MITC

MITC
Strukturformel
Allgemeines
Name Methylisothiocyanat
Andere Namen
  • Methylsenföl
  • Isothiocyansäuremethylester
Summenformel C2H3NS
CAS-Nummer 556-61-6
PubChem 11167
Kurzbeschreibung Ölige Flüssigkeit bis amorpher Feststoff
Eigenschaften
Molare Masse 73,12 g·mol-1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,069 g·cm-3

Schmelzpunkt

30–34 °C [1]

Siedepunkt

117–118 °C [1]

Dampfdruck

26 hPa (Raumtemperatur)

Löslichkeit

leicht löslich in organischen Lösungsmitteln. Löslichkeit in Wasser: 7,6 g·l-1 (20°C) -->

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Giftig
Giftig
(T)
R- und S-Sätze R: 23/25-34-43
S: (1/2)-36/37-38-45-60-61
LD50

72 mg·kg-1 (Ratte, oral) [1]

WGK 3 [1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Methylisothiocyanat (MITC), auch Methylsenföl, ist eine organische Verbindung, die sich von den Isothiocyanaten ableitet, den Salzen bzw. Estern der Isothiocyansäure. MITC ist ein Bestandteil von Senfölen und kommt in geringen Mengen beispielsweise in Kapern vor. Wie andere Isothiocyanate auch riecht MITC nach Meerrettich. Es ist ein starkes Reizmittel für Haut, Augen und Atmungswege und kann zu Lungenentzündung und Nierenschäden führen. MITC schmilzt bereits bei 35°C. Die Substanz ist wenig löslich in Wasser, leicht löslich in Alkohol und anderen organischen Lösungsmitteln.

Methylisothiocyanat ist ein Pestizid. Es wird als Bodenentseuchungsmittel eingesetzt und wirkt als Fungizid, Nematizid und auch als Herbizid.

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Es gilt als stark wassergefährdend (Klasse 3) und ist nicht biologisch abbaubar. Die letale Dosis (LD50, 4d) für Fische liegt bei 0,13 mg·l−1. Im Trinkwasser sollte die Konzentration 0,1 µg·l−1 nicht übersteigen, in Fließgewässern nicht 0,5 µg·l−1. Die Nachweisgrenze liegt bei 0,05 µg·l−1.

Viele kommerzielle Produkte enthalten nicht Methylisothiocyanat selbst, sondern Verbindungen, die sich erst beim Ausbringen zersetzen. Beispielsweise enthält das Produkt Basamid® der Firma BASF den Wirkstoff Thiadiazin (Dazomet). In feuchter Umgebung zerfällt er in Formaldehyd, Kohlenstoffdisulfid und Methylisothiocyanat. Ein anderes Vorläuferprodukt ist Natrium-N-methyldithiocarbamat (Metam-Natrium)[3].


Quellen

  1. a b c d Methylisothiocyanat bei Sigma-Aldrich
  2. Eintrag zu CAS-Nr. 556-61-6 im European chemical Substances Information System ESIS
  3. Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006

Weblinks


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