- Mandragora autumnalis
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Gemeine Alraune Systematik Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales) Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae) Gattung: Alraunen (Mandragora) Art: Gemeine Alraune Wissenschaftlicher Name Mandragora officinarum L. Die Gemeine Alraune (Mandragora officinarum) ist eine der Arten aus der Gattung der Alraunen (Mandragora) in der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Sie wurde seit der Antike als Zauberpflanze eingeschätzt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Gemeine Alraune ist eine stengellos scheinende, ausdauernde Pflanze. Die kräftige, vielverzweigte Wurzel ist sehr lang. Das Blattwerk steht in einer Blattrosette und besteht aus unbehaarten bis behaarten Laubblättern, die von sehr variabler Größe und Form sind, meist aber elliptisch bis umgekehrt-eiförmig und höchstens 45 Zentimeter lang, das Verhältnis von Länge zu Breite beträgt zwischen 1,5 und 10.
Die Blüten entspringen den Blattachseln, die Blütenstiele schwanken stark in ihrer Länge, sind aber höchstens 15 Zentimeter lang. Der Kelch ist 6 bis 28 Millimeter lang, zur Hälfte bis zwei Drittel seiner Länge gelappt. Die einzelnen Lappen sind 3 bis 15 Millimeter lang, spitz zulaufend, in der Reife nur mehr wenig wachsend. Die Krone ist 12 bis 65 Millimeter lang, glockenförmig, weißlich-grün bis hellblau oder violett und von der Hälfte bis fast zum Ansatz gelappt, die Lappen sind zwischen 6 und 60 Millimeter lang.
Die Staubblätter sind mit der unteren Hälfte der Krone verwachsen, die Staubfäden sind 7 bis 15 Millimeter lang, die Staubbeutel 2,5 bis 4,0 Millimeter lang, von gelber bis brauner Farbe, selten hellblau. Der Griffel ist 8 bis 20 Millimeter lang und überragt die Staubblätter.
Die Früchte sind Beeren. Sie haben einen Durchmesser von 5 bis 40 Millimeter, sind rund bis elliptisch, reif gelb bis gelborange, saftig und essbar[1]. Die Samen sind 2,5 bis 6 Millimeter lang, nierenförmig und gelb bis hellbraun.
Verbreitung
Gemeine Alraunen finden sich wild im Mittelmeerraum von Portugal bis Griechenland, in Nordafrika sowie im Nahen Osten. Sie ist eine Ödlandbewohnerin, die trockene, sonnige bis halbschattige Standorte auf leichtem Sandboden bevorzugt, beispielsweise an Wegen, in Olivenhainen oder Ruinen.
Systematik
Die früher vorgenommene Abgrenzung der Herbst-Alraune als eigene Art Mandragora autumnalis wird nach neueren, molekulargenetischen Untersuchungen abgelehnt, sie ist nurmehr ein Synonym der Gemeinen Alraune.
Verwendung
Hauptartikel: Alraune (Kulturgeschichte)
Die Alraune enthält in Teilen die Alkaloide Hyoscyamin und Scopolamin. Sie wurde früher als Narkotikum und schmerzstillendes Mittel, teilweise als halluzinogene Droge genutzt, diente aber auch als Zauberwurzel.
Die Vergiftungssymptome umfassen Hautrötung, trockener Mund, Unruhe, Schläfrigkeit und/oder Halluzinationen, Verwirrtheit, Pupillenerweiterung, Herzrhythmusstörungen sowie komatöse Zustände und Bewusstlosigkeit bis hin zu Tod durch Atemlähmung.[2][3]
Nachweise
- S. Ungricht, S. Knapp, J.R. Press: A revision of the genus Mandragora (Solanaceae). In: Bulletin of The Natural History Museum, Botany 28, 1998, S. 17–40
Einzelnachweise
- ↑ S. Ungricht, S. Knapp, J.R. Press: A revision of the genus Mandragora (Solanaceae). In: Bulletin of The Natural History Museum, Botany 28, 1998, S. 30
- ↑ Andreas Alberts, Peter Mullen: Psychoaktive Pflanzen, Pilze und Tiere. Kosmos-Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-440-10749-3
- ↑ Bert Marco Schuldes: Psychoaktive Pflanzen. Nachtschatten Verlag, ISBN 3-9258-1764-6
Weblinks
- Die Gemeine Alraune (giftpflanzen.com)
- Mandragora officinarum (gifte.de)
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