- Majzen
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Majzen oder Majzén (arabisch المخزن Machzan, DMG maḫzan, auch Makhzen, wörtlich „Magazin, Lager“) war eine Bezeichnung für ehemaligen marokkanischen Beamten, (Amtsträger), welche heute für Oligarchie oder Schattenregierung verwendet wird.
Die Bezeichnung ist eine Metonymie bezogen auf die Steuern, die vom Staat erhoben werden. Der Begriff stammt von mujazni, dem Polizisten des Sultans, welcher heute in abwertender Konnotation verwendet werden kann.
Zur Zeit gibt es offiziell die Funktion des Majzen nicht, jedoch wird der Begriff weiter für die herrschende Elite um den Alawiden König und der mit seiner Familie in Beziehung stehenden Unternehmen, Latifundisten, Geschäftsleute, Stammesführer leitende Offiziere und einflussreiche Personen mit faktischer Macht, verwendet.
Der Begriff wird im Zusammenhang mit der archaische Form der hermetischen Staatsführung als Gegensatz zu den formal demokratischen Institutionen Marokkos verwendet. Die Konturen der Majzen sind vage, die Regierung selbst wird nicht als Teil von Majzen, sondern als dessen Instrument betrachtet. Die Majzen kooptieren in der Regel, ihre Mitglieder mit ihren eigenen Netzen. Häufig ist die Eigenschaft des Majzen erblich.
Die Existenz von Majzen wird vielfach als Hemmnis für die Entwicklung von Marokko wahrgenommen, da sie verhindert, dass die demokratischen Institutionen wirksam funktionieren. Andererseit wird dem Majzensystem ein stabilisierender Faktor zugeschrieben, da es tief in der sozialen Geschichte Marokkos verwurzelt ist, die Kontinuität der Monarchie absichert, indem es teilweise ihre Gegner kooptiert [1].
Einzelnachweise
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