Manfred Sepse Lubowitz

Manfred Sepse Lubowitz

Manfred Mann (* 21. Oktober 1940 in Johannesburg; eigentlich Manfred Sepse Lubowitz) ist ein aus Südafrika stammender Musiker, der auch durch die von ihm gegründete Manfred Mann’s Earth Band bekannt ist.

In seiner Jugend lernte Manfred Mann Klavier spielen, trat als Jazzmusiker in Johannesburger Lokalen auf, nahm gemeinsam mit seinem Schulfreund Harry Miller zwei LPs der ersten südafrikanischen Rock ’n’ Roll-Band The Vikings auf (1959 und 1961), die auch in die Charts gelangten, und studierte klassische Musik an der Witwatersrand-Universität. 1961 siedelte Manfred Mann mit Miller nach England um. Er betätigte sich dort als Jazzpianist und Musiklehrer und schrieb unter dem Pseudonym Manfred Manne Artikel, wobei er den Nachnamen des Schlagzeugers Shelly Manne benutzte. Später ließ er dann das „e“ fallen und benutzte den Namen Manfred Mann für seine Auftritte.

Inhaltsverzeichnis

Die Band Manfred Mann

Mit dem Schlagzeuger Mike Hugg, mit dem er in einer Band zusammen spielte, gründete Manfred Mann 1962 die Mann Hugg Blues Brothers, die in der Londoner Klubszene erfolgreich war. Anfang 1963 schloss die Band, in der Manfred Mann Keyboard spielte, einen Vertrag mit dem Plattenlabel EMI. Dabei wurde, angeblich gegen den Willen Manfred Manns, der Name der Band in Manfred Mann geändert. 1966 verließ Sänger Paul Jones, dessen Talent an dem Erfolg der Band großen Anteil hatte, die Gruppe, um eine Solokarriere zu starten. Er wurde durch Mike d’Abo ersetzt, der nach Proben gegenüber Rod Stewart bevorzugt wurde. Weitere Mitglieder waren Tom McGuinness und Klaus Voormann. Die Band löste sich 1969 einvernehmlich auf, insbesondere weil einzelne Mitglieder andere Wege gehen wollten. Teile der alten Band blieben noch für Jahre als The Manfreds zusammen.

Stilistisch im Jazz, Soul und Rhythm and Blues angesiedelt, produzierte die Band zahlreiche, vor allem in Großbritannien bekannte Hits wie „My Name is Jack“, „Fox on the Run“ und „Ha! Ha! Said the Clown“. „Do Wah Diddy Diddy“ wurde auch in den USA ein Nr.-1-Hit. Manfred Mann war aber auch bekannt für Cover-Versionen von Bob-Dylan-Songs, wie „If You Got To Go, Go Now“, „Just Like a Woman“ und „Mighty Quinn“ und wurde von Bob Dylan selbst neben den Byrds als bester Interpret seiner Stücke bezeichnet. Auch mit Cover-Versionen von zwei Bruce Springsteen-Kompositionen, die 1973 die auf dessen Debut-Album erschienen sind, nämlich "For You" und "Blinded by the light", hatte Mann große Hits.

Chapter III und Manfred Mann’s Earth Band

Manfred Mann arbeitete mit Mike Hugg noch vor Auflösung der Manfred-Mann-Band an einem neuen Projekt namens Emanon („no name“ rückwärts). Sie produzierten eine einzige Single: „The Michelin Theme (go radial, go Michelin)“, die jedoch nicht unter dem neuen Projektnamen sondern unter Manfred Mann & Mike Hugg veröffentlicht wurde und als Promotionsmaterial eines Reifenherstellers diente. Darauf aufbauend gründete Mann Manfred Mann Chapter III, eine Band, die nur Kompositionen von Mann und Hugg spielte, die sich stilistisch mit Synthesizer-Jazzrock-Klängen deutlich von den früheren Stücken abhob. Da die beiden veröffentlichten Alben nicht sehr erfolgreich waren, entschloss sich Mann abermals zu einer Neugründung und wendete sich 1971 mit Manfred Mann’s Earth Band dem Mainstream-Rock zu.

Durch den Erfolg der Band ermutigt, änderte Manfred Mann den Stil immer mehr zu progressivem, Synthesizer-beeinflusstem Rock. Obwohl Manfred Mann’s Earth Band in der Rockgeschichte als eine der bedeutenden Bands gilt, löste sie sich 1988 nach einigen Misserfolgen auf, wurde von Mann aber 1992 wieder aufgebaut.

Der Musiker Manfred Mann

Manfred Mann wirkte bereits in den 1960er Jahren auch an anderen Projekten mit. Insbesondere seine Arbeit am Keyboard und Moog-Synthesizern war wegen ihres besonderen Stils gefragt. 1990 veröffentlichte Manfred Mann das Soloalbum Plains Music, dem ethnische Musik der Indianer Nordamerikas zu Grunde liegt. 1996 erschien, wieder mit der Earth Band, „Soft Vengeance“. Von der dazu stattfindenden Tournee wurde 1998 das Livealbum „Mann Alive“ veröffentlicht. Es dauerte sechs Jahre, bis ein neues Studiowerk des britischen Musikers fertig gestellt wurde. 2004 erschien das Album „2006“. Manfred Mann gelang es, seine neuen Ideen im Studio umzusetzen. Unterstützt wurde er von der Earth Band und namhaften Musikern wie Barbara Thompson (Colosseum, Paraphernalia) und dem deutschen Rapper Thomas D.

Diskografie

Greg Russo hat 1995 mit "Mannerisms: The Five Phases of Manfred Mann" das Standardwerk über Manfred Mann geschrieben, inklusive einer vollständigen Diskographie aller Singles, EPs, LPs und CDs.

Original-Alben

Die Jahresangaben beziehen sich hier auf die Erstveröffentlichungen in Europa. In den USA sind einige LPs gar nicht, andere LPs wiederum unter einem anderen Titel oder mit einer anderen Song-Zusammenstellung erschienen. Beispielsweise ist die UK-Original-LP "The Five Faces Of Manfred Mann" in den USA als Sampler (unter diesem Namen) erschienen.

Manfred Mann ("Pop Group")

"Chapter One" (HMV/Lead Vocals: Paul Jones)
  • 09/1964: The Five Faces Of Manfred Mann
  • 10/1965: Manfred Mann • Mann Made

"Chapter Two" (Fontana/Lead Vocals: Mike d'Abo)
  • 10/1966: Manfred Mann • As Is
  • 02/1968: Manfred Mann • Up The Junction Original Soundtrack Recording from the Paramount Picture
  • 06/1968: Manfred Mann • Mighty Garvey!

Manfred Mann Chapter Three

  • 1969: Manfred Mann Chapter Three
  • 1970: Manfred Mann Chapter Three Volume Two

Manfred Mann's Earth Band

Hauptartikel: Manfred Mann’s Earth Band

  • 1972: Manfred Mann's Earth Band
  • 1972: Manfred Mann's Earth Band • Glorified Magnified
  • 1973: Manfred Mann's Earth Band • Messin'
  • 1973: Manfred Mann's Earth Band • Solar Fire
  • 1974: Manfred Mann's Earth Band • The Good Earth
  • 1975: Manfred Mann's Earth Band • Nightingales & Bombers
  • 1976: Manfred Mann's Earth Band • The Roaring Silence
  • 1978: Manfred Mann's Earth Band • Watch
  • 1979: Manfred Mann's Earth Band • Angel Station
  • 1980: Manfred Mann's Earth Band • Chance
  • 1982: Manfred Mann's Earth Band • Somewhere In Afrika
  • 1983: Manfred Mann's Earth Band • Budapest Live
  • 1986: Manfred Mann's Earth Band with Chris Thompson • Criminal Tango
  • 1987: Manfred Mann's Earth Band • Masque Songs And Planets
  • 1996: Manfred Mann's Earth Band • Soft Vengeance
  • 1998: Manfred Mann's Earth Band • "Mann Alive" (Doppel-Live-CD, inklusive 2 Songs aus dem Manfred Mann Solo-Album "Plains Music")
  • 2004: Manfred Mann '06 with Manfred Mann's Earth Band • 2006

Die wichtigsten Sampler

Es gibt "unzählige" Sampler von Manfred Mann oder Manfred Mann's Earth Band, hier sind nur die interessantesten aufgelistet.

Manfred Mann "Chapter One"

Von UK HMV sind zwei Sampler in der 60ern erschienen:

  • 09/1966: Mann Made Hits (enthält u. a. die bekanntesten Single Hits, z. B. "Do Wah Diddy Diddy")
  • 01/1967: Soul Of Mann Instrumentals (enthält u. a. die EP "Instrumental Asylum")

"Soul Of Mann" ist auch auf CD erhältlich (wie auch die beiden "Chapter One" Original-Alben). Mittlerweile gibt es alle "Chapter One" Songs vollständig in einem 4er CD Box Set:

  • 08/2007: Down The Road Apiece Their EMI Recordings 1963 - 1966

Manfred Mann "Chapter Two"

Von UK Fontana ist ein Sampler in der 60ern erschienen, allerdings keiner mit den bekanntesten Single Hits.

  • 03/1968: What A Mann (enthält u. a. die EP "Instrumental Assassination")

"What A Mann" ist als JAPAN CD erhältlich! Der wohl beste Sampler mit den bekanntesten Single Hits der "Chapter Two" Songs ist "Mannerisms". Dieser Sampler ist mittlerweile auch auf CD erschienen (wie auch die drei "Chapter Two" Original-Alben):

  • 07/1976: Mannerisms

Manfred Mann's Earth Band

  • 1999: The Best Of Manfred Mann's Earth Band Re-Mastered
  • 2001: The Best Of Manfred Mann's Earth Band Re-Mastered Volume II
  • 2003: The Complete Greatest Hits of Manfred Mann (1963-2003)
  • 2005: Manfred Mann's Earth Band • Odds & Sods Mis-takes & Out-takes (4 CD Box Set/enthält auch Titel von "Manfred Mann Chapter Three" und "Manfred Mann's Plain Music")

DVDs

  • 2000: Live in Moskau
  • 2006: Unearthed – The Best of 1973–2005
  • 2007: Live in Europe (Budapest 1983)
  • 2008: Watch The DVD

Solo-Alben und andere Projekte

  • 1968: I Wish I Were a Group Again (mit Michael Vickers)
  • 1972: Lo and behold (mit McGuinness Flint)
  • 1972: Somewhere (mit Mike Hugg)
  • 1973: Stress and strain (mit Mike Hugg)
  • 1975: Neon dreams (Hug mit Mike Hugg)
  • 1975: Peter and the Wolf (Verschiedene)
  • 1975: Swedish Fly Girls (Soundtrack)
  • 1980: Heavy Duty (mit Jimmy Hibbert)
  • 1981: Wolf (mit Trevor Rabin)
  • 1991: Manfred Mann's Plain Music • Plains Music
  • 1995: Looks Like Ringo, Sounds Like John (The Wiseguys INTL)
  • 1996: Renaissance (Soweto String Quartet)

Weblinks

Normdaten: PND: 119401142

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