Maketenderin

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Bereich der Marketenderin

Ein Marketender (lat. mercatante – Händler, Kaufmann) ist jemand, der militärische Truppen begleitet, verpflegt und medizinisch versorgt. Der Begriff kommt aus dem mittelalterlichen Militärwesen.

Die historischen Marketender gehörten zum Tross der spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Heere. Fast jedes Fähnlein der Landsknechte hatte in dieser Zeit einen eigenen Marketender, der die Soldaten als Händler mit Lebensmitteln versorgte. Frauen kombinierten diesen Beruf häufig mit Prostitution. Seit dem Dreißigjährigen Krieg versorgten sich die Heere vermehrt durch Plünderungen, was die Marketender überflüssig machte. Die Frauen, die beim Heer blieben, verdingten sich daher fast ausschließlich als Prostituierte.

In der Literatur gibt es die Figur der „Mutter Courage“. In dem Stück „Mutter Courage und ihre Kinder“ von Bertolt Brecht begleitet die Titelfigur im Dreißigjährigen Krieg Truppen als Marketenderin.

Heute wird der Begriff Marketenderin noch für Frauen verwendet, die eine Marsch- oder Blaskapelle begleiten und die Musiker mit Getränken versorgen (hauptsächlich in Süddeutschland, Österreich, Nordhessen und Südtirol).

In der Bundeswehr wird der Begriff Marketender für fahrbare Kioske benutzt, welche auf Truppenübungsplätzen die Soldaten mit Marketender-Waren – Süßigkeiten, Zeitungen, Zigaretten, also üblichen Kioskwaren – versorgen. Außerdem werden Waren (vor allem Zigaretten und Spirituosen), die Bundeswehrsoldaten als Teilnehmer an Übungen im Ausland und Auslandseinsätzen zollfrei erwerben können, als Marketenderwaren bezeichnet.

Literatur

  • Franz Seidler: Frauen zu den Waffen? Marketenderinnen, Helferinnen, Soldatinnen. Bernard und Graefe, Bonn 1998, ISBN 3-7637-5979-4.


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