M3 Bradley

M3 Bradley
M2 Bradley
M2 Bradley im Irak

Bei den Schützenpanzern M2 Bradley IFV (Infantry Fighting Vehicle) und M3 Bradley CFV (Cavalry Fighting Vehicle) handelt es sich um Panzer der US Army. Sie sind ein Ersatz für den M113 Schützenpanzer und werden seit Anfang der 1980er Jahre gebaut. Sie sind derzeit u.a. im Irak im Einsatz. Die Besatzung besteht aus drei Mann, der Fahrer sitzt vorne links in der Wanne neben dem Motor-/Getriebeblock. Der Kommandant und der Richt-/Ladeschütze sitzen im Turm. Der M2 kann noch zusätzlich im hinteren Teil der Wanne bis zu 6 Mann mitführen, der M3 hingegen nur einen kleinen Erkundungstrupp von zwei Mann, da die Version M3 mit zusätzlichen Raketen bestückt ist.

Der M2 wird als regulärer Schützenpanzer eingesetzt, der M3 hingegen für die bewaffnete Aufklärung in Kavallerieeinheiten.

Der Panzer bekam seinen Namen von Omar Bradley, einem Fünf-Sterne-General im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Anfang 1972 stellte die US Army die Forderung nach einem neuen Schützenpanzer. Insgesamt wurden drei Unternehmen mit der Entwicklung von Prototypen beauftragt: Die Chrysler Corporation (heute General Dynamics Land Systems), die FMC Corporation (heute BAE Systems, Ground Systems Division) und Pacific Car and Foundry. Im November 1972 erhielt die FMC Corporation den Zuschlag insgesamt 16 Prototypen für Übungszwecke und Beschussversuche bereitzustellen. Die ersten Prototypen erhielten die Bezeichnung XM723 und konnten im Gegensatz zur finalen Version noch acht Infanteristen mit Ausrüstung transportieren. Diese konnten ihre Handwaffen aus Schießluken heraus einsetzen. Weiterhin bestand die Bewaffnung noch aus einer 20 mm Maschinenkanone und einem koaxialen Maschinengewehr im Kaliber 7,62 mm. Ab August 1976 wurden die Prototypen einer intensiven Erprobung durch eine Untersuchungskommission der Army unterzogen. Diese Kommission unterbreitete der Army folgende Vorschläge, welche auch alle akzeptiert wurden:

  • Entwicklung von zwei Varianten, die jeweils für die mechanisierte Infanterie und die Panzeraufklärer verwendet werden sollten.
  • Ausrüstung mit dem TOW-System und einer 25 mm Kanone.
  • Anbringung eines TOW- Startgeräts, welches zwei Raketen enthalten sollte, an der linken Seite des Turms.
  • Beibehaltung der Schießluken.
  • Das Fahrzeug sollte amphibisch sein.
  • Das Fahrzeug sollte das bisherige Schutzniveau beibehalten.

Das Fahrzeug wurde daraufhin in XM2 Infantry Fighting Vehicle für die mechanisierte Infanterie und XM3 Cavalry Fighting Vehicle für die Panzeraufklärer umbenannt. Nach Integrierung der Forderungen in das Gesamtkonzept wurden 1978 die ersten Prototypen an die Army übergeben und 1979 in M2 und M3 Bradley umbenannt. Die ersten Serienfahrzeuge wurden 1980 in Fort Hood an die Truppe übergeben. Insgesamt wurden zwischen 1980 und 1995 6785 Fahrzeuge produziert, davon 400 für Saudi-Arabien.

Besatzung

Die Besatzung besteht aus insgesamt neun Soldaten, dem Fahrer, dem Kommandanten und dem Richtschützen, sowie dem aus sechs Soldaten bestehenden Infanterietrupp. Der Fahrer sitzt vorne rechts im Fahrzeug unter einer einteiligen Luke neben dem Motor. Ihm stehen vier Winkelspiegel zur Verfügung, von denen drei nach vorne gerichtet sind und einer nach links. Der zentrale Frontspiegel kann durch einen AN/VSS-2 Restlichtverstärker ersetzt werden. Der Fahrer steuert den Panzer nach den Anweisungen des Kommandanten. Der Kommandant sitzt auf der rechten Seite des Turms. Er ist für die Führung des Panzers und das Halten der Funkverbindung verantwortlich. Im Falle eines Ausfalls des Richtschützen steht dem Kommandanten ein mechanisches Notvisier für die Bewaffnung zur Verfügung. Der Richtschütze sitzt links im Turm neben dem Kommandanten. Er ist für die Bedienung der Bewaffnung und das Beobachten des Gefechtsfeldes verantwortlich. Ihm steht ein kombiniertes Tag-/Nachtsichtgerät mit 4- und 12-facher Vergrößerung zur Verfügung. Er kann im Falle eines Ausfalls seiner Optik ebenfalls das mechanische Notvisier benutzen. Der Infanterietrupp ist im Heck des Fahrzeugs untergebracht. Ein Soldat sitzt links neben dem Turm mit Blickrichtung nach vorn, ein weiterer sitzt hinten links im Kampfraum mit Blickrichtung nach innen, zwei Soldaten sitzen hinten rechts im Kampfraum mit Blickrichtung nach hinten und die letzten beiden sitzen hinter dem Turm mit Blickrichtung nach vorn. Die Soldaten können das Fahrzeug durch eine hydraulisch betriebene Luke im Heck verlassen und betreten. Bei Einsätzen unter ABC-Verseuchung steht dem Fahrer, dem Kommandanten und dem Richtschützen ein eingebautes Luftfiltersystem zur Verfügung, die Infanteristen im Kampfraum sind jedoch auf eigene ABC-Schutzausrüstung angewiesen.

Bewaffnung

Die Hauptbewaffnung des M2 besteht aus einer 25 mm M242 Maschinenkanone, welche Einzelfeuer oder Dauerfeuer mit einer theoretischen Kadenz von 100 oder 200 Schuss/Minute verschießen kann. Auf der rechten Seite des Turms ist zusätzlich ein M240 Maschinengewehr im Kaliber 7,62 x 51 mm angebracht. Der Turm besitzt einen elektrischen Antrieb und kann um 360° gedreht werden, die Hauptwaffe besitzt einen horizontalen Richtbereich von -10 bis +60°. Das gesamte Waffensystem ist voll stabilisiert und kann somit auch während der Fahrt eingesetzt werden. Das TOW-System ist während der Fahrt abgeklappt und liegt an der linken Seite des Turms an. Mit ihm können Ziele bis in 3750 m Entfernung bekämpft werden. Zur Tarnung im Gefecht oder während der Absitzphase stehen zwei elektrisch betriebene Nebelgranatwerfer zur Verfügung, welche jeweils mit vier Nebelgranaten bestückt sind. Die beiden Werfer sind an der Front des Turms angebracht, jeweils links und rechts von der Hauptwaffe.

Antrieb und Laufwerk

Der M2 wird durch ein 366 kW / 500 PS starkes Dieselaggregat mit 8 Zylindern und Turboaufladung angetrieben. Bei späteren Varianten wurde der Motor auf 600 PS leistungsgesteigert. Die Kraftübertragung erfolgt über ein hydromechanisches Getriebe. Die Federung erfolgt über Torsionsstäbe und Stoßdämpfer, die an der ersten, zweiten, dritten und sechsten Laufrolle angebracht sind. Das Laufwerk besteht aus jeweils sechs gummibereiften Laufrollen an jeder Seite. Das Antriebsrad befindet sich vorn.

Technische Daten

M2A3

  • Gewicht:
    • Gefecht: 30,4 t
    • Leer: 22,68 t
  • Länge / Breite / Höhe: 6,55 m / 3,61 m / 2,97 m
  • Bodenfreiheit: 0,43 m
  • Grabenüberschreitfähigkeit: 2,55 m
  • Kletterfähigkeit: 0,9 m
  • Motor: Cummins VTA-903T 8-Zylinder Dieselmotor mit Turbolader / 500 PS bei 2600 1/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 66 km/h auf Straße / 7,2 km/h im Wasser
  • Tankinhalt: 662 l
  • Reichweite: 483 km auf Straße
  • Bewaffnung:
  • Besatzung: 3 + 6 im Heckraum

Siehe auch

Literatur

  • Christopher Foss: Jane´s Armour & Artillery 2008 - 2009, Jane´s Information Group Inc, ISBN 9780710628398
  • Rolf Hilmes: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme - Technologien. Motorbuchverlag, Auflage: 1 (6. Dezember 2007), ISBN 978-3-613-02793-0

Weblinks


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