Mahn- und Gedenkstätte Peenemünde-Karlshagen

Mahn- und Gedenkstätte Peenemünde-Karlshagen

Die Mahn- und Gedenkstätte Karlshagen ist eine an der Straße zwischen den Ortslagen der Ostseebäder Karlshagen und Trassenheide in Trassenheide auf der Insel Usedom in Mecklenburg-Vorpommern gelegene Gedenkstätte. Sie befindet sich etwa 200 Meter vom Ortseingang Karlshagens entfernt und wurde errichtet zur Erinnerung an die Opfer des Zweiten Weltkrieges aus beiden Orten und an das Schicksal der Kriegsgefangenen, die in Trassenheide in den Gefangenenlagern Trassenheide I und Trassenheide II interniert waren. In diesen Außenlagern des Konzentrationslagers Ravensbrück waren Gefangene eingesperrt, die zur Zwangsarbeit in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde eingesetzt wurden.

Gestaltung

Gesamtansicht
Ansicht des Mosaiks

Die an drei Seiten von Wald umschlossene Anlage der Mahn- und Gedenkstätte besteht aus einem mit Steinen gepflasterten rechteckigem Platz, an dessen hinterer Seite sich eine 1969 vom Usedomer Künstler Klaus Rößler gestaltete Mosaikwand befindet. An der rechten Seite ist eine Steintafel mit der Aufschrift „Den Opfern des 2. Weltkrieges aus Karlshagen und Trassenheide“ in den Boden eingelassen. Für 56 Opfer, die mit Kopfschussverletzungen in einem Massengrab gefunden worden waren, befindet sich auf der linken Seite der Anlage eine von sieben Steinkreuzen umgebene Tafel mit der an ein Zitat Bertolt Brechts angelehnten Aufschrift „Also seid ihr verschwunden, aber nicht vergessen; niedergeknüppelt, aber nicht widerlegt; Zusammen mit allen unverbesserbar Weiterkämpfenden; Hier ruhen 56 Opfer des Faschismus“.

Nach links schließt sich des Weiteren ein Kriegsopferfriedhof an. Auf diesem sind rund 2000 Opfer von Bombenangriffen am 17. und 18. August 1943, der sogenannten Operation Hydra, sowie vom 18. Juli 1944 beigesetzt, darunter Soldaten, Zivilisten und Kriegsgefangene. In beiden Fällen war die Heeresversuchsanstalt Peenemünde das Ziel der Angriffe gewesen. Auf dem Friedhof befinden sich sowohl Gräber mit einfachen Tafeln mit den Lebensdaten namentlich bekannter Opfer als auch eine Stele mit der Aufschrift „Friedhof der 2000 Opfer der Fliegerangriffe auf Peenemünde und Karlshagen am 17./18.8.1943 und 18.7.1944“ sowie ein größerer Gedenkstein mit der Widmung „An dieser Stätte ruhen 213 Zwangsarbeiter; Gott spricht: Ich kenne Dich mit Namen; 2. Mose 33,17“.

Eingeweiht wurde die heutige Mahn- und Gedenkstätte Karlshagen am 8. Mai 1970, dem 25. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges. Die Anlage ist frei zugänglich. An den Kriegsopferfriedhof schließt sich unmittelbar der Gemeindefriedhof des Ortes Karlshagen an. 54.10444444444413.8472222222227Koordinaten: 54° 6′ 16″ N, 13° 50′ 50″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mahn- und Gedenkstätte Karlshagen — Die Mahn und Gedenkstätte Karlshagen ist eine an der Straße zwischen den Ortslagen der Ostseebäder Karlshagen und Trassenheide in Trassenheide auf der Insel Usedom in Mecklenburg Vorpommern gelegene Gedenkstätte. Sie befindet sich etwa 200 Meter… …   Deutsch Wikipedia

  • Gedenkstätte Karlshagen — Die Mahn und Gedenkstätte Karlshagen ist eine an der Straße zwischen den Ortslagen der Ostseebäder Karlshagen und Trassenheide in Trassenheide auf der Insel Usedom in Mecklenburg Vorpommern gelegene Gedenkstätte. Sie befindet sich etwa 200 Meter… …   Deutsch Wikipedia

  • Karlshagen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Gedenk- und Kriegsgräberstätte Karlshagen — Die Mahn und Gedenkstätte Karlshagen ist eine an der Straße zwischen den Ortslagen der Ostseebäder Karlshagen und Trassenheide in Trassenheide auf der Insel Usedom in Mecklenburg Vorpommern gelegene Gedenkstätte. Sie befindet sich etwa 200 Meter… …   Deutsch Wikipedia

  • Kriegsgräberstätte Karlshagen — Die Mahn und Gedenkstätte Karlshagen ist eine an der Straße zwischen den Ortslagen der Ostseebäder Karlshagen und Trassenheide in Trassenheide auf der Insel Usedom in Mecklenburg Vorpommern gelegene Gedenkstätte. Sie befindet sich etwa 200 Meter… …   Deutsch Wikipedia

  • Heeresversuchsanstalt Peenemünde — Luftbild des Prüfstands VII In Peenemünde im Norden der Insel Usedom wurde 1936 die Versuchsstelle des Heeres Peenemünde (kurz: „Heeresversuchsanstalt Peenemünde“ oder „HVA“) errichtet, die 1938 durch die Versuchs , später Erprobungsstelle der… …   Deutsch Wikipedia

  • Prüfstand VI — Luftbild des Prüfstands VII In Peenemünde im Norden der Insel Usedom wurde 1936 die Versuchsstelle des Heeres Peenemünde (kurz: „Heeresversuchsanstalt Peenemünde“ oder „HVA“) errichtet, die 1938 durch die Erprobungsstelle der deutschen Luftwaffe… …   Deutsch Wikipedia

  • Operation Whitebait — Luftaufnahme von Prüfstand VII; Startplatz der V2 Raketen auf dem Gelände der Heeresversuchsanstalt Peenemünde Operation Hydra war die Bezeichnung der Bombardierung der Heeresversuchsanstalt Peenemünde auf Usedom in der Nacht vom 17. auf den… …   Deutsch Wikipedia

  • Dewjatajew — Michail Petrowitsch Dewjatajew (russisch Михаил Петрович Девятаев; * 8. Juli 1917 in Torbejewo, Mordwinien/ Russland; † 24. November 2002 in Kasan, Tatarstan/ Russische Föderation) war Leutnant und Kampfflieger der Roten Armee. Er wurde bekannt… …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Dewjatajew — Michail Petrowitsch Dewjatajew (russisch Михаил Петрович Девятаев; * 8. Juli 1917 in Torbejewo, Mordwinien/ Russland; † 24. November 2002 in Kasan, Tatarstan/ Russische Föderation) war Leutnant und Kampfflieger der Roten Armee. Er wurde bekannt… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”