- Mahonia aquifolium
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Gewöhnliche Mahonie Systematik Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Hahnenfußähnliche (Ranunculidae) Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales) Familie: Berberitzengewächse (Berberidaceae) Gattung: Mahonien (Mahonia) Art: Gewöhnliche Mahonie Wissenschaftlicher Name Mahonia aquifolium (Pursh) Nutt., 1818 Die Gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium) ist eine immergrüne Strauchart aus der Gattung der Mahonien in der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Der Artname aquifolium setzt sich aus den lateinischen Wörtern acus = Spitze und folium = Blatt zusammen und weist so auf die Spitzen an den Blatträndern hin. Für die Gewöhnliche Mahonie wird auch manchmal das Synonym Berberis aquifolium benutzt. Sie kommt ursprünglich aus dem westlichen Nordamerika und ist in Europa als Ziergehölz und auch verwildert anzutreffen.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Gewöhnliche Mahonie ist eine immergrüne Pflanze. Sie wächst als ein buschig aufrechter vieltriebiger unbewehrter Strauch und erreicht Wuchshöhen bis etwa 1,8 Meter. Die lederharten, bis 30 Zentimeter langen Blätter sind unpaarig gefiedert. Die Blättchen sind bis 8 Zentimeter lang und sitzen zu 5 bis 13 auf der Blattspindel. Sie sind oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits heller gefärbt, ihr Rand ist zum Teil stark gewellt und jederseits mit 10 bis 20 Stachelzähnen besetzt. Die Blätter sind im Winter manchmal tief bronzerot gefärbt.
Die Blüten sind gelb und manchmal rot überlaufen; sie bilden von März bis Juni dichte, aufrechte, bis zu 8 Zentimeter hohe, zu 3 bis 4 zusammenstehende Trauben. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig, haben goldgelbe Kronblätter und duften. Wie auch bei anderen Berberitzengewächsen kann man bei der Gewöhnlichen Mahonie den seltenen Mechanismus von reizbaren Staubblättern studieren, die etwa bei Berührung durch ein Insekt explosionsartig in Richtung Narbe schnellen und somit ihren Blütenstaub am Besucher festheften. Ab August werden als Früchte kugelige, purpurschwarze, bläulich bereifte, gut erbsengroße Beeren mit zwei bis fünf rotbraunen Samen ausgebildet. Die Beeren sind essbar und schmecken stark sauer; sie haben einen dunkelroten Saft.
Die Mahonie wird wegen der äußeren Ähnlichkeit gelegentlich mit der Europäischen Stechpalme (Ilex aquifolium) verwechselt.
Verbreitung
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Gewöhnlichen Mahonie liegt im westlichen Nordamerika von Britisch-Kolumbien in Kanada bis zum US-Bundesstaat Oregon. Dort ist die Gewöhnliche Mahonie die offizielle Wappenpflanze („Oregon grape“). Heute findet man sie auch kultiviert und verwildert in Mitteleuropa; besonders in Frankreich ist sie als Neophyt weit verbreitet. Die Gewöhnliche Mahonie wächst sowohl in sonnigen als auch in halbschattigen Lagen, hauptsächlich in städtischen Garten- und Parklandschaften.
Vermehrung
Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich vegetativ durch unterirdische Ausläufer, Stecklinge oder durch Tierverbreitung der Samen.
Nutzung
Die Pflanze ist nicht ohne Weiteres zu verwerten, da die meisten Pflanzenteile giftig sind. Die Wurzeln enthalten bis zu 1,5 % Berberin sowie diverse weitere Alkaloide. Der Alkaloid-Gehalt der Beeren liegt bei etwa 0,05 %; sie sind essbar und werden z. B. für Marmelade verwendet.
In der Literatur finden sich Hinweise auf die medizinische Verwendung von Pflanzenextrakten, insbesondere des darin enthaltenen Berberins zur Bekämpfung von Haarschuppen und Schuppenflechte, möglicherweise auch Akne. Der Extrakt aus Rinde und Wurzel wird in der traditionellen Literatur und in der Homöopathie bei Hautausschlag empfohlen. Studien belegen einen positiven Effekt.
Systematik
Von der Gewöhnlichen Mahonie sind verschiedene Zuchtformen bekannt, zum Beispiel die Sorten 'Apollo', 'Atropurpurea', 'Smaragd' oder 'Compacta'.
Mit der Kleinen Mahonie (Mahonia fortunei) bildet die Gewöhnliche Mahonie die Hybride Mahonia × heterophylla.
Mit der Fiederblättrigen Mahonie (Mahonia pinnata) bildet die Gewöhnliche Mahonie die Hybride Wagners Mahonie (Mahonia × wagneri).
Mit verschiedenen Berberitzen-Arten bildet die Gewöhnliche Mahonie verschiedene Arten der Hybridgattung Berberitzenmahonie (× Mahoberberis).
Literatur
- Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze 2. Aufl., Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-8001-4832-5
- Erhardt, Götz, Bödeker, Seybold: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen 17. Aufl., Eugen Ulmer GmbH & Co., Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3573-6
- Schütt, Weisgerber, Schuck, Lang, Stimm, Roloff: Enzyklopädie der Sträucher, Nikol Verlagsges.mbh & Co.KG, Hamburg 2006, ISBN 978-3-937872-40-7
Weblinks
- Informationen zu Gewöhnliche Mahonie bei FloraWeb.de
- Über die Giftpflanze Mahonie
- Maßnahmen bei Vergiftungen
- Rostpilz an Mahonie aquifolium
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