Macchi C.205

Macchi C.205
Macchi MC.205
Typ: Jagdflugzeug
Entwurfsland: Italien Italien
Hersteller: Macchi
Erstflug: 19. April 1942
Indienststellung: 1942
Produktionszeit: 1942 bis 1944
Stückzahl: 262


Die Macchi MC.205V Veltro (ital. für Jagd- oder Windhund) war ein italienisches Jagdflugzeug im 2. Weltkrieg. Sie zählte zur sogenannten „Serie 5“, obwohl sie keine Neukonstruktion war, wie die Fiat G.55 und Reggiane Re.2005.

Der Prototyp der Veltro war eine Weiterentwicklung der Macchi MC.202 Folgore, bei der ein importierter Motor vom Typ Daimler-Benz DB 605 A in eine Zelle der MC.202 eingebaut wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Unmittelbar nach dem Erstflug am 19. April 1942 lief die Serienfertigung an, diese verzögerte sich aber, da die von Fiat gebaute Lizenzversion des Motors, der RA.1050 RC58 Tifone (Taifun), noch nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stand. Dadurch wurde die Veltro erst Mitte 1943 einsatzbereit, der erste bekannte Einsatz erfolgte im Juli 1943 bei einem Angriff von Torpedobombern auf alliierte Seestreitkräfte vor Sizilien.

Als Marschall Badoglio zwei Monate später mit den Alliierten Frieden schloss, verfügte die Regia Aeronautica über 66 Veltro-Jäger, von denen aber nur sechs Maschinen alliierte Flugplätze erreichten, um unter der freien italienischen Luftflotte (Aeronautica Cobelligerante Italiana) weiterzukämpfen. Die übrigen flogen auf Seiten der Achsenmächte in der Nationalrepublikanischen Luftwaffe (Aeronautica Nazionale Repubblicana – ANR).

Da sich die Produktionsstätten der Veltro im Norden Italiens befanden, konnte nach dem Waffenstillstand die Produktion in kleinem Maßstab fortgesetzt werden, insgesamt entstanden 262 Veltros.

Die Norditaliener setzten dieses Muster sehr erfolgreich gegen die Alliierten ein.

Anfang Oktober 1943, nach dem Waffenstillstand zwischen Italien und den Alliierten, flog die II/JG 77 in Lagnasco vorübergehend einige MC.205, bis sie diese am 31. Dezember 1943 an die italienische 1° Gruppo der ANR abgab und selbst wieder mit Bf 109 G ausgestattet wurde.

Die Veltro gilt als das beste in Serie gebaute italienische Jagdflugzeug im 2. Weltkrieg und war so berühmten Mustern wie der amerikanischen P51 Mustang durchaus gewachsen.

Neben dem Einsatz als Jäger wurde die Macchi Veltro auch als Jagdbomber verwendet.

Geplante Weiterentwicklungen wie der Höhenjäger MC.205N Orione mit vergrößerter Spannweite, wurden nur als Prototypen gebaut.

1948 bis 1949 bestellte Ägypten 62 generalüberholte MC.205V, von denen 41 aus Zellen der Macchi MC.202 umgebaut worden waren. Die erste Lieferung von 15 aus insgesamt 42 ausgelieferten Maschinen kam noch vor der Unabhängigkeit Israels am 13. Januar 1949 gegen die israelische Fliegertruppe zum Einsatz.

Technische Daten

Macchi MC.205V
Kenngrößen Serie I Serie III
Abmessungen Flügelspannweite 10,58 m
Flügeloberfläche 16,80 m²
Länge 8,85 m
Höhe 3,05 m
Gewichte Leergewicht 2.581 kg
max. Zuladung 827 kg
Gesamtgewicht 3.408 kg
Treibstoffvorrat 435 l
Triebwerk Typ Fiat R.A.1050 RC 58 Tifone (in Lizenz gebauter DB 605 A)
Bauart V 12 Kolbenmotor mit hängenden Zylindern, Benzineinspritzung und mechanischem Lader
Hubraum 35,7 l
Trockengewicht 720 kg
Startleistung 1.085 kW/1.475 PS in 0 m bei 2.800 U/min für 5 min
Steigleistung 920 kW/1250 PS in 0 m bei 2.600 U/min für 30 min
Dauerleistung 795 kW/1080 PS bei 2.300 U/min
statische Volldruckhöhe 5,8 km
Flugleistungen Höchstgeschwindigkeit in 0 m 506 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 7.200 m Volldruckhöhe 629 km/h (bei 3.384 kg mit 2 MG 151/20)
Steigzeit auf 5.000 m 4:47 min
Steigzeit auf 6.000 m 5:53 min
Steigzeit auf 7.000 m 7:06 min
Steigzeit auf 8.000 m 9:10 min
Dienstgipfelhöhe 11.200 m
Reichweite 600 bis 985 km
Bewaffnung
  • zwei 12,7 mm MG Breda SAFAT über dem Motor mit je 370 Schuss, synchronisiert durch den Propellerkreis feuernd
  • zwei 7,7 mm MG Breda SAFAT in den Tragflächen mit je 600 Schuss, unsynchronisiert, außerhalb des Propellerkreises feuernd
  • zwei 12,7 mm MG Breda SAFAT über dem Motor mit je 370 Schuss, synchronisiert durch den Propellerkreis feuernd
  • zwei 20 mm Kanonen MG 151/20 von Mauser mit je 250 Schuss in den Tragflächen, unsynchronisiert, außerhalb des Propellerkreises feuernd
  • als Jagdbomber zusätzlich zwei 160 kg Bomben unter den Tragflächen
Besatzung ein Flugzeugführer

Siehe auch

Literatur

  • Hans Werner Neulen: Am Himmel Europas : Luftstreitkräfte an deutscher Seite 1939 - 1945. Universitas, München 1998, ISBN 3-8004-1366-3. 
  • Susan Harris: Enzyklopädie der Flugzeuge : Technik, Modelle, Daten. Weltbild, Augsburg 1994, ISBN 3-89350-055-3. 
  • Ferdinand D'Amico, Gabriele Valentini: Camouflage and Markings of the Aeronautica Nazionale Repubblicana 1943-1945. Classic Publications, 2005, ISBN 1-903223-29-6 (englisch). 
  • William Green, Gordon Swanborough: Jagdflugzeuge der Welt : eine illustrierte Enzyklopädie. Stocker-Schmidt, Dietikon/Zürich 2002, ISBN 3-7276-7126-2. 
  • David Mondey: The Hamlyn Concise Guide to Axis Aircraft of World War II. Bounty Books, 2002, ISBN 0-7858-1363-2 (englisch). 

Weblinks


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