Operation Mobilisation

Operation Mobilisation
Operation Mobilisation
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Typ Nichtregierungsorganisation
Gründung 1957
Sitz Deutsches Büro: Alte Neckarelzer Str. 2, 74821 Mosbach, Deutschland
Personen

Georg Verwer (Gründer), Peter Maiden (internationaler Direktor)

Aktionsraum Weltweit in über 110 Ländern
Schwerpunkt Internationale, christliche Hilfsorganisation und Missionsgesellschaft mit 6.000 Mitarbeitern
Methode Junge Christen im weltweiten Dienst in verschiedenen Projekten
Motto Leben verändern – Gesellschaft gestalten
Website www.om.org/de

Operation Mobilisation (OM) ist eine internationale, christliche Hilfsorganisation und Missionsgesellschaft mit evangelikalem Hintergrund. Die von George Verwer Anfang der 1960er Jahre gegründete Nichtregierungsorganisation hat das Ziel, junge Leute für einen bewusst und konsequent gelebten christlichen Glauben zu gewinnen und zu schulen. Die Arbeit von OM begann 1957 in Mexiko, und verbreitete sich ab 1963 in Europa und Indien.

Der deutsche Zweig der Organisation Operation Mobilisation International wurde 1972 als Operation Mobilisation e.V. gegründet. Die Zentrale des eingetragenen Vereins OM Deutschland hat ihren Sitz in Mosbach, Neckar-Odenwald-Kreis, in Baden-Württemberg. Die Leitung haben Tobias Schultz und Steffen Zöge[1].

OM Deutschland erhält regelmäßig das Spendenprüfsiegel der Evangelische Allianz, welches in Kooperation mit dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen entwickelt wurde.

In der Schweiz wurde 1976 Operation Mobilisation Schweiz als Verein mit Sitz in Wallisellen gegründet. Dort ist Sitz des Teams, das in der deutschsprachigen Schweiz tätig ist. In der französischsprachigen Schweiz ist das Team in Cortaillod angesiedelt. Präsident von OM Schweiz ist Richard Mauersberger. OM Schweiz wird vollständig durch Spenden finanziert. OM hat den SEA Ehrenkodex unterzeichnet. Das Gütesiegel verpflichtet die Unterzeichner zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Spendengeldern.

OM hat derzeit rund 6.000 Mitarbeiter aus 95 Ländern, die in über 110 Ländern und auf dem Hochsee-Schiff Logos Hope tätig sind. Gut 300 davon kommen aus Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorgeschichte

Die Organisation hat ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten. Die Gründung geht einher mit einer Frau Clap, die ab 1940 betete, dass Oberschüler der nahe gelegenen High School zum christlichen Glauben kommen und als Missionare in alle Welt gehen. 1952 erhielt George Verwer von ihr ein Johannesevangelium zugeschickt. Drei Jahre später nahm Verwer bei einer Veranstaltung im Madison Square Garden, New York City, mit Billy Graham den christlichen Glauben an. In den Semesterferien 1957 reisten Verwer und zwei Freunde, Walter Borchard und Dale Rhoton, nach Mexiko und verteilten 15.000 spanische Johannesevangelien.

Gründung

Im Jahre 1960 zog das erste Team unter Führung von Verwer nach Spanien, um dort missionarisch zu wirken. Das Land ließ zu dieser Zeit nur wenig offene missionarische Arbeit zu. In diesem Zeitraum wurde die Idee einer internationalen Evangelisations- und Schulungsbewegung geboren, der Verwer im Jahr darauf den Namen „Operation Mobilisation“ (OM) gab. In den darauf folgenden Jahren wurde die Arbeit in Europa, im Mittleren Osten und in Südasien aufgebaut. Eine nationale Leiterschaft und enge Zusammenarbeit mit anderen Missionsgesellschaften und örtlichen Gemeinden war ein wichtiges Leitmotiv der Organisation.

1960 bis 1989

Am ersten Sommerprojekt von OM im Jahr 1962 in Europa beteiligten sich 200 junge Christen. Im Jahr darauf waren es bereits 2000 Teilnehmende aus 30 Ländern, die beim Sommerprojekt in Südwesteuropa dabei waren. Davon blieben 200 für einen Jahreseinsatz in Europa, im Iran, im Libanon und in der Türkei. Im Jahr 1964 fuhr das erste Team mit zwei gebrauchten Lastwagen und einem VW-Bus nach Indien. Aus der Betreuung bengalischer Flüchtlinge in Indien entstand 1972 die Arbeit in Bangladesch. Indien ist heute das größte Einsatzgebiet vom OM mit rund 3.000 einheimischen Mitarbeitenden. Aus der Betreuung bengalischer Flüchtlinge in Indien entstand 1972 die Arbeit in Bangladesch.

Beginn der Schiffsarbeit von OM war das Jahr 1970, als das dänische Schiff „Umanak“ gekauft, umgebaut und in „Logos“ (griechisch für „Wort“) umbenannt wurde. Die „Franca C“, bis 1977 unter italienischer Flagge als Kreuzfahrtschiff auf dem Mittelmeer unterwegs, wurde gekauft und begann als „Doulos“ (griechisch für „Diener“) ihren Dienst in aller Welt. Im Jahr 1980 wurden im Chinesischen Meer so genannte „Boatpeople“ an Bord der „Logos“ genommen und versorgt. 1988 lief sie vor der chilenischen Küste auf Grund. Ein spanisches Fährschiff wurde gekauft und als „Logos II“ in den weltweiten Dienst aufgenommen. Der Slogan der Schiffsarbeit ist “Bildung, Hilfe, Hoffnung für Menschen weltweit".

1975 wurde der Verein OM Schweiz gegründet. 1985 wurden verschiedene Teams in Lateinamerika aktiv. Ein weiteres OM-Feld entstand 1986 in Südafrika. 1989 begann mit einer Konferenz in Offenburg, bei der rund 7000 Personen teilnahmen „Love Europe“, das Sommereinsatz-Programm für die 1990er Jahre. Von den 7000 Teilnehmenden nahmen 5000 an einem Sommerprojekt teil. Im selben Jahr wurde in Polen das erste Team von OM im ehemalig kommunistischen Ostblock gegründet.

1990 bis heute

1990 wurde in Südkorea ein Büro eröffnet. Im Folgejahr entstanden neue Arbeitsgebiete in Albanien, Rumänien und Bulgarien. OM startete 1992 mit Teams in den europäischen GUS-Staaten und Zentralasien. Im selben Jahr fand der erste Teenager-Kongress „Teenstreet“ in Deutschland mit 39 Teilnehmern statt, 1993 waren es bereits 56 Teilnehmer. 1994 wurde ein internationaler strategischer Plan angenommen. 1997 startete das überarbeitete Jahresprogramm unter dem Namen „Global Action“. Bei der Kosovo-Krise und beim Erdbeben in der Türkei im Jahr 1999 half die Organisation. Das „Global Action Team“ in Zürich startet 2000 mit vier Mitarbeitern. 2001 war der Beginn von „Global Challenge“, dem Nachfolgeprogramm von „Love Europe“. 2003 gab George Verwer das Amt des „Internationalen Direktors“ an Peter Maiden aus England weiter, bereits 1998 hatte Verwer diesen Schritt für sein 45. Jahr in der Weltmission angekündigt. Maiden nahm als Teenager an einem Kurzeinsatz in Spanien teil und kam so mit OM in Berührung. Er leitete zehn Jahre lang die Arbeit von OM England und stand seit 1985 George Verwer in der internationalen Leitung zur Seite. Joseph D'souza (Indien) und Francois Vosloo (Südafrika) wurden als internationale Co-Leiter eingesetzt. 2004 wurde die Autofähre „Norröna“ gekauft, in Kroatien für die Bedürfnisse der Schiffsarbeit umgebaut und in „Logos Hope“ umbenannt. 2007 wurde weltweit 50 Jahre OM International gefeiert. Im Februar 2009 begann nach der mehrjährigen Umbauphase der offizielle Dienst der Logos Hope. Heute ist OM eine internationale Bewegung von Leuten, die auf der ganzen Welt missionarisch arbeiten. Alle drei Jahre findet eine internationale OM-Konferenz statt, genannt „General Council“. Daran nehmen vor allem Langzeitmitarbeitende teil, die seit mindestens fünf Jahren im Einsatz sind.

Schiffsarbeit

OM verwendet Schiffe als schwimmende Missionsstation, Büchermarkt, Konferenz-, Kultur- und Hilfszentrum. Hierzu wurde 1970 der Arbeitszweig OM Ships International (OMSI) gegründet. Juristischer Eigentümer ist nicht OM selbst, sondern die eigens hierfür gegründete Betreibergesellschaften EBE und Gute Bücher für Alle e.V. (GBA Ships e.V.), deren Hauptsitz in Carlisle, Vereinigten Königreich respektive in Mosbach, Deutschland sitzt. Die Schiffe laufen ausgewählte Hafenstädte an und bleiben dort häufig mehrere Wochen lang. Jährlich werden über eine Million Besucher auf den OM-Schiffen gezählt.[2] Die Mitarbeit auf den Schiffen steht jedem Angehörigen der Hauptgruppe der christlichen Kirchen offen.[3]

Logos (1970 - 1988)

1970 wurde die dänische Umanak gekauft und umgebaut. In Logos umbenannt, ist sie bis 1988 weltweit im Einsatz. Bei der Durchfahrt der Magellanstraße lief die Logos auf ein Riff auf und musste aufgegeben werden.

Die Doulos in Southampton

Doulos (1977 - 2010)

1977 wurde die Schiffsarbeit ausgeweitet, indem die Franca C aufgekauft und umgerüstet wurde. Zwischen dem in Doulos umbenannten Schiff und der Logos entstand eine Arbeitsteilung: Die Logos wurde vorwiegend in der westlichen Hemisphäre eingesetzt (Karibik, Südamerika), die Doulos vorwiegend in der östlichen (Afrika, Asien). Die Doulos wurde Ende 2009 in Singapur aus dem Dienst genommen und dort Anfang 2010 an einen Geschäftsmann verkauft, der das Schiff als Konferenz- und Museumsschiff nutzt.

Die Logos II in Roseau

Logos II (1988 - 2008)

Nach dem Verlust der Logos wurde die Mittelmeerfähre Antonio Lazaro aufgekauft und in Logos II umbenannt. Nach 20 Jahren im Dienst von OM wurde das Schiff im September 2008 zur Verschrottung in die Türkei verkauft.

Die Logos Hope 2008 in Kiel

Logos Hope (seit 2004)

Die Logos Hope ist eine ehemalige Autofähre, die 1973 bei Nobiskrug in Rendsburg gebaut wurde. Sie wurde damals auf den Namen Gustav Vasa getauft und kam danach als Norröna für zwei Jahrzehnte für die färöische Reederei Smyril Line zum Einsatz. OM kaufte die ehemalige Fähre am 19. April 2004 von Smyril Line und benannte sie in Logos Hope um. Nach mehrjährigem Umbau nimmt die Logos Hope im Februar 2009 den Dienst auf und ersetzt die bereits im September 2008 zur Verschrottung verkaufte Logos II.

TeenStreet

Hauptartikel: TeenStreet

OM veranstaltet jährlich internationale christliche Teenager-Kongresse namens TeenStreet. Der Kongress ist einer der Schwerpunkte der OM-Projekte weltweit und begann 1993 in Offenburg, Deutschland mit 56 Teilnehmern. Die Besonderheit des Projekts besteht darin, dass es neben dem theoretischen Teil des Kongresses auch den Praktischen Teil auf der Straße gibt. Dort werden durch krative Beiträge und persönliche Gespräche Menschen zum Glauben an Jesus Christus aufgefordert. „Wir wählten den Namen TeenStreet, weil wir den Teenagern eine Straße, einen Weg aufweisen wollen, auf dem sie gehen können“, erklären Dan und Suzie Potter, Gründer von TeenStreet. Es gibt die TeenStreet Arbeit in Deutschland, Malaysien, Australien und Brasilien. Die Teilnehmerzahlen von TeenStreet Deutschland wuchsen rapide: 1997 nahmen über 1000 junge Menschen bei TeenStreet teil, im Jahr 2000 schon über 2000. Von 2003 an pendelten die Teilnehmerzahlen zwischen 3300 und 3900.[4]

Literatur

  • Detlef Eigenbrodt: Unterwegs ins Wunderland. 50 Jahre Operation Mobilisation. Hänssler. Holzgerlingen, 2007. ISBN 978-3-7751-4611-1
  • George Verwer: Jesus praktisch erleben. 7. Auflage. Hänssler, Holzgerlingen 2001. ISBN 3-7751-0093-8
  • Ian Randall: Spiritual Revolution: The Story of OM. Authentic, 2008, ISBN 978-1850787662
  • Elaine Rhoton: Die Doulos-Story. Hänssler, Holzgerlingen 2003. ISBN 3-7751-3938-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Global (OM-Nachrichten) Ausgabe April/Mai 09, Impressum
  2. Elaine Rhoton: Die Doulos-Story. Hänssler, Holzgerlingen 2003. ISBN 3-7751-3938-9
  3. Ulrich Stock: Märchenhaft. In: DIE ZEIT, 12. August 1983 Nr. 33
  4. http://www.teenstreet.de/de

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