mm M30-Möser
  • M113 Green Archer Radargerät zur Aufklärung von Mörsern und steilfeuernden Haubitzen
  • M113 ABRA M113 mit einem Radargerät zur Gefechtsfeldüberwachung

Daten

  • Jahr: 1960
  • Gewicht: leer 20.310 lbs / 9.212 kg, kampfbereit 23.520 lbs / 10.668 kg
  • Höchstgeschwindigkeit: 37 Meilen pro Stunde (mph) (60 km/h)
  • Reichweite: 200 Meilen / 322 km
  • Kraftstoff: Benzin
  • Leistung: 209 PS / 156 kW
  • PS pro Tonne Gewicht: 10,3
  • Panzerung:
  • Beschleunigung von 0 auf 20 mph (32 km/h): 12,0 Sekunden
  • Wendekreis: 276 inch / 7 m
  • Grabenquerung: 66 inch / 1,68 m
  • maximale Steigung: 60 %
  • maximale Seitenneigung: 30 %
  • Bremsweg: 40 ft / 12,2 m
  • Bodendruck der Kette: 7.5 psi / 5,17 t/m²

M113A1

Die A1-Verbesserung des M113 beschränkte sich im Wesentlichen auf die Umrüstung auf Diesel; der M113A1 erhielt einen turbogeladenen Zweitaktdiesel vom Typ 6V53 des amerikanischen Herstellers Detroit Diesel mit einem Roots-Gebläse und einem neuen Getriebe. Die schon vorhandenen M113 und ihre Varianten wurden auf den A1-Standard umgerüstet. Es kamen weitere Varianten dazu, welche die Einsatzmöglichkeiten des M113A1 erweiterten.

Modellvarianten

  • M125 81 mm Mörserträger
  • M548 Nachschubtransport-Panzer
  • M730 Chaparral-Lenkraketen Werfer
  • M163 Vulcan Flakpanzer

Daten

  • Jahr: 1964
  • Gewicht: leer 21.474 lbs, kampfbereit 24.594 lbs bzw. bei Kampfbeladung 1134 kg
  • Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h (37 mph) auf der Straße und 3,6 km/h im Wasser (Schwimmfähigkeit nur mit alter Kette 213B, sowie mit alter Lenk- und Bremsanlage)
  • Reichweite: 483 km (300 Meilen)
  • Kraftstoff: Diesel Zweitaktmotor
  • Verbrauch: 70 l/100 km auf der Straße, bis 140 l/100 km im Gelände
  • Leistung: 212 PS
  • PS pro Tonne Gewicht: 17,2
  • Beschleunigung von 0 auf 20 mph: 10,5 Sekunden
  • Wendekreis: 168 inch
  • Bodenfreiheit: 0,41 m
  • Grabenüberquerung: 1,40 m
  • Kletterfähigkeit: vorwärts: 0,61 m; rückwärts: 0,35 m
  • maximale Steigung: 60 %
  • maximale Seitenneigung: 30 %
  • maximale Wassertiefe: 1,20 m bei maximaler Flussgeschwindigkeit von 2 m/s
  • Bremsweg: 40 ft
  • Bodendruck pro Quadratinch der Kette: 7,8 psi
  • MLC-Klasse (militärische Lastenklasse): 13 (je nach Variation auch 12)

M113A2

1979 wurde der M113A2 vorgestellt. Er unterscheidet sich vom A1 durch eine verbesserte Motorkühlung und ein verbessertes Fahrwerk. Auch von diesem Modell wurden Varianten abgeleitet und ältere Modelle nachgerüstet.

Modellvarianten

  • M901 TOW-Lenkraketenträger (ITV = Improved TOW Vehicle)
  • M981 FISTV = Fire Support Team Vehicle
  • M1015 IEW

Daten

  • Jahr: 1979
  • Gewicht: leer 21.608 lbs, kampfbereit 24.728 lbs
  • Höchstgeschwindigkeit: 37 mph
  • Reichweite: 300 Meilen
  • Kraftstoff: Diesel
  • Leistung: 212 PS
  • PS pro Tonne Gewicht: 17,1
  • Beschleunigung 0 auf 20 mph: 11,0 Sekunden
  • Wendekreis: 168 inch
  • Grabenquerung: 66 inch
  • maximale Steigung: 60 %
  • maximale Seitenneigung: 30 %
  • Bremsweg: 40 ft
  • Bodendruck pro Quadratinch der Kette: 7,9 psi (entspricht 0.55 kg/cm²)

M113A3

Im zweiten Golfkrieg stellte sich heraus, dass die M113A2 große Probleme hatten mit den M1-Abrams-Panzern der Kampfgruppen mitzuhalten. Sie waren im Vergleich untermotorisiert und haben so die Geschwindigkeit des M1 nicht halten können. Daher war, neben anderen Modifikationen, der Einsatz eines stärkeren Motors notwendig geworden.

Alle vorhandenen Fahrzeuge der M113-Familie werden auf den M113A3 RISE-Standard (Reliability Improvements for Selected Equipment = Zuverlässigkeitsverbesserung ausgewählter Teile) aufgerüstet. Dieser umfasst weiter verbesserten Antrieb, verbesserte Fahrzeugkontrollen, verbesserte Bremsen, verstärkte Fahrgastzelle, externe Treibstofftanks und Batterien mit erhöhter Kapazität. Die externen Tanks machen im Innenraum 16 Kubikfuß Platz frei und senken das Feuerrisiko für die Mannschaft. Es wurden auch Halterungen für modulare Zusatzpanzerung angebracht.

Modellvarianten

  • M1069 Nebelwerfer
  • M1064 120 mm Mörserträger
  • M1068 Kommandofahrzeug (SICPS=Standard Integrated Command Post System)
  • OSV „Opposing Forces Surrogate Vehicle“: Nachempfundener russischer BMP-2 für Trainingszwecke
  • M58 Wolf Nebelwerfer

Daten

  • Jahr: 1987
  • Länge: 191,5 inch
  • Breite: 105,75 inch
  • Höhe: 86,5 inch
  • Bodenfreiheit: 16 inch
  • Gewicht
    • kampfbereit: 12.329 kg
    • maximal: 14.061 kg
    • leer: 10.832 kg
    • lufttransportfertig: 10.037 kg
  • Besatzung: 2 plus 11 Infanteristen
  • Treibstofftanks: 360 Liter
  • Bodenandruck: 0,60 kg/cm²
  • Höchstgeschwindigkeit: 66 km/h
  • Schwimmgeschwindigkeit: 5,8 km/h
  • Reichweite: 483 km
  • Wendekreis: auf der Stelle bis unendlich weit
  • Steigung max. 60 %
  • Seitenneigung max. 40 %
  • Grabenquerung 168 cm
  • Motor:
    • Modell: Detroit Diesel 6V53T
    • Hubraum: 5,2 Liter
    • Treibstoff: Diesel (DF2)
    • Leistung: 275 PS
    • 20,2 PS pro Tonne Gewicht
  • Getriebe, automatisch: hydrokinetisches Allison X200-4B
  • Lenkung: hydrostatische Servolenkung
  • Bremse: Mehrscheiben-Nassbremse
  • Fahrwerk:
    • Federung: Schraubenfedern
    • Räder: 5 pro Seite mit 61 cm Durchmesser
    • Kette: Scharnierkette, abnehmbare Gummipolster
    • Kettensegmente: 63 links, 64 rechts
    • Länge Kettensegment: 15,2 cm
    • Breite Kette: 38 cm
    • Stoßdämpfer: 3 pro Seite
    • Federweg: 22,9 cm
  • Lichtmaschine: 200 Ampere (300 Ampere optional), 24 Volt
  • Batterien: 4 Typ 6TL, 120 Amperestunden, 12 Volt je Batterie
  • Munition cal. 50 MG: 2000 Schuss
  • Panzerung:
    • Hülle: 5083 Aluminium
    • außen anbringbare Zusatzpanzerung: Stahl, Reaktivpanzerung
    • Minenschutz: Stahl
    • MG-Schild: Stahl
    • Splitterschutz: Composite
  • Feuerlöscher: Kohlendioxid, 2,3 kg fest im Motorraum, 2,3 kg tragbar in Kabine

Zukünftige Modelle

Über den A3-Standard aufgerüstete M113 sind bei vielen Nationen im Gebrauch, darunter die Türkei, Israel und Taiwan. Unter anderem existiert eine Vielzahl von Zusatzpanzerungen verschiedensten Typs, die je nach Bedarf und Anforderungsprofil angebracht werden können, um den Grundschutz gegen Beschuss mit Kaliber 7,62 mm zu erhöhen. Die israelische Firma Rafael hat auch eine Reaktivpanzerung für den M113 im Programm.

MTVL

Das MTVL (Mobile Tactical Vehicle Light) - auch M113A4 genannt - basiert auf dem M113A3. Es ist 34 Zoll länger und hat auf jeder Seite ein zusätzliches Rad (6 statt 5). Das Fahrzeug wurde von der Firma United Defense entwickelt und stellt die logische Weiterentwicklung des M113 dar. Es bietet 50% mehr nutzbaren Innenraum als das Vorgängermodell und ist durch längere Kettenlinie und stärkeren Motor (400PS) noch geländegängiger und schneller - und damit in der Lage, selbst mit Kampfpanzern bei der Geländefahrt mitzuhalten.

ESV

Das ESV (Engineering Squad Vehicle) soll eine achtköpfiges Pioniergruppe nebst Ausrüstung preiswert und sicher über das Schlachtfeld transportieren. Dazu wurde die Panzerung auf die Stärke des M2 Bradley (M2A2) erhöht. Der Rauminhalt unter Panzerung wurde ebenso wie die Zuladung um 30 % erhöht und die Geländegängigkeit um 50 % auf das Niveau des M1 Abrams oder M2 Bradley angehoben.

Das Fahrzeug kann durch verschiedenes Zubehör, wie den Vulcano Minenwerfer oder Minenräumgerät, sowohl für defensive, wie auch offensive Einsätze konfiguriert werden. Es ist geplant, 332 dieser Fahrzeuge zu beschaffen.

HAZMAT

HAZMAT steht für Hazardous Materials Recovery Vehicle (Fahrzeug für die Bergung von Gefahrgut). Da überzählige M113 zur Verfügung stehen, wird über zivile Nutzungsmöglichkeiten bzw. die Nutzung durch andere Regierungsstellen nachgedacht. Ein Ansatz, welcher von der Firma United Defense mit dem NASA/AMES Forschungszentrum entwickelt wurde, sieht vor, eine verlängerte M577A3-Hülle mit einer leichten Bulldozer-Schaufel und einem hydraulischen Manipulatorarm auszustatten. Dieses mit Strahlungsschilden und einem durch Überdruck umweltunabhängigen Lebenserhaltungssystem ausgestattete Fahrzeug soll bei der Bergung von giftigen, strahlenden oder biologisch gefährlichen Stoffen eingesetzt werden. Das Fahrzeug ist mit einer leuchtenden chemikalienresistenten Farbe gestrichen und bietet die volle Geländegängigkeit des M113. Das Fahrzeug wird mit der Lockheed C-130 Hercules lufttransportfähig sein, um es schnell an der Unfallstelle einsetzen zu können.

IFVL

Das Infantry Fighting Vehicle Light (leichter Schützenpanzer) basiert auf dem MTVL-Chassis und ist mit einer in einem Turm montierten, hydraulisch stabilisierten 25-mm-Maschinenkanone und einem 7,62-mm-Maschinengewehr ausgestattet. Das Fahrzeug hat einen gegenüber dem normalen M113A3 stärkeren 6V53TIA Dieselmotor mit elektronisch gesteuerter Einspritzanlage und 400 PS. Das Getriebe ist das normale X200-4B. Das Fahrzeug ist mit Halterungen für austauschbare bzw. erweiterbare Panzerung ausgestattet, um die Panzerung der Bedrohungssituation anzupassen und Verbesserungen auf dem Gebiet des Panzerschutzes leichter anwenden zu können. Das IVFL kann ohne Umbauten in einer C130 transportiert werden und ermöglicht bei einer Besatzung von zwei oder drei Soldaten den Transport von zehn Infanteristen.

Durch eine hohe Teileübereinstimmung mit dem M113 bzw. MTVL ist das IVFL kostengünstig in der Herstellung und im Unterhalt und vereinfacht die Nachschublogistik.

Der M113 im Einsatz bei der Bundeswehr

Mörserträger M113 A1 (EFT) GE in Feuerstellung
Fahrerplatz eines Mörserträger mit Lenkbremshebel vor der NDV 2
Fahrerplatz eines M113 mit NDV 2

Die Bundeswehr beschaffte bis in das Jahr 1985 rund 4.000 Fahrzeuge und setzte diese beim Heer mit unterschiedlichen Rüstsätzen ein. Die ersten 1.132 M113 entsprachen dem US-Modell mit Vergasermotor und erhielten die Typenbezeichnung MTW M113. Mit der Umrüstung auf deutsche Anforderungen (deutsche Beschriftung am Fahrzeug, Optik, Funkanlage, Bewaffnung, Nebelmittelwurfanlage, DIEHL Verbindergleiskette Typ 213 B, Beleuchtungsanlage nach StVZO, Feuerwarn- und Löschanlage mit 5,5 kg Halonlöschmittel, Heiz- und Belüftungsanlage von Webasto) wurde der Typenbezeichnung ein G für Germany hinzugefügt. Ab 1965 wurden alle neuen MTW M113 mit Dieselmotor ausgeliefert, die bis dahin gekauften 3.400 MTW wurden ab 1974 umgerüstet. Durch den neuen Detroit Diesel Typ 6V 53 mit 6 Zylinder, 5.220 cm³, 154 kw/210 PS wurde das Fahrzeug um 400 kg schwerer. Die Typenbezeichnung änderte sich zu M113 A1 G.

In den Jahren 1969 bis 1973 und 1977 bis 1978 wurden 494 Fahrzeuge zu Panzermörsern umgerüstet. Die Divisions- und Brigadestäbe erhielten ab 1975 220 M577 A1 als mobilen Gefechtsstand. Die Basis für den Typ bildete der M113 A1. Weitere Derivate waren das in den 1970ern eingesetzte Transport- und Ladefahrzeug M688 sowie das Startfahrzeug M752 für das Boden-Boden-Raketensystem Lance. In den 1980ern erhielten die Panzerpioniere den Minenwerfer M548 A1 G Skorpion, der auf dem Fahrgestell des M113 basiert.

Wie jedes andere Kampffahrzeug der Bundeswehr wurde auch der MTW Kampfwert- und Leistungssteigerungen unterzogen. Hauptänderungen Ende der Achtziger waren die Saugkühlanlage des Dieselmotors und der Anbau von zwei Außentanks (EFT) am Fahrzeugheck. Aufgrund des erhöhten Gesamtgewichtes um weitere 468 kg wurde der M113 für den Schwimmbetrieb gesperrt und erhielt für das überflüssige Schwallbrett einen Staukorb. Diese umgerüsteten Fahrzeuge trugen die Bezeichnung M113 A2 G oder M113 A2 G (EFT).

Ende der 1990er Jahre wurde der MTW M113 als Mannschaftstransportwagen ausgemustert und durch den Schützenpanzer Marder und Transportpanzer Fuchs ersetzt. Der M752 und M668 wurden mit dem Raketensystem Lance ebenfalls ausgemustert. Die restlichen Fahrzeuge mit Zusatzausrüstungen zeigten durch ihre Kampfwertsteigerungen Sicherheitsmängel im Fahrwerks- und Bremsbereich. Die geplanten Änderungen des BMVg auf ein neues Antriebs-, Lenk- und Bremssystem konnte man aus finanziellen Gründen nicht durchführen. Darauf entwickelte das Flensburger Unternehmen FFG zwei Vorschläge zur Nutzungsdauerverlängerung (NDV).

Die Fahrzeuge Führungsfunkpanzer (FüFuPz), Schreibfunkpanzer VHF (SchrFuPz), Fliegerleitpanzer (FlgtLtPz), Richtfunkpanzer Multiplex (RiFuMuxPz), Trägerfahrzeug Green Archer (TrgFz GREEN ARCHER) und Beobachtungspanzer Artillerie (BeobPzArt) wurden keiner NDV unterzogen, weil die Nutzungsdauer bald oder schon erreicht war.

Von den damals 4.000 Exemplaren befinden sich 2008 noch 555 Fahrzeuge im Bestand der Bundeswehr die aktiv genutzt werden.[1]

Nutzungsdauerverlängerung 1 und 2

Die Nutzungsdauerverlängerung 1 (NDV 1) wurde auf alle noch im Dienst befindlichen M113 mit einem Gesamtgewicht unter 12,5 t angewendet. Hauptänderungen waren ein Zwei-Kreis-Bremssystem mit kombinierter Betriebs- und Feststellbremse, einem neuen Fahrerstand inklusive Steueranlage und einer neuen Kette vom Typ 513 der Firma Diehl. Die ersten Fahrzeuge, Los 1 wurden 1996 bis 1999 umgerüstet. Einbezogen waren die Varianten Feuerleitpanzer Artillerie (FltPzArt), Feuerleitpanzer Mörser (FltPzMrs), Krankenkraftwagen (KrKw), Schreibfunkpanzer HF (SchrFuPz), Minenwerferfahrzeug (MiWFz) und Fahrschulpanzer (Schulpz).

Im Jahre 2001 folgte das Los 1 der NDV 2 für 275 Fahrzeuge über 12,5 t Gesamtgewicht. Die Umrüstung erfolgte für den Panzermörser (PzMrs), Gefechtsstandpanzer (GefStdPz), Trägerfahrzeug RATAC (TrgFz RATAC) und Trägerfahrzeug Rechnerverbund Artillerie (TrgFzRechnVbuArt). Die Änderungen umfassten einen neuen Dieselmotor (MTU 6V 183TC22 mit 220 kW/300 PS) inklusive Kühlsystem, ein neues Lenkschaltgetriebe von ZF, das das Wenden auf der Hochachse ermöglicht, neue Kette von Diehl (Typ 513) und ein neu gestalteter Fahrerstand. Mitte 2006 folgte Los 2 mit weiteren 56 Fahrzeugen. Insgesamt erhielten somit 331 M113 die Nutzungsdauerverlängerung 2.[2]

Modellvarianten der Bundeswehr

Mit angegeben ist jeweils der Status der Modellvariante

  • Mannschaftstransportwagen (Bei den Panzergrenadieren mit Panzerabwehrlenkwaffe MILAN) // ausgemustert
  • Lenkraketenwerfer und Transportsystem für das System LANCE // ausgemustert
  • Panzermörser in den Panzergrenadierbataillonen // NDV 2 und ausgemustert
  • Feuerleitpanzer Mörser // NDV 1 und ausgemustert
  • Gefechtsstandpanzer // NDV 2 (wird durch den Boxer ersetzt)
  • Fliegerleitpanzer // keine NDV und ausgemustert
  • Feuerleitpanzer Artillerie // NDV 1
  • Beobachtungspanzer Artillerie // keine NDV und ausgemustert
  • Artilleriebeobachtungsradar ABRA bzw. Trägerfahrzeug RATAC // NDV 2
  • Geräteträger Rechnerverbund (ADLER) Artillerie // NDV 2
  • Schreibfunkpanzer HF // NDV 1
  • Schreibfunkpanzer VHF // keine NDV und ausgemustert
  • Artillerieaufklärungsradar Green Archer // keine NDV und ausgemustert
  • Führungsfunkpanzer // keine NDV und ausgemustert
  • Richtfunkpanzer Multiplex // keine NDV und ausgemustert
  • Krankenkraftwagen // NDV 1 (wird durch den Boxer ersetzt)[3]
  • Fahrschulpanzer // NDV 1
  • Minenwerferfahrzeug Skorpion // NDV 1

Modellvarianten der Schweizer Armee

  • Schützenpanzer 63, kampfwertgesteigert 1973 und 1990
  • Minenwerferpanzer 64 mit 12 cm Panzerminenwerfer 64
  • Geniepanzer 63 mit Dozerblatt
  • Kranpanzer 63 mit Ausladekran
  • Feuerleitpanzer 63 als Abteilungs- oder Batteriefeuerleitstelle der mechanisierten Artillerie

Einsatz in Streitkräften

US-amerikanischer M-113 im IFOR-Einsatz in Bosnien (1996) zieht einen steckengebliebenen HMMWV aus dem Schlamm

Der M113 wird international in den Streitkräften folgender Länder eingesetzt:

  • Ägypten 2.300
  • Äthiopien 110
  • Albanien 130
  • Argentinien 450
  • Australien (Australian Army) 700
  • Belgien 500
  • Bolivien
  • Bosnien und Herzegowina 80
  • Brasilien 580
  • Chile 427
  • Dänemark 632
  • Deutschland 555
  • Griechenland 1.670
  • Guatemala 800
  • Irak 740
  • Iran 200
  • Israel (Israeli Defence Forces) 5.500
  • Italien 700
  • Jordanien 300
  • Kuwait 80
  • Kambodscha 210
  • Kanada 1.200
  • Kolumbien 12
  • Libanon 1.100
  • Litauen 90
  • Marokko 550
  • Mazedonien 30
  • Niederlande 600
  • Neuseeland 120(werden durch NZLAV ersetzt)
  • Norwegen 900
  • Pakistan 760
  • Peru 45
  • Philippinen 72
  • Polen 35
  • Portugal 150
  • Saudi Arabien 1.750
  • Schweiz 400
  • Singapur 1.200 (werden durch Bionix AFVs ersetzt)
  • Spanien 860 (werden durch Pizarro IFV ersetzt)
  • Südkorea 540
  • Republik China (Taiwan) 875
  • Thailand 110
  • Türkei +3.000
  • Uruguay 500
  • Vereinigte Staaten +10.000
  • Vietnam
  • Zypern 8

Siehe auch

Weblink

Fußnoten

  1. Bundeswehrplan 2009
  2. europaeische-sicherheit.de über den: Roll-out M113 NDV 2 bei der FFG. [Juni 2006]
  3. Oberstleutnant Hermann Meyer: Geschützte Sanitätsfahrzeuge - Teil 1, Hardthöhenkurier


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