- Magnesiumeisenglimmer
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Biotit Chemische Formel K(Mg,Fe2+,Mn2+)3[(OH,F)2|(Al,Fe3+,Ti3+)Si3O10] Mineralklasse ehemals Schichtsilicate (Phyllosilicate)
9.EC.20 (8. Auflage: VIII / H.11-40) (nach Strunz)
71.2.2b.4 (nach Dana)Kristallsystem monoklin Kristallklasse monoklin-prismatisch Farbe schwarz, dunkelbraun, grünlichschwarz Strichfarbe weiß Mohshärte 2 bis 3 Dichte (g/cm³) 2,7 bis 3,3 Glanz Glasglanz bis Perlmuttglanz Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig Bruch blättrig Spaltbarkeit vollkommen Habitus tafelige oder kurzprismatische, pseudohexagonale Prismen Häufige Kristallflächen Zwillingsbildung Kristalloptik Brechzahl α=1,565-1,625, β=1,605-1,675, γ=1,605-1,675 Doppelbrechung
(optische Orientierung)Δ=0,04-0,05 ; zweiachsig negativ Pleochroismus gelb-braun-rotbraun nur wenn durchsichtig Weitere Eigenschaften Chemisches Verhalten lässt sich schwer zu schwarzem magnetischem Glas schmelzen, löslich in konzentrierter H2SO4 (es entsteht ein SiO2-Skelett) Ähnliche Minerale Phlogopit Radioaktivität nicht radioaktiv Besondere Kennzeichen Gilt seit 1999 nicht mehr als eigenständiges Mineral Biotit (Magnesiumeisenglimmer, Dunkelglimmer) gilt seit 1999 nach dem Beschluss der International Mineralogical Association (IMA) nicht mehr als eigenständiges Mineral, sondern als Mischkristall der Annit-Phlogopit-Mischreihe.
Biotit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der allgemeinen Formel K(Mg,Fe2+,Mn2+)3[(OH,F)2|(Al,Fe3+,Ti3+)Si3O10] und entwickelt durchscheinende bis undurchsichtige Kristalle mit metallischem Perlmutterglanz.
Benannt wurde es nach dem französischen Physiker Jean-Baptiste Biot (1774-1862), der als Erster die optische Verschiedenheit der Glimmer erkannte.
Inhaltsverzeichnis
Bildung und Fundorte
Biotit bildet sich in magmatischen und metamorphen Gesteinen. Setzt Verwitterung ein, kommt es zu verschiedenen Verwitterungsprodukten wie Hydrobiotit (Tonmineral Vermiculit), Katzengold oder auch verschiedenen Chloriten.
Fundorte sind unter anderem das Gebiet um den Laacher See in Deutschland, Bessnes in Frankreich, Ontario in Kanada, Evje in Norwegen, sowie Uluguru Mountain in Tansania.
Verwendung
Für die Verwendung von Gesteinen als Baumaterial erweist Biotit sich als ungünstig, da er aufgrund seiner Spaltbarkeit das rasche Eindringen von Verwitterungslösungen zulässt und dadurch auch häufig Rostflecken an der Oberfläche bildet (z. B bei Bordsteinen aus Granit). Da Biotit relativ weich ist, findet er in reiner Form als Baumaterial keine Verwendung. Allerdings wird er in der kosmetischen Industrie gemeinsam mit dem Muskovit verwendet, um einem Kosmetikartikel den für alle Glimmerminerale typischen, glitzernden Effekt zu verleihen.
Siehe auch
Literatur
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Lévy, 1837, u. a. In: V.M. Goldschmidt, Atlas der Krystallformen, 1913-1923 (Glimmer-Gruppe (Biotit, Muscowit u. A.))
Weblinks
- Mineralienatlas:Biotit (Wiki)
- Webmineral - Biotite
- MinDat - Biotite
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