- Maadi-Buto-Kultur
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Die Maadi-Kultur war eine vorgeschichtliche, kupferzeitliche Kultur in Unterägypten. Namensgebender Fundort ist die bei Maʿadi / معادي, einem Vorort von Kairo, gefundene Siedlung.
Geschichte und Erforschung
Die Maadi-Kultur blühte von etwa 4000 bis 3500 v. Chr. und wurde danach von der Naqada-Kultur abgelöst. Bisher ist nur die Siedlung bei Maadi im größeren Umfang ergraben worden. Vereinzelte Funde sind aber auch von anderen Orten bekannt, darunter befindet sich auch die spätere Stadt Buto, weshalb die Kultur auch manchmal als Maadi-Buto-Kultur bezeichnet wird.
Merkmale
Die Keramik der Maadi-Kultur ist einfach, undekoriert und handgemacht. Einige Formen belegen Kontakte mit Palästina, daneben fanden sich Importe aus diesem Bereich und aus der Naqadakultur. Steingefäße sind ebenfalls belegt. Kupfer war bekannt. Es fanden sich diverse Äxte aus diesem Material.
Als Nahrungstiere sind Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine bezeugt. Es gibt die frühsten Belege für Esel in Ägypten. Diverse Getreidearten wurden angebaut.
Die Maadimenschen lebten in kleinen Dörfern, wobei die Häuser aus leichtem Material (Stroh etc.) bestanden und teilweise in den Boden eingetieft waren. Die Friedhöfe lagen in einigem Abstand zu den Siedlungen. Die Leichen wurden in Hockstellung beigesetzt. Es fanden sich meist nur wenige Beigaben.
Literatur
- Jürgen Seeher: Ma'adi and Wadi Digla, in: Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt. Compiled and edited by Kathryn A. Bard, London/New York 1999, 455-458
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