- Maishäcksler
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Der Feldhäcksler ist ein landwirtschaftliches Gerät und dient in erster Linie zur Erzeugung von Qualitäts-Silage, d. h. Grundfutter für Milchkühe und Bullenmastbetriebe, daneben erlangen sie in letzter Zeit wachsende Bedeutung bei der Ernte Nachwachsender Rohstoffe
Verschiedenes Erntegut wie zum Beispiel Gras, Luzerne, Mais, Ganzpflanzensilage (GPS) wird mit speziellen Vorsatzgeräten aufgesammelt oder abgeschnitten und dem Häckselaggregat des Feldhäckslers zugeführt. Dort zerkleinert eine schnell rotierende Häckseltrommel, die mit üblicherweise 20 bis 50 Messern bestückt ist, das Material. Die Schnittlänge des Häckselgutes kann in einem kleinen Bereich durch Verändern der Trommeldrehzahl, in einem weiteren Bereich durch Austausch der Trommel eingestellt und somit den Bedürfnissen angepasst werden. Danach wird das Gut mittels Gebläse oder Auswurfbeschleuniger durch den Kamin auf den Transportwagen geworfen. Speziell bei Futtermais ist hinter die Häckseltrommel noch ein Aufbereiter geschaltet, der die Körner aufquetscht und damit verdaubar macht.
Üblicherweise wird das gehäckselte Erntegut auf ein nebenher fahrendes Transportfahrzeug geladen. Diese sind in der Regel große Traktoren mit Häckseltransportwagen 30-50 m³. In einigen Ländern kommen zum Teil auch LKW als Transportfahrzeuge zum Einsatz. Ebenso kann der Häcksler auch einen von ihm selbst gezogenen Hänger beladen (etwa beim ersten Durchfahren des Feldes zum Schaffen einer Transportgasse), mit einer speziellen Einrichtung zum Ziehen eines Sattelaufliegers oder einem fest angebauten Bunker (etwa für schwierige Bodenverhältnisse – das Erntegut wird am Feldrand übergeben) ausgerüstet werden[1].
Das Erntegut wird vom Feld zu einem Silo gefahren, entladen und anschließend von großen Traktoren oder auch Radladern gewalzt und verdichtet. Das fertige Silo wird je nach Verwendungszweck entweder mit einer PVC-Folie für die Verwendung als Futtermaterial luftdicht abgedeckt, oder im Falle der Verwendung als Energieerzeugungsrohstoff häufig für die Gärung vorbereitet.
Nach dem Gärprozess kann die Silage an die Tiere verfüttert werden oder in einer Biogasanlage zu Strom weiterverarbeitet werden.
Geschichte
Feldhäcksler sind mit die jüngsten landwirtschaftlichen Maschinen. Seit ihrer Erfindung durch Friedrich Segler (damals Schlawe, später Quakenbrück) in den 1940er-Jahren haben sie sich zu Höchstleistungsmaschinen entwickelt und gelten momentan als stärkste in der Landwirtschaft eingesetzte Fahrzeugkategorie[2]. In früheren Jahren waren Feldhäcksler hauptsächlich als zapfwellenbetriebene Anbaugeräte (meist an der Dreipunkthydraulik, manchmal gezogen) für Traktoren konzipiert.
Mit der zunehmenden Verbreitung des Maisanbaus auch in nördlichen Gebieten und der Rationalisierung der Landwirtschaft sind in den 1970er-Jahren die ersten Selbstfahrer auf den Markt gekommen. Anfänglich betrug die Arbeitsbreite etwa zwei Meter bei einer Motorleistung von unter 100 PS. Den zunehmenden Betriebsgrößen in der Landwirtschaft entsprechend setzten die Hersteller auf immer größere Geräte; mittlerweile sind Mais-Schneidwerke mit 10 Metern Arbeitsbreite verfügbar, die Maschinen leisten an die 1000 PS. Diese können mit spezieller Ausrüstung auch zur Ernte von Energiepflanzen (z.B. in Kurzumtriebsplantagen) eingesetzt werden. Durch das damit gegebene breitere Einsatzspektrum und die hohen Anforderungen ist auch in Zukunft mit noch leistungsfähigeren Maschinen zu rechnen.
Heute werden weltweit jährlich etwa 2000 selbstfahrende Feldhäcksler verkauft. Der größte momentan auf dem Markt befindliche Häcksler ist der Big X 1000 der Firma Krone mit 1020 PS. Weltmarktführer bei der Herstellung und Verkauf von selbstfahrenden Feldhäckslern ist die Firma Claas in Harsewinkel.
Weblinks
Quellen
- ↑ http://www.claas.de/countries/generator/cl-pw/de/products/feldhaecksler/shuttle/start,lang=de_DE.html Claas Field Shuttle
- ↑ http://rl.vdl.de/Journal_Digital/Schwerpunkt/2006/Schwerpunkt01_2006/hermann.php VDL – Mechanisierung in der Landwirtschaft
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