- Maggipilz
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Bruchreizker Systematik Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes) Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Sprödblättler (Russulales) Familie: Täublingsartige (Russulaceae) Gattung: Milchlinge (Lactarius) Art: Bruchreizker Wissenschaftlicher Name Lactarius helvus (Fr.) Fr. Der Bruchreizker oder Filzige Mischling (Lactarius helvus) ist ein leicht giftiger Pilz aus der Familie Täublingsartige. Innerhalb der Gattung Milchlinge kann er nach Bon noch in die Sektion Colorati eingeordnet werden. Aufgrund des würzigen Geruchs wird der Bruchreizker auch als Maggipilz bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Der Hut des Bruchreizkers erreicht einen Durchmesser von 4 bis 15 cm. Er hat ein fleischbräunliche bis orangebräunliche Färbung und ist zuerst flach gewölbt, später dann niedergedrückt und mit einem Buckel. Die Oberfläche des Hutes ist feinfilzig.
Der Stiel wird bis zu 10 cm lang und bis zu 4 cm dick. Er ist für gewöhnlich heller als der Hut und anders als der Hut glatt.
Die Lamellen sind breit angewachsen. Die sind anfangs cremefarben mit einem rosa Mischton, werden aber in Laufe des Wachstums dunkler.
Das Fleisch ist weiß und fest, bricht aber sehr leicht. Bei Verletzungen sondert es nur wenig Milch aus, die bei jungen Pilzen wasserklar ist, mit zunehmendem Alter aber einen intensiven Geruch nach Liebstöckel aufweist. Der Geruch wurde auch Bockshornklee oder Sellerie ähnelnd beschrieben.
Vorkommen
Der Bruchreizker ist von Juni bis Oktober zu finden, seine Hauptwachstumszeit ist der Spätsommer. Er ist auf sauren Böden anzutreffen und bevorzugt humusreiche und feuchte Stellen. So wachsen Bruchreizker vor allem in Mooren zwischen Torfmoosen sowie unter Nadelbäumen, seltener unter Birken und Buchen. Der Pilz ist in Europa und Asien weit verbreitet.
Toxizität
Der Bruchreizker wird aufgrund seines intensiven Geruchs und Geschmacks getrocknet und pulverisiert in geringen Mengen als Gewürzpilz verwendet. Der typische Geruch nach Curry oder Liebstöckel („Maggiaroma“) rührt von dem im Bruchreizker vorhandenen Aromastoff Sotolon her.[1]
Roh ist der Pilz leicht giftig. Als Giftstoff wird ein Sesquiterpen vermutet, konnte aber noch nicht genau identifiziert werden. Das Toxin löst Brechreiz und Durchfall, begleitet von Schwindel und Frösteln aus. Die Symptome können schon 15 Minuten nach dem Genuss der Bruchreizker auftreten. Im Oktober 1949 kam es zu einer Massenvergiftung in Leipzig, insgesamt 418 Menschen waren hierbei betroffen.[2]
Verwechselung
Der Bruchreizker kann mit dem ebenfalls sehr aromatisch riechenden, aber ungiftigen Kampfermilchling (Lactarius camphoratus) verwechselt werden.
Einzelnachweise
- ↑ Sylvie Rapior, Françoise Fons und Jean-Marie Bessière: The fenugreek odor of Lactarius helvus. In: Mycologia, Vol. 92, 200, S. 305–308.
- ↑ G. Klemm: Beobachtungen über den Verlauf einer Massenvergiftung mit dem Bruchkreizker Lactarius helvus Fries. In: Mycologisches Mitteilungsblatt, Nr. 5, 1961, S. 1–4.
Literatur
- Michael Jordan: Encyclopedia of Fungi of Britain and Europe. Frances Lincoln, London 2004, S. 304. ISBN 0-7112-2378-5.
- Sven Nilson, Olle Persson: Fungi of Northern Europe 2: Gill-Fungi. Penguin Books, London 1977, S. 106. ISBN 0-14-063006-6.
Weblinks
- Pilzdatenbank der Toxikologischen Abteilung des Klinikums Rechts der Isar. Angaben zum Aussehen und zur Toxizität des Bruchreizkers
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