Machatsch Murtasalijew

Machatsch Murtasalijew

Machach Dalgatowitsch Murtazaliew (russisch Махач Далгатович Муртазалиев; * 4. Juni 1984 in Chassawjurt) ist ein russischer Ringer. Er wurde Weltmeister im freien Stil 2005 im Leichtgewicht und 2007 im Weltergewicht.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Machatsch Murtasalijew wurde in der Kaukasus-Stadt Chassawjurt in der Republik Dagestan geboren. Er begann im Jahre 1996 mit dem Ringen und wird seit geraumer Zeit von Abdurachman Mirzajew trainiert. Er konzentriert sich dabei voll auf den freien Stil. Machatsch Murtasalijew ist zwar Mitglied des Armeesportklubs ZSKA Moskau, ist aber nicht mehr in der russischen Armee, sondern ist an der Universität von Dagestan in Machatschkala als Jurastudent eingeschrieben.

Die sportlichen Erfolge von Machatsch Murtazaliew stellten sich schon im Juniorenalter ein. So wurde er im Jahre 2000 in Bratislava Junioren-Europameister (Cadets) im freien Stil in der Gewichtsklasse bis 42 kg Körpergewicht. Auch 2001 wurde er in Izmir Junioren-Europameister bei den Cadets. Er war in die Gewichtsklasse bis 54 kg Körpergewicht aufgestiegen. Schließlich gelang es ihm im Jahre 2003 in Istanbul auch Junioren-Weltmeister (Juniors) im Federgewicht (bis 60 kg Körpergewicht) zu werden.

Als 20-jähriger Athlet wurde er im Jahre 2004 in Ankara erstmals bei der Europameisterschaft der Senioren eingesetzt. Ihm gelang es dabei im Halbfinale den starken Türken Ömer Çubukçi und im Finale den Osseten Elbrus Tedejew, der für die Ukraine startete, zu besiegen und gleich auf Anhieb Europameister zu werden. Er setzte sich dann auch in der russischen Ausscheidung für die Olympischen Spiele in Athen gegen seinen Hauptrivalen Irbek Walentinowitsch Farnijew durch und vertrat Russland in Athen im Leichtgewicht. In Athen unterlag er allerdings im Halbfinale gegen den US-Amerikaner Jamill Kelly. Er siegte aber im Kampf um die Bronzemedaille gegen Leonid Spiridonow aus Kasachstan. Olympiasieger wurde Elbrus Tedejew, auf den Machatsch Murtasalijew wegen seiner Niederlage gegen Kelly nicht mehr traf.

Im Jahre 2005 wurde Irbek Farnijew russischer Meister im Leichtgewicht und deshalb bei der Europameisterschaft eingesetzt. Er enttäuschte dort aber und belegte nur den 9. Platz. Deshalb erhielt bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Budapest Machatsch Murtasalijew den Startplatz und rechtfertigte dieses Vertrauen der russischen Mannschaftsleitung voll und ganz, denn er wurde mit fünf Siegen in überlegenem Stil Weltmeister. Im Finale bezwang er dabei den mehrfachen bulgarischen Weltmeister Serafim Barzakow mit 2:0 nach Punkten.

Bei der Europameisterschaft 2006 in Moskau setzte Machach Murtazaliew seine Erfolgsserie fort, denn er wurde mit Siegen in den entscheidenden Kämpfen über Ruslan Jeklijew, Ukraine, Serafim Barzakow und Albert Batirow aus Weißrussland nach 2004 zum zweitenmal Europameister. Dafür enttäuschte er bei der Weltmeisterschaft 2006 in Guangzhou/China, denn er verlor dort im Viertelfinale gegen Andrei Stadnik aus der Ukraine und belegte nur den für ihn enttäuschenden 9. Platz.

Der russische Ringerpräsident Michail Mamiaschwili setzte aber trotzdem weiterhin auf den jungen Machatsch Murtasalijew. Dieser bewies seine Stärke dann auch bei der Europameisterschaft 2007 in Sofia, denn er wurde dort im Weltergewicht mit einem 5:0-Punktsieg im Finale über Ruslan Kokajew aus Armenien erneut Europameister. Und auch bei der Weltmeisterschaft 2007 in Baku überzeugte er mit dem Titelgewinn. Im Halbfinale besiegte er dabei Joe Heskett aus den USA und im Finale Ibragim Aldatow aus der Ukraine.

Im Januar 2008 kam es beim "Iwan-Jarigin"-Memorial in Krasnojarsk zur Begegnung mit Buwaisar Saitijew, dem legendären zweifachen russischen Olympiasieger und mehrfachen Weltmeister, der einen Start bei den Olympischen Spielen in Peking anstrebt. Der jüngere Murtasalijew setzte sich dabei mit zwei glatten Rundengewinnen (1:0 und 3:1) durch und wurde Turniersieger. Er wurde daraufhin auch bei der Europameisterschaft in Tampere im Weltergewicht eingesetzt und holte sich dort erneut den Europameistertitel. Im Finale bezwang er Murad Hajdarau aus Weißrussland nach Punkten. Bei der russchischen Meisterschaft im Juni 2008 kam es dann im Finale noch einmal zum Aufeinandertreffen von Machatsch Murtasalijew mit Bouwaisar Saitijew, das Saitijew knapp nach Punkten gewann. Saitijew erhielt daraufhin den Startplatz bei den Olympischen Spielen in Peking.

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = freier Stil, Fe = Federgewicht, Le = leichtgewicht, We = Weltergewicht, bis 60 kg, 66 kg bzw. 74 kg Körpergewicht)

  • 2001, 1. Platz, Junioren-WM (Cadets) in Izmir, F, bis 54 kg Körpergewicht, vor Kyrbiani Malchaz, Georgien u. Ersun Caglar, Türkei;
  • 2003, 1. Platz, Junioren-WM ( Juniors) in Istanbul, F, Fe, vor Meiromzhan Beisebajew, Kasachstan u. Gergö Wöller, Ungarn;
  • 2004, 1. Platz, EM in Ankara, F, Le, vor Elbrus Tedejew, Ukraine, Ömer Cubukci, Türkei, Zhirayr Howhannisjan, Armenien u. Otari Tuschischwili, Georgien;
  • 2004, Bronzemedaille, OS in Athen, F, Le, hinter Elbrus Tedejew u. Jamill Kelly, USA u. vor Leonid Spiridonow, Kasachstan, Kazuhiko Ikematsu, Japan u. Apostolos Taskoudis, Griechenland;
  • 2006, 1. Platz, EM in Moskau, F, Le, mit Siegen über Ruslan Jeklijew, Ukraine, Serafim Barzakow u. Albert Batirow, Weißrussland;
  • 2006, 9. Platz, WM in Guangzhou/China, F, Le, Sieger: Bill Zadick, USA vor Otari Tuschuschwili u. Geandry Garzon Caballero;
  • 2007, 1. Platz, WM in Baku, F, We, vor Ibragim Aldatow, Ukraine, Tschamsulwara Tschamsulwarajew u. Iwan Fundura, Kuba;
  • 2008, 1. Platz, EM in Tampere, F, We, vor Murad Gaidarow, Weißrussland, Emzarios Bentinidis, Tschamsulwara Tschamsulwarajew, Krysztian Brzozowski, Polen u. Ibragim Aldatow;
  • 2009, 1. Platz, "Iwan-Yarigin"-Turnier in Krasnojarsk, F, W, vor Irbek Walentinowitsch Farnijew, Chadschimurad Murtasalijew, bde. Russland u. Tschamsulwara Tschamsulwarajew, Aserbaidschan

Quellen

  • Fachzeitschrift Der Ringer, Nummern09/2000, Seiten 20-21, 07/2001, Seite 13, 09/2003, Seiten 12-12, 05/2004, Seiten 13-15, 09/2004, Seiten 6-10, 10/2005, Seiten 4-5, 10/2006, Seiten 6-9, 05/2007, Seiten 10-12, 10/2007, Seiten 7-9, 4/2008,
  • Internationale Wrestling Database des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Website "www.sports123.com",
  • Website "www.iawf.ir"

Weblink

Machach Murtazaliew in der Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig


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