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Ozimek Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Oppeln Landkreis: Opole Fläche: 3,25 km² Geographische Lage: 50° 41′ N, 18° 13′ O50.68333333333318.216666666667Koordinaten: 50° 41′ 0″ N, 18° 13′ 0″ O Höhe: 185 m n.p.m Einwohner: 9.796 (30. Juni 2008[1]) Postleitzahl: 46-040 Telefonvorwahl: (+48) 77 Kfz-Kennzeichen: OPO Wirtschaft und Verkehr Straße: Oppeln–Częstochowa Nächster int. Flughafen: Kattowitz Breslau Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 12 Ortsteile Fläche: 126,5 km² Einwohner: 20.735 (30. Juni 2008[1]) Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Jan Labus Adresse: ul. Jana Księdza Dzierżona 4b
46-040 OzimekWebpräsenz: www.ozimek.pl Ozimek [ɔˈʑimɛk] (deutsch: Malapane) ist eine Stadt mit rund 10.000 Einwohnern und einer Fläche von 3,25 km² in Polen. Sie liegt 22 Kilometer östlich von Oppeln an der Malapane und gehört dem Powiat Opolski, Woiwodschaft Oppeln an. Fünf Kilometer nordwestlich der Stadt befindet sich der Turawa-Stausee.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts befanden sich an der Stelle der heutigen Stadt dichte Wälder. Nachdem an der Malapane große Raseneisensteinlager entdeckt wurden, erfolgte 1753 und 1754 auf Befehl König Friedrichs II. von Preußen der Bau von zwei Hochöfen am Fluss.
Zusammen mit den Frischfeuern in Krascheow (Krasiejów), Jedlitze (Jedlice) und Dembiohammer (Dębska Kuźnia) entstand aus diesen Hochöfen die erste staatliche Eisenhütte in Oberschlesien, das Eisenhüttenwerk Malapane. Ab 1780 wurde der Ort Sitz eines königlichen Hüttenamtes.
Die Hüttenleute wurden aus den westlichen Provinzen Preußens angeworben, für sie wurde die Kolonie Hüttendorf (heute ulica Wyzwolenia) errichtet. Den Bau der Kolonie, der 1762 begann, leitete der Oberforstmeister Johann Georg Rhedanz, unter dessen Regie auch schon der Bau des Hüttenwerkes erfolgt war.
Die Produktion von gusseisernen Geschützen in Preußen begann 1783 in Malapane.
1789 wurde auf dem Werk die Anwendung von Koks für den Schmelzprozess anstelle der bis dahin üblichen Holzkohle eingeführt. Die erste Dampfmaschine errichtete der aus Ellrich stammende August Friedrich Holzhausen im Jahre 1794.
Die erste gusseiserne Brücke Deutschlands, sie führte in Laasan (Łażany) über das Striegauer Wasser, wurde 1796 hier gegossen.
1801 entstand in Malapane ein Denkmal für den 1765 verstorbenen Oberforstmeister Rhedanz nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel. Auch die 1819 errichtete evangelische Kirche stammt von Schinkel.
Neben der Kanonengießerei war Malapane auch für seinen Kunstguss bekannt. Beispiele dafür sind der 23 m hohe und 12,5 Tonnen schwere Obelisk von Ullersdorf an der Biele aus dem Jahre 1802 oder auch die Kettenbrücke in Malapane von 1827, die die erste Hängebrücke in Europa war.
1829 ist die Kolonie Wälder nach Malapane eingemeindet worden.
Mit dem Entstehen des Oberschlesischen Industriegebiets wurde Malapane zu einem der größten Stahlproduzenten Schlesiens. Der Eisenguss wurde eingestellt, als die Raseneisenerzlagerstätten in der Umgebung abgebaut waren.
Die Kolonie Hüttendorf ist 1924 nach Malapane eingegliedert worden.
1944 gehörte das Hütten- und Edelstahlwerk Malapane zu den Vereinigten Oberschlesischen Hüttenwerken AG und beschäftigte ca. 3.000 Arbeitskräfte.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erhielt der Ort den Namen Ozimek. Namenspatron war ein Müller, dessen Mühle, laut damaliger kommunistischen Führung, vor der Errichtung des Hüttenwerks an der Malapane stand.
Das Werk, das 1945 völlig durch die Rote Armee deinstalliert wurde, wurde als Hüttenkombinat Mała Panew wieder aufgebaut und beschäftigte um 1975 ca. 7.000 Menschen. Nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft in Polen und der Öffnung zu den internationalen Märkten musste die Hütte in Ozimek im Jahre 1989 die Produktion einstellen, da sie der Konkurrenz auf dem Stahlmarkt nicht gewachsen war. Damit ging eine fast 250-jährige Tradition der Eisen- und Stahlproduktion in Malapane zu Ende.
Seit der Schließung des Hüttenwerkes entwickelt sich Ozimek zu einem Erholungsort am Turawa-Stausee, an dessen Ufern einige Ortschaften der Gemeinde liegen.
Ozimek war seit 1954 eine städtische Siedlung und erhielt im Jahre 1962 das Stadtrecht.
Städtepartnerschaften
Am 11. Juli 1992 fand in der Aula der Realschule Heinsberg die offizielle Beurkundung der Städtepartnerschaft zwischen Heinsberg (Nordrhein-Westfalen) und Ozimek statt. Vereinbart wurden „Kontakte und Austauschprogramme“, insbesondere für die Jugend. Inzwischen hat sich eine offene und herzliche Freundschaft zwischen den beiden Städten entwickelt. Zu den Höhepunkten zählen sicherlich die alle zwei Jahre stattfindenden Partnerschaftstage, die abwechselnd in Ozimek oder Heinsberg veranstaltet werden.
1997 wurde eine Partnerschaftsurkunde zwischen Ozimek und Rýmařov (Tschechien) unterschrieben.
Des Weiteren besteht eine Freundschaft mit dem hessischen Schotten.
Einwohnerentwicklung
1885: 185 Einwohner
1905: 180
1925: 1.131 (einschließlich Hüttendorf)
1939: 3.998
1957: 3.500
1961: 3.698
1971: 5.000
31. Dez. 1995: 10.999
31. Dez. 2000: 10.479
31. Dez. 2005: 9.994Sehenswürdigkeiten
Die Sehenswürdigkeiten der Stadt Ozimek sind eng mit der Industrialisierung und der örtlichen Hütte verbunden.
Die Kettenbrücke auf dem Hüttengelände überspannt die Malapane und wurde 1827 im gleichnamigen Hüttenwerk gegossen. Die Konstruktion geht auf Maschineninspektor Schottelius zurück. Heute dient sie nur noch Fußgängern als Übergang und gilt als älteste Eisenkettenbrücke in Europa.
Erst 50 Jahre nach ihrer Gründung 1768 erhielt die evangelische Pfarrei in Malapane eine eigene Kirche. Nach einem Entwurf Karl Friedrich Schinkels wurde von 1819 bis 1821 die evangelische St. Johanneskirche errichtet. Schinkel schuf einen schlichten Saalbau im Rundbogenstil, der von vier Türmchen flankiert wurde und an der Ostwand eine Apsis erhielt. Kennzeichnendes Zier- und Gliederungselement der Kirche sind die Ziegelrahmungen der Fensterbögen, die mit dem ansonsten verputzten Äußeren kontrastieren. Ursprünglich verfügte die Kirche nur über einen freistehenden, hölzernen Glockenturm mit zwei Glocken. Erst 1859 wurde mit dem Aufbau eines Frontturms über der Eingangshalle begonnen, den Maurermeister Munscheid ausführte. 1860 konnte der Kirchturm mit seinem schlanken Helm eingeweiht werden. Trotz der Flucht und Vertreibung der meisten Gemeindemitglieder infolge des Zweiten Weltkriegs dient das Gebäude bis heute der evangelisch-augsburgischen Gemeinde als Gotteshaus. Der Großteil der wertvollen, neugotischen Innenausstattung der Kirche, die in der örtlichen Hütte gegossen wurde, fiel 1988 einem Brand zu Opfer.
Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde Ozimek umfasst ein Gebiet von 126,5 km², auf denen rund 20.000 Menschen leben. Neben dem gleichnamigen Hauptort gliedert sich die Gemeinde in folgende Ortsteile:
- Antoniów (Antonia)
- Biestrzynnik (Ringwalde, bis 1932: Biestrzinnik oder Biestrzinnek)
- Chobie (Chobie, 1934–45: Koben)
- Dylaki (Dylocken, 1936–45: Thielsdorf)
- Grodziec (Friedrichsgrätz)
- Krasiejów (Krascheow, 1936–45: Schönhorst)
- Krzyżowa Dolina (Kreuzthal)
- Mnichus (Münchhausen)
- Pustków (Pustkow, 1936–45 Wüsten)
- Schodnia (Alt Ostdorf, bis 1914 Alt Schodnia)
- Szczedrzyk (Sczedrzik, 1934–45 Hitlersee)
Die Stadt- und Landgemeinde umfasst weitere Dörfer, die nicht den Status eines Ortsteils (sołectwo) haben: Nowa Schodnia (Neu Ostdorf, bis 1914 Neu Schodnia) und Jedlice (Jedlitze).
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Franz Gruß (* 29. Januar 1931 in Ringwalde; † 30. Oktober 2006) – deutscher Bildhauer
- Gerd-Peter Eigner (* 1942) – deutscher Schriftsteller
- Peter Schyrba (* 17. Oktober 1980) – deutscher Fußballspieler
Verweise
Weblinks
Fußnoten
- ↑ a b Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008
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