Mannheim-Rheinau

Mannheim-Rheinau
Wappen Karte
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Über dieses Bild
Basisdaten
Stadt: Mannheim
Geografische Lage: 49° 26′ N, 8° 32′ O49.43088.5293105Koordinaten: 49° 26′ N, 8° 32′ O
Fläche: 15,37 km²
Einwohner: 25.694 (31. Dezember 2008)[1]
Bevölkerungsdichte: 1.672 Einwohner je km²
Adresse der
Stadtverwaltung:
Relaisstr. 124
68219 Mannheim
Website: www.mannheim.de

Mannheim-Rheinau ist ein Stadtbezirk von Mannheim. Er gliedert sich in die Stadtteile Rheinau-Mitte, Rheinau-Süd, Casterfeld und Pfingstberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Rheinau liegt im Südosten Mannheims westlich der Autobahn A 6. Angrenzende Stadtbezirke sind Neckarau, Seckenheim und Friedrichsfeld. Im Süden befindet sich Brühl, das zum Rhein-Neckar-Kreis gehört.

Geschichte

Um 1750 wurde die Chaussee von Mannheim zum Schwetzinger Schloss gebaut. In Rheinau wurde dafür ein Relaishaus errichtet. 1774 baute Freiherr von Stengel den Stengelhof. 1870 wurde die Rheintalbahn gebaut, an der sich die Chemische Fabrik Rheinau ansiedelte, die den Namen Rheinau begründete. Um sie herum entstanden Häuser für die Arbeiter. Mit dem Bau des Rheinauer Hafens um 1900 vergrößerte sich die Siedlung rasch. Bis 1913 war Rheinau ein Nebenort von Seckenheim, dann wurde es zu Mannheim eingemeindet. Ab 1920 entstand ursprünglich als Eisenbahnersiedlung Pfingstberg. Rheinau-Süd wurde als IG Farben-Siedlung in den 1930ern auf Rohrhöfer Gemarkung gegründet. 1944 wurde es zu Mannheim eingemeindet. In den 1980ern wurde es mit Einfamilienhäusern planmäßig stark vergrößert.

Einwohnerentwicklung 1834 1875 1905 1910 1925 1946 1975 1978 2008
Rheinau 10 120 3152 3950 5412 11109 21595 23672 25694

Politik

Alte Pegeluhr im Rheinauhafen.

Rheinau hat einen aus zwölf Mitgliedern bestehenden Bezirksbeirat. Er ist zu allen wichtigen, den Stadtbezirk betreffenden Fragen zu hören. Die Entscheidungen trifft aber letztlich der Gemeinderat der Stadt Mannheim.

Partei 2004 1999 1994
CDU 6 7 5
SPD 4 4 5
GRÜNE 1 0 1
Mannheimer Liste 1 1 1

Wirtschaft und Infrastruktur

In Mannheim-Rheinau betreibt die RWE AG seit Mitte der 20er Jahre ein großes Umspannwerk, welches im Zuge des Baus der Nord-Süd-Leitung errichtet wurde. Wegen der günstigen Lage dieses Umspannwerks (Starke Speisung durch nahegelegene Kohlekraftwerke und zentrale Lage im Netz der RWE AG) begann man schon in den 20er Jahren auf dem Areal dieses Umspannwerks auch mit der Erprobung von neuen Elementen für Hochspannungsanlagen und wählte Rheinau als Sitz des Forschungsvereins Forschungsgemeinschaft für elektrische Anlagen und Stromwirtschaft e.V. (FGH), der sich der Weiterentwicklung von Komponenten der Hochspannungstechnik widmet. Die FGH besitzt westlich des Umspannwerks ein eigenes Hochspannungsprüffeld, errichtet aber gelegentlich auch Versuchsaufbauten auf dem Umspannwerk Mannheim-Rheinau.

Südlich der Rheintalbahn befindet sich der Rheinau-Hafen, der Teil des Mannheimer Hafens ist.

Die Linie 1 Rheinau-Schönau der RNV durchfährt den Stadtteil bis zum südlich gelegenen Rheinau Bahnhof.

Soziales und gesellschaftliches Leben

Der Stadtbezirk Mannheim-Rheinau umfasst über 50 Vereine. Ihre Dachorganisation, damit auch der zentrale Bürgerverein des Stadtbezirks, ist der 1957 gegründete "Gemeinnützige Verein Mannheim-Rheinau". Die Geschichte der Stadtteile Rheinau und Pfingstberg erforscht und archiviert der 1982 gegründete "Heimatverein Rheinau/Pfingstberg von 1982 e.V".

Sehenswürdigkeiten

Der Ortsteil Pfingstberg ist überregional bekannt durch seine herausragenden Kirchenbauten.

Das gilt vor allem für die 1959 begonnene und 1961 fertiggestellte katholische Kirche St. Theresia vom Kinde Jesu. Der „Baedeker“, Deutschlands renommiertester Reiseführer, nannte sie in seinem Band über Mannheim eine der schönsten Kirchen Deutschlands; bei einer vom Auswärtigen Amt in den USA durchgeführten Wanderausstellung mit dem Titel „Moderner Deutscher Kirchenbau“ war sie eine von nur vier präsentierten Objekten.

Markant ist auch der auf dem Marktplatz im Herzen der Siedlung befindliche Flügelrad-Brunnen, der 1992/1993 von den Bürgern im Rahmen der „Marktplatz-Initiative Pfingstberg“ konzipiert und teilweise selbst finanziert wurde. Die Gestaltung stammt von der bekannten Mannheimer Künstlerin Maritta Kaltenborn und nimmt Rekurs auf die Entstehung des Ortsteils als Eisenbahner-Siedlung: Fundament des Brunnens ist ein drei Meter Durchmesser zählendes Bassin aus Gertelbach-Granit, dessen Ränder kleine Einbuchtungen in Form von Lok-Schuppen aufweisen. Herzstück ist eine aus Bronze gegossene Plastik in Form eines Flügelrades (des internationalen Symbols der Eisenbahner), aus deren Fontänen das Wasser von oben ins Bassin fließt.

Persönlichkeiten

  • Robert Zollitsch, seit 2003 Erzbischof der Erzdiözese Freiburg und Metropolit der Oberrheinischen Kirchenprovinz: Geboren 1938 in Filipo (Jugoslawien), siedelte sich seine Familie nach der Flucht nach dem Zweiten Weltkrieg in Mannheim-Rheinau an. In der hiesigen katholischen Kirchengemeinde St. Antonius Rheinau war er auch als Vikar tätig. Sein Bruder lebt noch heute in Rheinau unweit des Gotteshauses. Robert Zollitsch ist seit Februar 2008 Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, als Nachfolger von Kardinal Lehmann.
  • Maurizio Gaudino ehemaliger deutscher Fußballnationalspieler, Spieler u. a. bei TSG Rheinau, SV Waldhof Mannheim 07, VFB Stuttgart, Eintracht Frankfurt, VFL Bochum und FC Basel. Er war mit dem VFB Stuttgart 1992 deutscher Fußballmeister.

Einzelnachweise

  1. Statistische Eckwerte zu den 17 Mannheimer Stadtbezirken 2008. In: Mannheim Kommunale Statistikstelle. S. 52. Abgerufen am 26. April 2009. (PDF)

Literatur

  • Hanspeter Rings: Rheinau: illustrierte Geschichte eines Mannheimer Vororts, herausgegeben vom Stadtarchiv der Stadt Mannheim in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Rheinau/Pfingstberg von 1982 e. V.(hier namentlich Horst Burger, 1. Vorsitzender und Werner Stückle, 2. Vorsitzender), Mannheim 1988, ISBN 3-923003-39-0, wissenschaftlich fundiert kommentierter Bildband über die Geschichte des Stadtteils.
  • Konstantin Groß: Kapitel "Rheinau" in: Mannheim zu Fuß. 15 Stadtteil-Rundgänge durch Geschichte und Gegenwart, herausgegeben von Wolfgang Strümper, Hamburg 1991, VSA-Verlag Hamburg, ISBN 3-87975-554-X, broschiert, 292 Seiten, Darstellung der Geschichte des Stadtteils anhand der Schilderung der bei diesem Rundgang in Augenschein genommenen historischen Gebäude.
  • Konstantin Groß: 50 Jahre SPD Rheinau-Pfingstberg. Eine kritische Bilanz, Mannheim 1996, Verlag für Sonderliteratur Gerhard Schäfer Mannheim, ISBN 3-932323-01-7, broschiert, 276 Seiten, anlässlich des 50. Jahrestags der Wiederbegründung des Ortsvereins nach dem II. Weltkrieg erschienene Darstellung der Geschichte des 1902 gegründeten SPD-Ortsvereins Rheinau, aber darüber hinaus eine instruktive Darstellung der kommunalpolitischen Entwicklung des Stadtteils im 20. Jahrhundert.
  • Konstantin Groß: Von der Mission zur Versöhnung. 100 Jahre Evangelische Kirche Mannheim-Rheinau. Mit einem Vorwort von Landesbischof Dr. Ulrich Fischer. Mannheim 2004, Verlag Druckerei Grall GmbH & Co. KG Mannheim, ISBN 3-00-014359-9, gebunden, 261 Seiten, Darstellung der Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde des Stadtteils im 20. Jahrhundert.
  • Konstantin Groß: Freude am Leben durch Freude am Glauben. 100 Jahre katholische Kirchengemeinde St. Antonius Mannheim-Rheinau. Mit einem Vorwort von Erzbischof Dr. Oskar Saier. Mannheim 2000, Verlag Druckerei Grall GmbH & Co. KG, broschiert, 128 Seiten, Darstellung der Geschichte der katholischen Kirchengemeinde des Stadtteils im 20. Jahrhundert.
  • Konstantin Groß: Vom Sandacker ans Seeufer. 50 Jahre Sportclub Rot-Weiß Rheinau. Mannheim 2002, Verlag Druckerei Stöckl GmbH Mannheim, gebunden, 298 Seiten, Darstellung der Geschichte dieses Rheinauer Fußballvereins, aber auch des Ortsteils Rheinau-Süd, in dem seine Vereinsanlage gelegen ist.
  • Konstantin Groß: Zwischen Grün und Gleis. 75 Jahre Mannheimer Ortsteil Pfingstberg. Mannheim 1997, 528 Seiten, umfassende Darstellung der historischen Entwicklung und des aktuellen Lebens in diesem Ortsteil.

Weblinks


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