Malborghetto Valbruna

Malborghetto Valbruna
Malborghetto Valbruna
Wappen
Malborghetto Valbruna (Italien)
Malborghetto Valbruna
Staat: Italien
Region: Friaul-Julisch Venetien
Provinz: Udine (UD)
Koordinaten: 46° 30′ N, 13° 26′ O46.50666666666713.437777777778721Koordinaten: 46° 30′ 24″ N, 13° 26′ 16″ O
Höhe: 721 m s.l.m.
Fläche: 120 km²
Einwohner: 965 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 8 Einw./km²
Postleitzahl: 33010
Vorwahl: 0428
ISTAT-Nummer: 030054
Demonym: Malborgether
Schutzpatron: San Pietro
Website: Malborghetto Valbruna

Malborghetto Valbruna (slowenisch: Naborjet-Ovčja vas, deutsch: Malborgeth-Wolfsbach, friulanisch: Malborghèt Valbrune) ist eine viersprachige Gemeinde mit 965 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) in der Provinz Udine.

Brücke über den Rio Malborghetto der alten Hauptstraße durch den Ort

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Der Doppelort liegt im mittleren Kanaltal zwischen den Gemeinden Tarvisio im Osten und Pontebba im Westen. Valbruna liegt in einem südlichen Seitental der Fella, vom Gebirgsbach Saisera durchzogen. Im Süden wird die „Saisera“ von den Berggipfeln Monte Santo di Lussari, Jôf Fuârt und Jôf di Montasio umrahmt.

Gemeindegliederung

Die Ortsteile sind Bagni di Lusnizza (635 m), Cucco, Malborghetto (721 m), Santa Caterina (660 m), Ugovizza (775 m) und Valbruna (807 m), die alle im gebirgigen Kanaltal liegen und von Berggipfeln der Karnischen Alpen im Norden und der Julischen Alpen im Süden geprägt werden: dem Jôf di Montasio (2754 m), dem Jôf Fuârt (2666 m), dem Jôf di Miezegnot (2087 m), dem Monte Osternig (2052 m) sowie dem Monte Poludnig (2000 m).

Nachbargemeinden

Gemeindeamt in Malborghetto
Palazzo Veneziano in Malborghetto
Santa Caterina
Pontebbana bei Santa Caterina
Hauptplatz in Malborghetto
Bagni di Lusnizza
Rekonstruierter Kirchturm in Uggowitz
Hermagor-Pressegger See Feistritz an der Gail, Sankt Stefan im Gailtal Hohenthurn
Pontebba Nachbargemeinden Tarvis
Chiusaforte Dogna

Geschichtliches

Bis ins Hochmittelalter gehörte die Gemeinde mit dem damaligen Namen Buonborgeth, wie das ganze Kanaltal, den Bischöfen von Bamberg und erlangte in jener Zeit wirtschaftliche Bedeutung. Vermutlich in den darauf folgenden Streitigkeiten mit Venedig wurde der Name in Malborgeth umgewandelt. Es florierte dort die Eisengewinnung und die Holzwirtschaft, die zur ökonomischen Entwicklung der Ortschaft, die noch heute Sitz von Handwerks- und kleinen Industriebetrieben ist, beitrugen.

Die Habsburger bauten dort eine Befestigungsanlage (heute Fort Hensel genannt), die durch die Venezianer im Jahre 1616, vom französischen General André Masséna im Jahre 1797 und vom Vizekönig Eugène de Beauharnais im Jahre 1805 besetzt wurde.

Vom 14. bis 17. Mai 1809 verteidigte eine österreichische Einheit unter Hauptmann Friedrich Hensel die Festung vier Tage lang gegen 15.000 französische Soldaten unter Eugène de Beauharnais bis zum Fall am 17. Mai. Von den 390 Österreichern wurden 350 getötet.[2] Durch den Zeitverlust konnte das französische Korps nicht mehr in die Schlacht bei Aspern eingreifen, was zum Sieg Erzherzog Karls beitrug.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs fiel Malborgeth im Jahre 1919 an Italien, obwohl es vornehmlich von deutsch- und slowenischstämmiger Bevölkerung besiedelt war. Noch heute ziert das überaus verwirrende Epitheton Vuerich den Ortsnamen. Ende August 2003 verursachte ein Hochwasser mit Vermurungen Schäden in Millionenhöhe.

Tourismus

Zusammen mit den Ortschaften Valbruna und Ugovizza repräsentiert die Gegend eine wichtige Region für Sommerfrische und Wintersport. Der Ort ist auch ein Ausgangspunkt für Wanderungen in die Julischen Alpen.

Sehenswürdigkeiten

  • In Malborghetto: Palazzo Veneziano (XVII. Jahrhundert), Nutzung als Ethnografisches Museum der Gemeinden in Montana-Canal del Ferro-Valcanale.



  • In Malborghetto: Die gotische Pfarrkirche Santa Maria, restauriert im Jahre 1809, wo man Steine aus dem sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert besichtigen kann.
  • Bei Malborghetto: Gefallenendenkmal und Ruinen-Überbleibsel der Talsperre Fort Hensel.



  • In Uggowitz: Die Kirche Heilige Philipp und Jakob; im Inneren sind zahlreiche Fresken zu besichtigen, die im Jahre 1959 freigelegt wurden. Der Kirchturm wurde durch das Hochwasser vom 29. August 2003 weggerissen, seit 2009 ist er komplett wiederhergestellt.

Literatur

  • Roberta Costantini, Fulvio Dell’Agnese, Micol Duca, Antonella Favaro, Monica Nicoli, Alessio Pasian: Friuli-Venezia Giulia. I luoghi dell’arte, S. 273-274; Bruno Fachin Editore, Triest
  • Anna Zanier con Claudio Canton e Roberto Carollo ed il contributo di Mauro Bigot: La strada ferrata della Pontebba, 2006 Senaus, Udine; ISBN 88-901571-5-1
  • Guida del Friuli: VII. Val Canale, Udine 1991; Societá Alpina Friulana
  • Claudia Fräss-Ehrfeld (Hg.): Napoleon und seine Zeit, Kärnten - Innerösterreich - Illyrien (Seiten 153-198). Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 2009, ISBN 978-3-85454-113-4.

Weblinks

 Commons: Malborghetto-Valbruna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
  2. Digby Smith: The Greenhill Napoleonic Wars Data Book, S. 304. London 1998. ISBN 1-85367-276-9

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