- Magnesiumfackel
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Eine Fackel ist ein Beleuchtungskörper in Form eines Stockes, der mit brennbarem Material versehen oder umwickelt ist. Er wird am oberen Ende angezündet, von wo aus er allmählich nach unten abbrennt. Am unteren Ende hält man die Fackel mit der Hand oder steckt sie in eine (Wand-)Halterung.
Die wohl älteste Form der Fackel ist ein am oberen Ende mit Pech oder verdicktem Öl bestrichener Holzstab. Heutzutage werden Fackeln nur mehr selten als Leuchtmittel eingesetzt, wohl aber für spezielle Anwendungen. Zu Unterhaltungszwecken dienen Wachsstofffackeln, bei Jongleuren und Feuerschluckern Kevlarstofffackeln mit Petroleum oder Lampenöl. Als Signalmittel werden Magnesiumfackeln genutzt. Dabei wird jedoch auch die noch nicht angezündete Form als Fackel bezeichnet. Fackeln dienen als Lichtquelle und besitzen daher wie andere historische Lichtquellen auch unter Umständen eine symbolische Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
Kulturgeschichte
In den Heiligtümern des Mithraskultes stellte die nach oben gerichtete Fackel den Sonnenaufgang dar, die nach unten gerichtete Fackel den Sonnenuntergang. Auch in vielen anderen vorchristlichen und vorislamischen Religionssystemen war die Fackel ein göttliches Attribut, so beispielsweise der syrischen Göttinnen Astarte und Anath oder der Persischen Anahita. In der christlichen Tugendlehre ist die Fackel ein Symbol für die Kardinaltugend Weisheit.
Auf den Hebriden wurden Fackeln benutzt, um das Böse abzuwenden, solange ein Kind nicht getauft war: Eine Fackel wurde bis zur Taufe dreimal täglich um die Wiege getragen, um böse Geister zu vertreiben.
Ab dem 17. Jahrhundert stand die Fackel - oft zusammen mit dem Buch - als Zeichen für die geistige Aufklärung: Die Freiheitsstatue in New York trägt eine Fackel und ein Buch zum Zeichen, dass die USA allen Bürgern freien Zugang zur Bildung und zum Erreichen von Wissen ermöglichen würden. Die Fackel ist in diesem Sinne der „sprechende“ Name einer von dem österreichischen Essayisten Karl Kraus editierten kulturpolitischen Zeitschrift der Zeit vor dem Nationalsozialismus.
Zu den deutschen studentischen Bräuchen gehörte bis in die 1960er Jahre der Fackelzug zur Ehrung von - meist akademischen - Persönlichkeiten. Fackelumzüge sind jedoch in vielerlei Kulturen zu vielerlei Anlässen üblich, zum Beispiel bei der Walpurgisnacht.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde mit organisierten paramilitärischen Fackelumzügen die herkömmliche symbolische Bedeutung allerdings völlig umgedreht und ein Propaganda-Spektakel daraus gemacht.
In der DDR wurden, beginnend mit einem Fackelzug am 6. Oktober 1949, dem Vorabend ihrer Gründung, regelmäßig Fackelzüge insbesondere der Jugend (FDJ und Thälmann-Pioniere) durchgeführt. Der letzte Fackelzug der FDJ war am 6. Oktober 1989.
Die Olympische Fackel steht als Zeichen des Friedens und der Verbundenheit zwischen den Völkern.
Künstlerischer Einsatz
Die Jonglierfackel ist ähnlich aufgebaut wie eine Jonglierkeule, nur dass das obere Ende des Holzstabes einen Metallmantel hat und eine Wicklung aus einem Kevlargewebe für das Petroleum oder Lampenöl.
Daneben werden ähnliche, aber speziell geformte Fackeln für das Feuerschlucken verwendet.
Einsatz als Signalmittel
Häufig werden sog. Handfackeln als Signalmittel eingesetzt. Dabei handelt es sich um Magnesiumfackeln mit extrem hoher Leuchtstärke (mehr als 60.000 Candela). Die Handfackeln bestehen aus einem mit Magnesium gefüllten Metallrohr welches meist über einen hitzebeständigen Plastikgriff verfügt. Die Zündung erfolgt über einen Schlag- oder Reißzünder. Die Brenndauer variiert je nach Modell zwischen einer und 15 Minuten. Die Flamme erreicht Temperaturen von über 2.000°C. Handfackeln sind hauptsächlich in den Farben rot und weiß erhältlich. Häufig werden solche Handfackeln auch an Sportveranstaltungen gezündet.
Genutzt wird diese Art Fackel in seltenen Fällen auch zur Beleuchtung bei Taucheinsätzen, in denen Tiefen erreicht werden, die gewöhnliche Unterwasserscheinwerfer zerstören würden. Dies ist möglich, da die hohe Verbrennungstemperatur umgebende Oxide (Wasser, Stickoxid, Kohlenstoffoxide) aufspalten kann und für die eigene Verbrennung nutzt. Das dadurch entstehende Magnesiumoxid trübt allerdings relativ schnell das umgebende Wasser ein.
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