MYSQL

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MySQL
Logo von MySQL
Entwickler: Sun Microsystems (bis Februar 2008: MySQL AB)
Aktuelle Version: 5.1.34 (Community Server)
(7. April 2009)
Betriebssystem: Unix, Linux, Windows, Mac OS X, i5/OS, OpenVMS
Programmiersprache: C, C++
Kategorie: Datenbankmanagementsystem
Lizenz: Duales Lizenzsystem (Proprietär und GPL )
Deutschsprachig: ja (partiell, z. B. Fehlermeldungen und grafische Tools)
www.mysql.com

Der MySQL Server [ˌmaɪɛskjuːˈɛl] ist ein Relationales Datenbankverwaltungssystem. Es ist als Open-Source-Software für verschiedene Betriebssysteme verfügbar und bildet die Grundlage für viele dynamische Webauftritte.

Ursprünglich wurde MySQL Server von der schwedischen Firma MySQL AB entwickelt. Im Februar 2008 wurde MySQL AB von der Firma Sun Microsystems übernommen, die nun für die Weiterentwicklung des Codes verantwortlich ist. Im April 2009 hat Oracle angekündigt, Sun Microsystems zu übernehmen[1], wodurch MySQL im Eigentum eines der größten Anbieter von kommerziellen Datenbanken stehen würde.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

MySQL Server ist eine freie Software, die unter der General Public License (GPL) steht. Da MySQL AB/Sun das volle Copyright an den Quellcodes besitzen, ist die Software alternativ auch unter einer kommerziellen Lizenz verfügbar (Duales Lizenzsystem).

Die Herkunft des Namens MySQL kann heute nicht mehr genau rekonstruiert werden. Seit 1996 wurden diverse Bibliotheken und Tools mit dem Präfix My geschrieben. Es wird spekuliert, dass der Name My der Tochter des Mitbegründers Michael Widenius vielleicht auch der Ursprung des Namens MySQL sein könnte, sowie SQL als Kürzel für Structured Query Language – Strukturierte Abfragesprache. [2]

Neben vielen Unix-Varianten, Mac OS X und Linux läuft MySQL auch auf Windows, OS/2 und i5/OS (ehemals OS/400). Seit Anfang 2008 gibt es auch eine Symbian-Variante. Für Windows werden allerdings einige Einschränkungen[3] genannt.

Einer Datenbankmanagementsystem-Engine können mehrere Datenbanken zugeordnet werden. In einer Datenbank können mehrere Tabellen angelegt werden. Die Tabellen können von unterschiedlichem Typ sein. Die maximale Größe der Tabellen wird im Prinzip nur durch das Betriebssystem limitiert.

Während frühere MySQL-Versionen nur Teile des SQL3-Sprachumfangs unterstützten (z. B. keine View-Definitionen möglich), bietet die Version 5.0 einen wesentlich erweiterten Sprachumfang an, der weitgehend dem SQL3-Standard entspricht.

Seit der Version 3.23.xx steht ein Replikationssystem zur Verfügung. Es ist für den Einsatz in einem Computercluster ausgelegt. Dabei sind dem Datenbankmanagementsystem (DBMS) mehrere Datenbanken auf unterschiedlichen Rechner-Knoten zugeordnet. Eine der Datenbanken fungiert als Master, hier werden die Datenbankinhalte verändert. Das Replikationssystem verteilt anschließend die datenverändernden SQL-Kommandos auf die anderen Datenbanken, die diese Änderungen lokal auf ihren Tabellen nachvollziehen. Es handelt sich hierbei also um eine asynchrone Replikation der SQL-Kommandos.

Ein bevorzugtes Einsatzgebiet von MySQL ist die Datenspeicherung für Web-Services. MySQL wird häufig in Verbindung mit dem Webserver Apache und PHP eingesetzt.

Einige Webdienste bedienen sich dieser Architektur. Sie betreiben mehrere hundert MySQL-Server, über die die Zugriffe aus dem Netz abgewickelt werden.

MySQL wird in über hundert Produkten als eingebettetes Datenbanksystem eingesetzt. [4]

MySQL ist mit mehr als 6 Millionen Installationen und über 35.000 Downloads pro Tag das populärste Open-Source-Datenbankverwaltungssystem der Welt.

Der MySQL Server und offizielle Bibliotheken sind wegen der Performance hauptsächlich in ANSI C/ANSI C++ implementiert.

Geschichte

MySQL wurde 1994 zunächst als Clone für mSQL entwickelt, um Datenbanken des maskengesteuerten Datenbanksystems UNIREG in Web-Anwendungen verfügbar zu machen. (UNIREG war 1979 von Michael Widenius entwickelt und ca. 1986 in die Programmiersprache C umgeschrieben worden, damit es auch unter UNIX-System lief.) MySQL war daher sowohl zu mSQL als auch UNIREG voll kompatibel. Die Software wurde sofort unter der Versionsnummer 3.21 veröffentlicht, um zu signalisieren, dass sie auf einem Kern basiert, der schon eine lange Geschichte hat. Sie war von Anfang an für große Datenmengen und sehr gute Performance ausgelegt, teils auf Kosten von Stabilität und Verfügbarkeit.

Die Menge der Eigenschaften hingegen war zunächst beschränkt. So gab es nur wenige Tabellentypen und keine Transaktionen. Typischerweise werden neue Eigenschaften auf Wunsch der Anwender implementiert, die dadurch ein sehr großes „Mitspracherecht“ haben.

Bereits mit der Version 3.23 verfügte MySQL über zwei Tabellentypen mit Transaktionen, wobei der eine (InnoDB) den Kriterien ACID genügt.

Alle Operationen, die allgemeine SQL-Eigenschaften betreffen, sind für alle Tabellentypen gleich, während die Eigenschaften der Tabellentypen aufgrund der unterschiedlichen Architektur sehr verschieden sein können. So besitzt der Typ MyISAM bereits seit der frühen Version 3.23 eine sehr leistungsfähige Volltext-Suche, die beim Typ InnoDB (noch) nicht implementiert ist.

Mit dem MySQL Cluster steht ein Tabellentyp zur Verfügung, bei dem die gesamte Datenbank im Arbeitsspeicher vorgehalten werden kann. Es wird synchrone Replikation zwischen allen Clusterknoten und Transaktions-Verarbeitung unterstützt, jedoch keine Volltextsuche.

Die Version 4.0 wurde im März 2003 freigegeben. Sie erlaubt die Nutzung von Unions und führte einen Query Cache ein, der die Ergebnisse häufig benutzter SQL-Anfragen zwischenspeichert. [5]

Die Version 4.1 wurde im Oktober 2004 freigegeben. Sie bietet eine Datenspeicherung in unterschiedlichen Zeichensätzen pro Tabelle an. Es wird unter anderem auch Unicode unterstützt. Die Verwendung von Unterabfragen (Subqueries/Subselects) wird ermöglicht. [6]

Die Version 5.0 wurde im Oktober 2005 freigegeben. Sie unterstützt alle im SQL3-Standard definierten Objekttypen:

Übernahme durch Sun Microsystems

Am 16. Januar 2008 hat Sun Microsystems die Absicht erklärt, MySQL zu kaufen. Als Kaufwert wird eine Milliarde Dollar genannt; davon 200 Millionen in Aktienoptionen. Am Open-Source-Status sollte sich nichts ändern.[7][8] Die Übernahmeverhandlungen wurden am 26. Februar 2008 abgeschlossen.[9]

Ankündigungen für zukünftige Release

Eine Version 5.2 wurde einige Zeit lang als Alpha-Test-Version angeboten, später jedoch mit Version 6.0 zusammengeführt.

Ab der Version 6.0 gehört eine neue eigene Speicherengine mit dem Namen Falcon zum Lieferumfang. Diese soll alle Anforderungen einer transaktionssicheren Verarbeitung erfüllen. Version 6.0 ist derzeit zum Download für den Alpha-Test verfügbar (Stand: August 2008).

Einschränkungen

In diesem Abschnitt werden einige Einschränkungen der aktuellen Version beschrieben. Wenn zukünftige Release bereitgestellt werden, könnten einige dieser Einschränkungen weggefallen sein.

Die hier beschriebenen Einschränkungen betreffen die Version 5.0.

  • VARCHAR-Spalten können bis Version 5.0.2 maximal die Länge 255 haben, ab 5.0.3 ist eine Länge bis 65535 Zeichen möglich.
  • Datenzeilen (mit Ausnahme von BLOB- und TEXT-Daten) dürfen nicht größer als 8 KB sein.
  • Die Beachtung von Fremdschlüssel-Beziehungen wird noch nicht von allen Speicher-Engines ausgeführt.
  • Volltextindizes werden ausschließlich von der Speicherengine MyIsam unterstützt.
  • Teils starke Abweichungen vom ANSI-Standard für SQL.
  • Constraints werden akzeptiert, aber von jeder Speicherengine ignoriert.
  • Die Zeit-Datentypen (TIMESTAMP, DATETIME, TIME) werden ohne Zeitzone gespeichert; als Zeitzone wird standardmäßig die Zone ausgewählt, in der der MySQL Server läuft.
  • Trigger können keine Transaktionen abbrechen.
  • keine Unterstützung von Sequenzen (mit Ausnahme von AUTO_INCREMENT)
  • keine Schemata

Speichersubsystem

MySQL bietet verschiedene Speichersubsysteme an. Jede einzelne Engine ist für ein spezielles Einsatz-Szenario optimiert. Im Vergleich zu der traditionellen Mehrschichtenarchitektur von Datenbanksystemen sind die Engines kein reines Speichersubsystem, sondern bieten mehr Funktionalität an. So liegt die Verwaltung von Indexen und referenzielle Integritäten in der Hand der Engine. Man kann auch selber eine Speicher-Engine schreiben und diese zu den bestehenden hinzufügen oder eine Anwendung ausschließlich mit der eigenen Engine betreiben.[10]

Neben den Indexen liegt ein Hauptteil der Transaktionsverwaltung der Engines. Dies ermöglicht es verschiedene Varianten von Engines zu erstellen, die einmal eine strenge ACID-Transaktionsverwalutng liefern oder eine sehr einfachere Verwaltung um effizienter arbeiten zu können.

Neben den von MySQL veröffentlichten, und mit MySQL mitgeliefert, Engines gibt es noch Engines, die von Drittanbietern entwickelt werden und benutzbar sind.

Offizielle Engines

MyISAM

MyISAM bietet schnellen Zugriff auf Tabellen und Indizes ohne Transaktionssicherung. Concurrency (parallele Datenbankzugriffe) verwaltet MySQL auf Tabellenebene, das heißt die komplette Tabelle wird je nach Sperrungsart für bestimmte Operationen gesperrt. Eine Vielzahl von simultanen Lesezugriffen ist möglich, da Lesezugriffe nur sogenannte READ Locks akquirieren. Diese erlauben es anderen „READERN“ auf den gleichen Datensatz gleichzeitig zuzugreifen. Schreibzugriffe müssen allerdings warten, bis alle gegenwärtigen „READER“ ihre Leseoperationen abgeschlossen haben und damit ihren READ Lock freigeben. Ein „READER“ muss somit nur andere „WRITER“ blocken.

Ein Datensatz der geändert wird, kann weder gelesen noch geschrieben werden. Somit muss ein „WRITER“ (schreibender Zugriff auf Daten) andere „READER“ und „WRITER“ blocken. Dies geschieht durch einen „WRITE Lock“. Auch dieser findet auf Tabellenebene statt, somit kann in dieser Zeit weder lesend noch schreibend auf die gesamte Tabelle zugegriffen werden, bis der „WRITE Lock“ aufgehoben wird. Der Vorteil dieses Locking-Verfahrens ist der Ausschluss von möglichen Deadlocks. Ein Deadlock kann bei anderen Speicherengines entstehen, die Locking nur auf Zeilenebene betreiben. Möchte Client1 eine bestimmte Zeile z. B. aktualisieren und diese wird gerade von Client2 bearbeitet, Client2 will aber wiederum die Zeile bearbeiten, die gerade Client1 bearbeitet, dann entsteht ein sogenannter Deadlock. Beide warten auf die Freigabe des anderen.

Für einen Querymix, der vor allem aus Lesezugriffen besteht, ist MyISAM eine zuverlässige und sehr performante Speicher-Engine. Weitere Vorteile von MyISAM sind:

  • flexibelste Autoincrement-Eigenschaft von allen Speicherengines
  • MyISAM Tabellen können in FAST, COMPRESSED und READONLY Tabellen konvertiert werden
  • MyISAM Tabellen können verwendet werden um MERGE Tabellen zu erstellen
  • Hoch portierbar, da die Tabellendateien (.frm Datei(Tabellenstruktur), .MYD(Datendatei), .MYI(Indexdatei)) auf eine andere Maschine kopiert werden können und dort sofort als Datenbanktabellen zur Verfügung stehen.

MyISAM ist die Standard-Speicher-Engine von MySQL und kann beim Kompilieren oder Serverstart nicht ausgeschlossen werden.

InnoDB

InnoDB bietet transaktionssichere Lese- und Schreib-Zugriffe für Tabellen, die den Typ InnoDB haben. Allerdings gibt es hier Einschränkungen. InnoDB bietet ferner die Möglichkeit, Fremdschlüssel-Beziehungen zu überprüfen.

InnoDB ist nach einer Installation mit dem Windows Essentials Installer die Default-Speicher-Engine. InnoDB wird von der Oracle-Tochterfirma Innobase Oy entwickelt.

MERGE

MERGE bietet die Möglichkeit, mehrere Tabellen vom Typ MyISAM, welche dieselbe Struktur haben, zu einer Tabelle zusammenzufassen und die Zugriffe darauf auszuführen.

MEMORY (HEAP)

Management von temporären Tabellen. Die Definition der Tabellen wird auf der Festplatte permanent gespeichert. Die Daten werden im Arbeitsspeicher gespeichert. Es werden jedoch nicht alle Datentypen unterstützt. Bei einem Neustarten des Servers sind die Tabellen-Strukturen noch vorhanden, die Inhalte müssen neu eingelesen werden z.B. aus permanenten Tabellen. Es sind spezielle Verfahren implementiert zur Speicherplatz-Verwaltung, um den Platz von gelöschten Sätzen bei der nächsten Einfügung wiederzuverwenden.

EXAMPLE

Code-Beispiel für die Entwicklung einer eigenen Speicher-Engine. EXAMPLE hat Funktionen zum Erstellen einer Tabelle, die Funktionen zum Schreiben und Lesen der Datensätze sind nur angedeutet. Ein SELECT-Statement liefert immer eine leere Ergebnismenge.

BDB

BDB ist die Abkürzung für Berkeley DataBase. Diese Speicher-Engine wurde von Sleepycat Software entwickelt und später an Oracle verkauft. Die BDB bietet Transaktionssicherheit und besondere Vorkehrungen, damit bei einem Systemausfall die gespeicherten Daten erhalten bleiben.

Die BDB-Speicher-Engine soll ab der Version 5.1.12 nicht mehr weiter unterstützt werden.

FEDERATED

Die FEDERATED-Engine bietet Zugriff auf Tabellen, die auf einem anderen Server liegen. Wenn man eine Tabelle vom Typ FEDERATED erstellt, dann muss die entfernte Tabelle auf dem anderen Server bereits existieren. Der lokale Server verhält sich wie ein Client, der auf den entfernten Server zugreift. Die FEDERATED-Engine verhält sich als ein föderiertes Informationssystem, das bedeutet, dass sie die Daten selber nicht speichert, sondern Zugriff auf den fernen Server gewährt, während auf diesem ebenfalls auf die Daten zugegriffen werden kann. Bei der Version 5.0 kann nur auf andere MySQL-Server zugegriffen werden. Es ist geplant, diese Engine zu erweitern, dass auch auf andere DBMS zugegriffen werden kann.

ARCHIVE

Die ARCHIVE-Engine ist für die Speicherung von großen Datenmengen bei einem möglichst sparsamen Umgang mit dem zur Verfügung stehenden Speicherplatz konzipiert. Es können keine Indizes erstellt werden. Nur die Zugriffe INSERT und SELECT werden unterstützt. Der schnelle Zugriff auf die Daten steht hier nicht im Vordergrund.

Vor dem Speichern der Daten auf dem Speichermedium werden diese zunächst in einem Kompressionspuffer gesammelt. Wenn eine Serie von Einfüge-Operationen beendet wird, wird der optimale Kompressionsalgorithmus ermittelt und die Daten werden komprimiert ausgegeben.

Falls während einer Sequenz von Einfüge-Operationen von einem anderen Benutzer eine SELECT-Anfrage kommt, wird eine vorzeitige Kompression und Ausgabe der im Kompressionspuffer gespeicherten Daten erzwungen.

CSV

Bei der CSV-Engine werden die Daten im CSV-Format gespeichert, d.h. Zahlen werden nicht binär, sondern als einzelne Ziffern gespeichert und die einzelnen Werte werden durch Kommata getrennt.

BLACKHOLE

BLACKHOLE wurde dafür entwickelt, um die Syntax von SQL-Statements zu prüfen und ein Binärlog zu schreiben. Die Daten werden nicht gespeichert. Dadurch können Syntaxprüfungen von SQL-Statements ausgeführt werden, ohne dass Speicherplatz zum Speichern der Daten bereitgestellt werden muss. Die Ausgabe des Binärlogs kann über einen Parameter aktiviert und deaktiviert werden.

Die BLACKHOLE-Engine ist ideal für die folgenden Aufgaben:

  • Syntaxprüfung von Dump-Dateien
  • Testen der Datenreplikation durch anschließenden Vergleich der Binärlogs auf dem Master-Server und dem Slave-Server.
  • Zeitmessungen zur Bestimmung des Aufwands für das Schreiben des Binärlogs.

NDB

NDB ist die Abkürzung für Network Data Base. Die NDB-Speicher-Engine ist eine unabhängige Komponente, die persistente Speicherung von Daten ermöglicht und für die Koordination aller Zugriffe auf Datenknoten in einem MySQL Cluster zuständig ist.[11] Anwendungen können direkt auf die NDB-Speicher-Engine über die NDB-API oder über einen MySQL-Knoten zugreifen. Der Zugriff über einen MySQL-Knoten ist für Anwendungsprogrammierer wesentlich einfacher zu gestalten, da in diesem Fall Standard-SQL-Befehle verwendet werden können und das Erlernen der NDB-Spezialitäten nicht notwendig ist.

Die NDB-API ist eine multithread-fähige Schnittstelle zur Annahme aller ankommenden Datenanfragen.[11] Für jede Anfrage wird ein oder mehrere Threads gestartet. Auf die NDB-API ist nur ein sequenzieller Zugriff möglich, wodurch die Leistung des Clusters bei sehr vielen ankommenden Anfragen vermutlich eingeschränkt wird.

Falcon

Die Speicherengine Falcon wurde von MySQL AB entwickelt. Sie steht mit der MySQL Version 6.0 zur Verfügung. Damit existiert eine weitere transaktionsfähige Storage Engine. Diese erste Version lässt noch keine Fremdschlüsseldefinitionen zu. Diese Funktion soll mit der Version 6.1 zur Verfügung stehen.[12]

Engines von Drittanbietern

Neben den offiziellen Engines bieten mehrere Drittanbieter auch andere Engines an mit denen verschiedene Eigenschaften oder Funktionalitäten erfüllt werden.

Revision Engine

Eine wichtige Funktion einer Datenbank ist es Daten versionieren zu können. Neben dem reinem Speichern von Daten muss gewährleistet werden, dass Daten wieder herstellbar sind, wie sie zu einem bestimmten Zeitpunkt waren. Dies ist notwendig um gesetzliche Auflagen erfüllen zu können (z. B. in der Herstllung von Arzneimitteln) aber auch um den Verlauf von Produkteigenschaften zu speichern. Die Revision engine von DDEngine fügt eine automatische Versionierung als Plugin auf Ebene einer Speicherengine hinzu. Um die Daten physisch zu speichern, werden die mitgelieferten Storage-Engines benutzt.

DB2 unter i5/OS

Im April 2007 wurde die Verfügbarkeit von MySQL auf dem IBM System i5 (ehemals AS/400 bzw. iSeries) angekündigt.[13] Die in das Betriebssystem integrierte Datenbank DB2 fungiert hierbei als Database Engine für MySQL. Damit werden implizit Transaktionen unterstützt. IBM erhofft sich davon neue Einsatzbereiche des Systems i5 für MySQL- und PHP-Anwendungen zu eröffnen.

Administration

Zur Verwaltung von MySQL-Datenbanken dient der mitgelieferte Kommandozeilen-Client (Kommandos mysql und mysqladmin). Als grafische Verwaltungskonsole bietet MySQL AB den MySQL Administrator und zur Visualisierung den MySQL Query Browser an.

Eine von vielen Alternativen ist die in der Skriptsprache PHP geschriebene Open-Source-Anwendung phpMyAdmin. Die grafische Benutzeroberfläche lässt sich über einen Browser bedienen. Man kann damit MySQL-Datenbanken verwalten. phpMyAdmin wird hauptsächlich zur Verwaltung von MySQL-Datenbanken auf Webservern verwendet, auf welchen die einzelnen Kunden keine Rechte haben mysql und mysqladmin direkt auszuführen. Zum Erstellen und Verwalten von Backups der Datenbanken auf Webservern wird – wenn keine Rechte für die Ausführung von mysqldump vorliegen – häufig die ebenfalls in PHP geschriebe Open-Source-Anwendung phpMyBackupPro eingesetzt.

Für ein unterbrechungsfreies System bietet sich die Master/Slave-Replikation an, wobei die Datensicherung auf dem Slave durchgeführt wird.

Partitionierung

Mit der Version 5.1 können MySQL-Tabellen partitioniert werden. Es stehen mehrere Partitionierungsarten zur Auswahl.

Range-Partitionierung

Bei der Range-Partitionierung werden Wertebereiche für die einzelnen Partitionen definiert.

In dem Beispiel wird eine Tabelle erstellt mit drei Partitionen. Die Spalte 'region' darf bei dieser Syntax nur Werte kleiner als 30 erhalten.

   CREATE TABLE kunde 
   ( region INT NOT NULL
   , nr INT NOT NULL
   , name CHAR(30)
   , ed DATE NOT NULL
   )
   partition BY range(region)
   ( partition p0 VALUES less than (10)
   , partition p1 VALUES less than (20)
   , partition p2 VALUES less than (30)
   )
   ;

Die Partitionierung kann auch durch einen Ausdruck ermittelt werden. Der Ausdruck muss einen Integer-Wert als Ergebnis generieren. Wenn die letzte Partition mit dem Wert 'maxvalue' definiert wird, damit kann man in die Spalte 'region' (Beispiel oben) alle Integer-Zahlen einfügen bzw. in der Spalte 'ed' (Beispiel unten) alle Datunswerte einfügen.

   CREATE TABLE kunde 
   ( region INT NOT NULL
   , nr INT NOT NULL
   , name CHAR(30)
   , ed DATE NOT NULL
   )
   partition BY range(YEAR(ed))
   ( partition p0 VALUES less than (1990)
   , partition p1 VALUES less than (2000)
   , partition p2 VALUES less than maxvalue
   )
   ;

List-Partitionierung

Bei der List-Partition werden die Werte einzeln aufgezählt.

Beispiel:

   CREATE TABLE kunde
   ( region INT NOT NULL
   , nr INT NOT NULL
   , name CHAR(30)
   , ed DATE NOT NULL
   )
   partition BY list(region)
   ( partition p0 VALUES IN (1, 3, 5 )
   , partition p1 VALUES IN (2, 4, 6 )
   , partition p2 VALUES IN (10, 11, 12 )
   )
   ;

Hash-Partitionierung

Bei der Hash-Partitionierung wird die Verteilung der Sätze auf die einzelnen Partitionen vom DBMS ermittelt. Bei der regulären Hash-Partitionierung wird die Modulo-Funktion als Hash-Funktion verwendet (Region modulo 4). Sie hat den Vorteil, dass in der Spalte 'region' alle Integer-Zahlen eingefügt werden können.

   CREATE TABLE kunde 
   ( region INT NOT NULL
   , nr INT NOT NULL
   , name CHAR(30)
   , ed DATE NOT NULL
   ) 
   partition BY HASH(region) partitions 4
   ;

Es gibt auch eine 'Lineare' Hash-Partitionierung. Dabei kommt eine andere Hash-Funktion zum Einsatz.

Key-Partitionierung

Bei der Key-Partitionierung wird implizit eine Hash-Funktion verwendet. Als Input für die Funktion dient der Primärschlüssel der Tabelle.

   CREATE TABLE kunde
   ( nr INT NOT NULL PRIMARY KEY
   , name CHAR(30)
   , ed DATE NOT NULL
   )
   partition BY key() partitions 4
   ;

Die Key-Partitionierung wird bei der Speicherengine NDB implizit bei allen Tabellen verwendet. Das erleichtert die interne Koordination der Replikation.

Unterpartitionen

Bei jeder Art von Partitionierung können zusätzlich 'Subpartitions' definiert werden. Dadurch ist eine noch granularere Aufteilung der Daten möglich.

Tools

Zum Funktionsumfang gehören die folgenden Kommandozeilentools:

  • mysqlimport kann als Ersatz für 'LOAD DATA INFILE …' verwendet werden. Durch Angabe von Parametern können sich Benutzer anmelden und das Verhalten des Programms steuern.
  • mysqldump kann als Ersatz für 'SELECT * INTO OUTFILE' verwendet werden. Zusätzlich kann die Tabellenstruktur als Dump ausgegeben werden. Durch Angabe von Parametern können sich Benutzer anmelden und das Verhalten des Programms steuern.
  • perror zeigt zu Fehlercodes erweiterte Informationen an. Als Parameter wird beim Programmstart der Errorcode benötigt.
  • mysqlshow gibt Metadaten zu Datenbanken, Tabellen oder einzelnen Tabellenspalten aus.
  • DBDesigner 4 ist ein unter der GPL entwickeltes Werkzeug für die Softwareentwicklung mit Strukturiertem Design. Es unterstützt Softwareentwickler beim Design und der Implementierung von Datenbanken. Das Design wird in XML gespeichert, was eine einfache Weiterverarbeitung z. B. durch Plugins ermöglicht. Der DB Designer ist auf die Modellierung von MySQL-Datenbanken spezialisiert.
  • MySQL Workbench ist der Nachfolger von DBDesigner 4. Die Modelle vom DBDesigner können als XML-Struktur importiert werden.

Support-Angebote

Sun Microsystems bietet Support-Lizenzen für vier Leistungsstufen an, die sich im Leistungsumfang und im Preis unterscheiden: MySQL Enterprise Basic, Silver, Gold und Platinum. [14]

Folgende Leistungen werden durch die Lizenzverträge zugesagt:

  • Monatliche Updates
  • Beratungsunterstützung
  • Unterstützung zur Problemlösung
  • Haftungsfreistellung vor Schadensersatzansprüchen Dritter

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. golem.de: Oracle kauft Sun
  2. Hilfesystem der Version MySQL 5.0 Kapitel 1.3 und 1.4
  3. MySQL unter Windows im Vergleich zu MySQL unter Unix
  4. http://www.mysql.de/oem/
  5. Reference-Manual der Version 4.0
  6. MySQL Reference-Manual der Version 4.1
  7. Sun übernimmt MySQL - News bei TecChannel
  8. Sun kauft MySQL AB www.mysql.com/news-and-events
  9. Jonathan Schwartz, CEO von Sun, über den Abschluss der Übernahmeverhandlungen zwischen Sun und MySQL
  10. Reference-Manual von MySQL Version 5.0 Kapitel 14. Speicher-Engines und Tabellentypen
  11. a b Larissa Janssen: Hochleistungs-Datenbanksysteme: Theorie und Praxis, S. 190-191.
  12. Ankündigung von MySQL AB zur Falcon-Speicher-Engine
  13. Ankündigung der Verfügbarkeit von MySQL auf dem IBM System i5
  14. Angebot an Support-Leistungen von MySQL AB

Literatur

  • Jeremy D. Zawodny, Derek J. Balling: MySQL High Performance O'Reilly 2004, ISBN 0-596-00306-4
  • Matthias Kannengießer: PHP 5 / MySQL 4, Studienausgabe. Franzis, überarb. u. erw. Aufl. 2005, ISBN 3-7723-7005-5
  • Michael Kofler: MySQL. Einführung, Programmierung, Referenz. Programmer's Choice. 3., überarb. u. erw. Aufl. 2005, ISBN 3-8273-2253-7
  • Axel Bornträger: MYSQL 4 – echt einfach. Franzis, 2004, ISBN 3-7723-6137-4
  • Matthias Kannengießer: MYSQL – Praxisbuch. Franzis, 2003, ISBN 3-7723-7500-6
  • George Reese, Randy Jay Yarger, Tim King: MySQL: Einsatz und Programmierung. O'Reilly 2002, ISBN 3-89721-178-5
  • George Reese: MySQL – kurz & gut. O'Reilly 2003, ISBN 3-89721-257-9
  • Paul DuBois: MySQL Kochbuch. O'Reilly 2003, ISBN 3-89721-360-5

Weblinks


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  • MySQL — Apparu en 1995 Développeur MySQL AB / Oracle …   Wikipédia en Français

  • MySql — Apparu en 1995 Développeur MySQL AB / Sun Microsystems Dernièr …   Wikipédia en Français

  • Mysql — Apparu en 1995 Développeur MySQL AB / Sun Microsystems Dernièr …   Wikipédia en Français

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