Magnolia kobus

Magnolia kobus
Kobushi-Magnolie
Kobushi-Magnolie (Magnolia kobus 'Borealis')

Kobushi-Magnolie (Magnolia kobus 'Borealis')

Systematik
Klasse: Einfurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Magnoliopsida)
Unterklasse: Magnolienähnliche (Magnoliidae)
Ordnung: Magnolienartige (Magnoliales)
Familie: Magnoliengewächse (Magnoliaceae)
Gattung: Magnolien (Magnolia)
Art: Kobushi-Magnolie
Wissenschaftlicher Name
Magnolia kobus
DC.
Magnolia kobus 'Borealis', Habitus.
Magnolia kobus 'Borealis'

Kobushi-Magnolien (Magnolia kobus; jap. 辛夷 Kobushi) sind mittelgroße Bäume mit einer Wuchshöhe bis zu 24 Meter. Sie stammen ursprünglich aus Japan. Diese Pflanzenart gehört zur Gattung der Magnolien (Magnoliaceae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Kobushi-Magnolie ist ein sommergrüner Baum, sie entwickelt einen geraden, durchgehenden Stamm, der von einer rauen, braunen oder silbergrauen Rinde bedeckt ist. Junge Zweige sind gelb-grün und behaart. Auch die Knospen sind von gelblichen oder silbernen Haaren bedeckt.

Die Blätter sind umgekehrt eiförmig, ganzrandig und zehn bis zwanzig Zentimeter lang. Die Blattunterseite ist heller, der Blattstiel ist behaart. Im März bis April, noch vor dem Laubaustrieb ist die Hauptblütezeit der Kobushi-Magnolie. Aus den endständigen Knospen entwickeln sich ihre innen weiß und außen rosa schimmernden, duftenden Blüten. Jede Blüte besteht aus neun oder zwölf schmalen Tepalen, die äußeren drei sind grünlich und drei Zentimeter lang, die inneren erreichen fünf bis acht Zentimeter Länge. Sie fangen erst nach mehreren Jahren an Blüten zu tragen und erreichen erst mit zehn bis 30 Jahren ihre volle Blütenfülle. Im Zentrum der Blüte befinden sich zahlreiche, an der Basis rosa bis violett gefärbte Staubblätter und zahlreiche Stempel. Die entstehende zylindrische, fünf bis 13 Zentimeter lange Sammelbalgfrucht ist zuerst grün und färbt sich später rotbraun. Die Samen sind von einem roten Samenmantel (Arillus) umgeben.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n=38.

Verbreitung

Die Kobushi-Magnolie stammt aus Japan, wo sie in Bergwäldern auf allen Hauptinseln außer Shikoku vorkommt. Ebenfalls ist sie auf der zu Südkorea gehörenden Quelpaert-Insel verbreitet. Das Verbreitungsgebiet überlappt sich nicht mit der verwandten Stern-Magnolie.

Verwendung

Die wichtigste Verwendung in Mitteleuropa ist die als Ziergehölz. In Japan wird auch das Holz genutzt. Es existieren einige ausgelesene Sorten und Hybriden.

Sorten der Kobushi-Magnolie:

  • 'Borealis'-Gruppe – winterharte, schnellwüchsige, große Pflanzen aus dem Norden des Verbreitungsgebietes.
  • 'Fastigiata' – schwach wachsend und säulenförmig, schon 1925 in Japan ausgelesen.
  • 'Norman Gould' – polyploide Form, Blüten größer, Blütenblätter dicker.

Hybriden mit der Kobushi-Magnolie:

  • M. kobus × M. stellata = M. × loebneri, in den Eigenschaften zwischen den Elternarten stehend. Diese Kreuzung ist aus der Natur nicht bekannt, da sich die Verbreitungsgebiete der beiden Arten nicht berühren. Die Kreuzung wurde erstmals von Max Loebner aus Pillnitz erzielt und 1920 von Paul Kache als M. × loebneri bezeichnet. 1923 erwarb die Baumschule Kordes einige Pflanzen von Loebner, seither wurden zahlreiche weitere Sorten mit diesen Eltern erzeugt, etwa 'Leonard Messel' und 'Merrill'.
  • M. kobus × M. salicifolia = M. × kewensis, die Hybride dieser nahe verwandten Arten wurde zuerst 1938 zufällig in den Kew Gardens entdeckt. Sie kommt wohl auch natürlich in Japan vor.
  • M. kobus × M. liliiflora, am Brooklyn Botanical Garden von Evamaria Sperber erzielt, triploide Hybride.

Systematik und botanische Geschichte

Innerhalb der Gattung Magnolia wird die Kobushi-Magnolie in die Untergattung Yulania, dort in die Sektion und Subsektion Yulania eingeordnet. Verwandte Arten sind beispielsweise die Stern-Magnolie, Magnolia salicifolia und Magnolia biondii. Eine eigene Sektion für diese Arten (Buergeria) wird nicht mehr aufrecht erhalten.[1]

Die Erstbeschreibung erfolgte 1817 von de Candolle unter dem Namen kobus, weil Kaempfer dies (nicht ganz korrekt) als die japanische Bezeichnung dieses Baums angegeben hatte. Exemplare aus dem Norden des Verbreitungsgebietes wurden von Sargent als Varietät borealis beschrieben, allerdings sind die von ihm beschriebenen Merkmale nicht einer bestimmten Population zuzuordnen, es gibt einen fließenden Übergang. Die Bezeichnung ist allerdings bei Baumschulen gelegentlich zu finden, da diese Pflanzen (besser als Sortengruppe 'Borealis' bezeichnet) sich durch stärkeren Wuchs auszeichnen. Die Stern-Magnolie wird manchmal auch als Varietät der Kobushi-Magnolie angesehen (Magnolia kobus var. stellata).

Quellen und Weiterführendes

Informationsquellen

  • Callaway, D. J. (1994): The World of Magnolias. Timber Press, S. 154ff. ISBN 0-88192-236-6

Einzelnachweise

  1. Magnolia Society International (2004): Classification of Magnoliaceae. Adaptiert aus: Figlar & Nooteboom (2004): Notes on Magnoliaceae IV [1]

Weiterführendes


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