Ma'ale Adummim

Ma'ale Adummim
Ma'ale Adumim
Bild: Soman

Ma'ale Adumim (hebräisch מעלה אדומים, arabisch معاليه أدوميم; auch Maaleh Adumim) ist eine israelische Siedlung mit dem Status einer Stadt im Westjordanland. Sie liegt östlich von Ostjerusalem, wurde 1975 gegründet und hat 34.495 Einwohner (Januar 2008). Die Bevölkerung des 50 km² großen Ortes ist hauptsächlich in Jerusalem beschäftigt.

Inhaltsverzeichnis

Kontroversen

Ein von Ariel Scharon geplantes Projekt, das Gebiet zwischen Ma'ale Adumim und Jerusalem zu bebauen und so die Siedlung mit Jerusalem zu verbinden, wurde neben der Palästinensischen Autonomiebehörde unter anderem auch von Condoleezza Rice und US-Präsident Bush kritisiert. Scharon hatte deswegen auf die Bebauung verzichtet. Viele israelische Politiker wie beispielsweise der Scharon-Vertraute und derzeitig amtierende Ministerpräsident Ehud Olmert oder der Likud-Politiker Benjamin Netanjahu brachten jedoch wiederholt in Interviews zum Ausdruck, dass die Siedlung unteilbarer Bestandteil Israels sei. Inzwischen entsteht eine Polizeiwache in dem freien Gebiet. In dem vom israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert 2006 vorgestellten Konvergenz-Plan gehört Ma'ale Adumim zu einer der drei großen Siedlungsareale jenseits der Grünen Linie im Westjordanland, die Israel für sich beansprucht.

Die israelische Organisation Peace Now berichtete im November 2006, es befänden sich 86,38% des Landes, auf dem die Siedlung errichtet wurde, in palästinensischem Privatbesitz. Laut Peace Now hätte auch nach israelischer Rechtsauffassung auf diesem Land nicht gebaut werden dürfen.[1][2][3] Nach Erscheinen des Berichts zwang ein Gerichtsbeschluss die israelische Armee zur Herausgabe von Daten, aus denen hervorgeht, dass nur 0,5% von Ma’ale Adumim auf privatem palästinensischen Land gebaut seien. Ein Sprecher von Peace Now wollte nicht ausschließen, dass das Militär seine Daten vor der Herausgabe manipuliert hätte.[4] Die NGO Committee for Accuracy in Middle East Reporting in America (CAMERA) kritisierte den ursprünglichen Bericht von Peace Now scharf.[5] Demnach seien sowohl die Quellen des Berichts als auch die Rechtsansicht von Peace Now, wonach es sich um Privatbesitz handle fragwürdig. Laut CAMERA handle es sich in allen beanstandeten Fällen um Land in staatlichem Besitz, für das eingeschränkte private Nutzungsrechte bestanden hätten, und nicht um Privatbesitz.[6]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Peace Now: Breaking the Law in the West Bank, abgerufen am 17.01.09
  2. Yair Sheleg: 40 percent of settlements were built on Palestinian land, Haaretz 21.11.06, abgerufen am 16.01.09
  3. Nadav Shragai: Blow to settlement movement, Haaretz, 21.11.06, abgerufen am 16.01.09
  4. Associated Press: Military database released to Peace Now shows little land seized from Palestinians to build largest West Bank settlement, (International Herald Tribune, 14. März 2007);
    Tamar Sternthal (CAMERA): Peace Now's margin of error Wildly inaccurate report raises questions about organization's credibility (Ynetnews/Yedioth Ahronoth, 21. März 2007).
  5. CAMERA: Peace Now’s Report on Settlement Land, 22.11.06, abgerufen am 16.01.09
  6. Ashley Rindsberg: Watchdog: Peace Now report on 'stolen' settlement land false, misleading, 22.11.06, abgerufen am 17.01.09

Weblinks


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