Malborghetto-Valbruna

Malborghetto-Valbruna
Malborghetto Valbruna
Malborghetto Valbruna (Italien)
DMS
Malborghetto Valbruna
Staat: Italien
Region: Friaul-Julisch Venetien
Provinz: Udine (UD)
Koordinaten: 46° 30′ N, 13° 26′ O46.50666666666713.437777777778721Koordinaten: 46° 30′ 24″ N, 13° 26′ 16″ O
Höhe: 721 m s.l.m.
Fläche: 120 km²
Einwohner: 1.018 (2006)
Bevölkerungsdichte: 9 Einw./km²
Postleitzahl: 33010
Vorwahl: 0428
ISTAT-Nummer: 030054
Demonym: Malborgether
Schutzpatron: San Pietro
Website: Malborghetto Valbruna

Malborghetto Valbruna (slowenisch: Naborjet-Ovčja vas, deutsch: Malborgeth-Wolfsbach, friulanisch: Malborghèt Valbrune) ist eine viersprachige Gemeinde mit 1.035 Einwohnern in der Provinz Udine.

Brücke über den Rio Malborghetto der alten Hauptstraße durch den Ort

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Der Doppelort liegt im mittleren Kanaltal zwischen den Gemeinden Tarvisio im Osten und Pontebba im Westen. Valbruna liegt in einem südlichen Seitental der Fella, vom Gebirgsbach Saisera durchzogen. Im Süden wird die „Saisera“ von den Berggipfeln Monte Santo di Lussari, Jôf Fuârt und Jôf di Montasio umrahmt.

Gemeindegliederung

Die Ortsteile sind Bagni di Lusnizza (635 m), Cucco, Malborghetto (721 m), Santa Caterina (660 m), Ugovizza (775 m) und Valbruna (807 m), die alle im gebirgigen Kanaltal liegen und von Berggipfeln der Karnischen Alpen im Norden und der Julischen Alpen im Süden geprägt werden: dem Jôf di Montasio (2754 m), dem Jôf Fuârt (2666 m), dem Jôf di Miezegnot (2087 m), dem Monte Osternig (2052 m) sowie dem Monte Poludnig (2000 m).

Nachbargemeinden

Gemeindeamt in Malborghetto
Palazzo Veneziano in Malborghetto
Santa Caterina
Pontebbana bei Santa Caterina
Hauptplatz in Malborghetto
Bagni di Lusnizza
Rekonstruierter Kirchturm in Ugovizza
Hermagor-Pressegger See Feistritz an der Gail, Sankt Stefan im Gailtal Hohenthurn
Pontebba Nachbargemeinden Tarvisio
Chiusaforte Dogna

Geschichtliches

Bis ins Hochmittelalter gehörte die Gemeinde mit dem damaligen Namen Buonborgeth, wie das ganze Kanaltal, den Bischöfen von Bamberg und erlangte in jener Zeit wirtschaftliche Bedeutung. Vermutlich in den darauf folgenden Streitigkeiten mit Venedig wurde der Name in Malborgeth umgewandelt. Es florierte dort die Eisengewinnung und die Holzwirtschaft, die zur ökonomischen Entwicklung der Ortschaft, die noch heute Sitz von Handwerks- und kleinen Industriebetrieben ist, beitrugen. Die Habsburger bauten dort eine Befestigungsanlage (heute Hensel-Feste genannt), die durch die Venezianer im Jahre 1616, vom französischen General André Masséna im Jahre 1797 und vom Vizekönig Eugen Beauharnais im Jahre 1805 besetzt wurde. Vom 14. bis 16. Mai 1809 verteidigte sich der österreichische Hauptmann Friedrich Hensel mit seinen Kampfgenossen im Inneren der Feste drei Tage lang gegen die Truppen Napoleons I. bis zum Fall am 17. Mai 1809. Nach Ende des Ersten Weltkriegs fiel Malborgeth im Jahre 1919 an Italien, obwohl es vornehmlich von deutsch- und slawischstämmiger Bevölkerung besiedelt war. Noch heute ziert das überaus verwirrende Epitheton Vuerich den Ortsnamen. Ende August 2003 verursachte ein Hochwasser mit Vermurungen Schäden in Millionenhöhe.

Tourismus

Zusammen mit den Ortschaften Valbruna und Ugovizza repräsentiert die Gegend eine wichtige Region für Sommerfrische und Wintersport. Der Ort ist auch ein Ausgangspunkt für Wanderungen in die Julischen Alpen.

Sehenswürdigkeiten

  • In Malborghetto: Palazzo Veneziano (XVII. Jahrhundert), Nutzung als Ethnografisches Museum der Gemeinden in Montana-Canal del Ferro-Valcanale.


  • In Malborghetto: Die gotische Pfarrkirche Santa Maria, restauriert im Jahre 1809, wo man Steine aus dem sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert besichtigen kann.
  • Bei Malborghetto: Gefallenendenkmal und Ruinen-Überbleibsel der Talsperre Fort Hensel.


  • In Ugovizza: Die Kirche Heilige Philipp und Jakob; im Inneren sind zahlreiche Fresken zu besichtigen, die im Jahre 1959 freigelegt wurden. Der Kirchturm wurde durch das Hochwasser vom 29. August 2003 weggerissen, der Wiederaufbau steht im Sommer 2008 vor seinem Abschluss.

Literatur

  • Roberta Costantini, Fulvio Dell`Agnese, Micol Duca, Antonella Favaro, Monica Nicoli, Alessio Pasian: Friuli-Venezia Giulia. I luoghi dell`arte, S. 273-274; Bruno Fachin Editore, Triest
  • Anna Zanier con Claudio Canton e Roberto Carollo ed il contributo di Mauro Bigot: La strada ferrata della Pontebba, 2006 Senaus, Udine; ISBN 88-901571-5-1
  • Guida del Friuli: VII. Val Canale, Udine 1991; Societá Alpina Friulana

Weblinks


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