MV Umanak

Die MV Logos ex MV Umanak war ein 2319 to großes Einschraubenschiff, das 1949 in Helsingør gebaut wurde. Erster Betreiber war die Königliche Grönländische Handelsgesellschaft, die das Schiff als Ersatz für die durch einen Brand verlorene MV G.C. Amdrup in Auftrag gab. Mit der Umanak wurde die erst nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichtete Linie zwischen Dänemark und Grönland etabliert, und ab Mitte der 1950er Jahre weiter ausgebaut.

Am 15. Oktober 1970 wurde die Umanak von dem Missionswerk Operation Mobilisation (OM) aufgekauft und umfangreich renoviert sowie zum Bücher- und Hilfsschiff umgebaut, als Betreiber wurde die Firma Educational Book Exhibits Ltd. (EBE) gegründet. Sie war das erste christliche Hilfsschiff dieser Art, seither wurden auch von anderen Missionsgesellschaften mehrere vergleichbare Schiffe in Dienst gestellt. Neben OM ist das Missionswerk Mercy Ships mit ihrem Flaggschiff MV Anastasis größter Betreiber solcher Schiffe.

Das umgebaute Schiff wurde in MV Logos umbenannt, nach logos (gr. λόγος, geschriebenes Wort) in Anlehnung an die Bibel. Die erste Fahrt der Logos im Dienst von OM erfolgte 1971. Schnell zeigten sich jedoch die Nachteile des für arktische Bedingungen ausgelegten Schiffs bei der vorwiegenden Verwendung in tropischen und subtropischen Gewässern.

Am 6. Januar 1988 lief die Logos im Beagle Kanal vor Feuerland^[1] bei schlechtem Wetter auf einen Felsen auf, wurde schwer beschädigt und musste aufgegeben werden. Bei der Havarie kam jedoch kein Mensch zu Schaden. In den siebzehn Einsatzjahren bei OM lief das Schiff rund zweihundertundfünfzig Häfen in einhundertunddrei Ländern an. Es wurden über sieben Millionen Besucher verzeichnet und über einundfünfzig Millionen Stück Literatur verkauft oder verteilt.

Das Wrack der Logos wurde von OM an die Chilenische Marine übergeben, die es zeitweilig als Ziel für Übungsschüsse verwendete. Noch heute ist das Wrack teilweise zu sehen, der Schriftzug EBE am Schornstein deutlich zu erkennen. OM ersetzte das Schiff Ende 1988 durch die MV Logos II.

Humanitäre Einsätze

1980 wurde die „Logos“ im Chinesischen Meer zur Rettung von 92 vietnamesischen Bootsflüchtlingen eingesetzt, die hungernd und durstend in zwei Booten zusammengepfercht auf der See trieben.^[2]

Technische Daten

• Gewicht: 2319 to
• Geschwindigkeit: 13 Knoten
• Kapazität: 78 Passagiere (als „Umanak“)

Einzelnachweise

1. ↑ http://www.revistamarina.cl/revistas/2004/5/vasquez.pdf
2. ↑ Christus an Bord. In: DIE ZEIT, 12. August 1983 Nr. 33

Literatur

• Elaine Rhoton: Die Logos-Story. 2. Auflage. Hänssler, Neuhausen/Stuttgart 1990. ISBN 3-7751-1414-9
• "Un barco llamado Logos", Miguel Vásquez Muñoz in "Revista Marina" http://www.revistamarina.cl/revistas/2004/5/vasquez.pdf, gesehen am 07.März.2009

Weblinks

• Bild des Wracks der „Logos“.
• Bild des Wracks