- Anzeiger Hochhaus
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Das Anzeiger-Hochhaus in Hannover ist ein 51 m hohes und 1927–1928 erbautes Hochhaus nahe dem Steintor-Platz. Es ist mit seiner 12 m hohen, grünen Dachkuppel ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt und war eines der ersten Hochhäuser Deutschlands. Das Anzeiger-Hochhaus gehört zu den wenigen repräsentativen Großgebäuden Hannovers, die die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs nahezu unbeschädigt überstanden haben.
Inhaltsverzeichnis
Baustil
Der 51 m hohe Stahlskelettbau mit dunkelroter und teilweise goldglasierter Klinkerfassade entstand nach einem Entwurf von Fritz Höger. Die Fassade ist mit dekorativen Elementen an gotisierenden und expressionistischen Detailformen versehen. Der Bau wird der Stilrichtung der expressionistischen Architektur („Backstein-Expressionismus“) zugerechnet. Weitere Gebäude dieser Art und Epoche in Hannover sind:
- das 1926 nach einem Entwurf von Franz Erich Kassbaum fertiggestellte Franzius-Institut (damals: Institut für Bauingenieurwesen) an der Nienburger Straße,
- das 1929–1930 errichtete Hochhaus am Schwarzen Bären (Entwurf: Friedrich Hartjenstein), heute Sitz des Veranstaltungszentrums Capitol,
- der 1931 nach Plänen von Karl Elkart fertiggestellte Neubau der Stadtbibliothek Hannover an der Hildesheimer Straße (als erstes Bibliotheks-Hochhaus in Europa).
Entwicklung
Erbaut wurde das zehngeschossige Hochhaus als Verlagshaus der Verlagsgesellschaft Madsack, Herausgeberin der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) und der Neuen Presse. Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien hier erstmals die von Rudolf Augstein herausgegebene Zeitschrift Der Spiegel, die Redaktion verlegte aber bereits 1949 ihren Sitz nach Hamburg. 1962 waren in dem als Pressehaus genutzten Anzeiger-Hochhaus über 800 Mitarbeiter beschäftigt. 1974 verließ die HAZ das Hochhaus.
Heute
Heute hat in dem Gebäude die HIS Hochschul-Informations-System GmbH ihren Sitz. Das Gebäude ist Teil des Medienzentrums Hannover. Unternehmen wie die RTL und Sat.1 Lokalredaktionen sowie ffn und Hitradio Antenne haben hier Abteilungen untergebracht. Unter der grünen, weithin sichtbaren Kuppel, in der einst ein Planetarium untergebracht war, befindet sich heute ein Kino. Nordöstlich schließt sich der Gebäudekomplex des 1905 fertiggestellten Goseriedebades an, der heute von der Kestnergesellschaft genutzt wird. Im Erdgeschoss des Anzeiger-Hochhauses befindet sich eine Geschäftsstelle des Madsack-Verlages. Die Geschäftsräume weisen eine sehenswerte Deckenkonstruktion mit Licht- und Dekorelementen auf, die nach dem Architekten Fritz Höger als das „Högersche Auge“ bezeichnet wird.
Weblinks
52.3769444444449.7313888888889Koordinaten: 52° 22′ 37″ N, 9° 43′ 53″ O
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