- MAGIC-Teleskop
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Das MAGIC-Teleskop (Major Atmospheric Gamma-Ray Imaging Cherenkov Telescope) ist das weltgrößte Luft-Tscherenkov-Teleskop. Das Teleskop steht auf dem Roque de los Muchachos in über 2200 m Höhe auf der Kanarischen Insel La Palma. Als Teil des Roque-de-los-Muchachos-Observatoriums befinden sich in seiner Umgebung eine ganze Reihe von weiteren Teleskopen, unter anderem das Vorgängerexperiment HEGRA.
Seine Instrumente sind in der Lage, kosmische Gammastrahlung im Bereich zwischen 30 GeV und 30 TeV indirekt zu beobachten. Es schließt hierdurch die Lücke zwischen den großen erdgebundenen Gammastrahlen-Teleskopen (Detektionsbereich oberhalb von 300 GeV) und den Satelliten, die zur Detektion von Gamma-Strahlung zwischen einigen keV und wenigen GeV eingesetzt werden. Gammastrahlung in diesem Bereich wird in der Regel von rotierenden Schwarzen Löchern und Neutronensternen emittiert. Auch die Beobachtung der Teilchen der Dunklen Materie liegt hier im Bereich des Möglichen.
MAGIC detektiert die von kosmischen Gammateilchen ausgelösten Teilchenschauer in der Atmosphäre.
Inhaltsverzeichnis
Ziele
MAGIC hat den Auftrag, eine Reihe von Zielen zu untersuchen:
- Aktive galaktische Kerne (AGN, Active Galactic Nuclei)
- Supernova-Überreste
- Verschiedene unidentifizierte Quellen mit geringerer Energie
- Gammablitze (Gamma Ray Bursts)
Technische Daten
Die meisten verwendeten Instrumente waren vor einiger Zeit noch nicht verfügbar und sind zum Teil sogar speziell für MAGIC entwickelt worden. Insbesondere werden auch Nachweismethoden verwendet, die bislang hauptsächlich in Teilchenbeschleunigerexperimenten verwendet worden sind. Dies bezieht sich auf besonders leistungsfähige Komponenten des Netzwerks, Computer, Elektronik und Datenverarbeitung, die benötigt werden, um die zum Teil sehr großen Datenmengen zu verarbeiten.
Kennzahlen zu MAGIC
- Aktive Spiegeloberfläche 239 m², bestehend aus 50 cm × 50 cm großen Aluminiumspiegeln
- leichtes und stabiles Gerüst aus Kohlefaser
- Detektor mit einem Durchmesser von 1,5 m
- Aufhängung des Detektors mit dünnen Kabeln und in einem Rahmen aus Aluminium
- Datenübertragung vom Detektor erfolgt über Glasfaser
- Detektor so leicht wie möglich, enthält nur Verstärker und Laseransteuerung
- Digitalisierung erfolgt mit einem AD-Umsetzer bei einer Taktrate von 300 MHz
- Gewicht des gesamten Teleskops ca. 40.000 kg
- 20 Sekunden Reaktionszeit, mit der das Teleskop auf jeden Punkt am Himmel ausgerichtet werden kann
Detektor
Der Detektor besteht aus einer runden Fläche, die in der Mitte 396 einzelne, sechseckige Detektionsflächen mit je 2,54 cm Durchmesser besteht, die dann von 180 Detektionsflächen mit einem Durchmesser von 3,81 cm umgeben sind. Die Detektoren bestehen jeweils aus Photomultipliern.
MAGIC II
In 85 m Entfernung zum MAGIC-Teleskop entsteht zur Zeit ein weiteres Tscherenkov-Teleskop (MAGIC II). Das Ziel dieser Erweiterung ist es, die geringe Photonenausbeute niederenergetischer Schauer zu verbessern. Durch die simultane Beobachtung von Luftschauern mit zwei Teleskopen wird die Nachweisgenauigkeit der Luftschauereigenschaften verbessert, um auch schwächere Gamma-Quellen noch nachweisen zu können.
Mitglieder der Zusammenarbeit
Am MAGIC-Teleskop-Projekt arbeiten verschiedene Institute und Gruppen zusammen:
- Instituto de Astrofisica de Andalucia, Granada
- Institut de Física d'Altes Energies, Barcelona
- Autonome Universität Barcelona
- Universität Barcelona
- Crimean Astrophysical Observatory
- Institut für Physik, Humboldt-Universität Berlin
- Instituto de Astrofisica de Canarias
- INAF - National Institute for Astrophysics, Rom
- Croatian MAGIC consortium, Zagreb
- University of California, Davis, USA
- Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY) Zeuthen
- Universität Dortmund
- Institut de Ciencies de l'Espai (IEEC-CSIC), Bellaterra, Spanien
- Division of Experimental Physics, Universität Lodz
- Universität Complutense Madrid, Madrid
- Max-Planck-Institut für Physik, München
- Dipartimento di Fisica, Universität Padua and INFN sez. di Padova, Italien
- Dipartimento di Fisica, Universität Siena and INFN sez. di Pisa, Italien
- Institute for Nuclear Research and Nuclear Energy, Sofia
- Tuorla Observatory, Pikkiö, Finnland
- Dipartimento di Fisica - Universität Udine und INFN Triest, Italien
- Universität Würzburg
- Yerevan Physics Institute, Cosmic Ray Division, Eriwan
- Institut für Teilchenphysik, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Weblinks
28.761944444444-17.89Koordinaten: 28° 45′ 43″ N, 17° 53′ 24″ W
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