- Mapusaurus Roseae
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Mapusaurus Zeitraum Obere Kreide (Aptium−Cenomanium) ca. 110 bis 95 Mio. Jahre Fossilfundorte - Südamerika (Argentinien)
Systematik Dinosaurier (Dinosauria) Echsenbeckensaurier (Saurischia) Theropoda Carnosauria Carcharodontosauridae Wissenschaftlicher Name Mapusaurus roseae Coria & Currie, 2006 Mapusaurus ist eine südamerikanische Gattung von theropoden Dinosauriern (Theropoda) aus der Gruppe der Carcharodontosauridae. Fossile Überreste wurden in etwa 110 bis 95 Millionen Jahre alten Gesteinen aus der Oberen Kreidezeit (Aptium−Cenomanium) in der argentinischen Provinz Neuquén gefunden. Die einzige bislang bekannte Art (Typusart) ist Mapusaurus roseae.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das Holotyp-Material (MCF-PVPH-108.1, Museo Carmen Funes, Paleontología de Vertebrados, Plaza Huincul, Neuquén) besteht aus dem rechten Nasenbein. Darüber hinaus wurden zwölf Paratypen beschrieben, die auf den restlichen Knochen basieren. Nimmt man alle Funde zusammen, so ist der Großteil des Skeletts vertreten.
Die Knochen stammen von Tieren verschiedener Altersstufen. Die Größe des Dentales (der zahntragende Teil des Unterkieferknochens) des kleinsten Individuums lässt auf eine Länge von 5,5 Meter schließen, die Knochen der übrigen Individuen sind jedoch wesentlich größer, vergleichbar mit Giganotosaurus-Fossilien. Ein Wadenbein-Knochen (MCF-PVPH-108.202) ist mit 860 Millimeter Länge sogar zwei Zentimeter länger als der entsprechende Knochen bei Giganotosaurus (MUCPv-CH-1, etwa 12,2 Meter Gesamtlänge).
Als Beutetiere von Mapusaurus werden riesige Sauropoden wie der möglicherweise bis zu 100 Tonnen schwere Argentinosaurus vermutet, der aus der gleichen Gesteinsschicht (Huincul-Formation) stammt.
Systematik
Zusammen mit Giganotosaurus und Tyrannotitan, mit denen er nah verwandt ist, wird Mapusaurus von den Beschreibern in die neue Unterfamilie Giganotosaurinae klassifiziert, ein Taxon innerhalb der Carcharodontosauridae. Alle drei Gattungen stammen aus der späten Kreide Argentiniens und gehören zu den größten fleischfressenden Landtieren überhaupt. Die Carcharodontosauridae gehört noch zu den weniger bekannten Theropoden-Familien, es werden zurzeit jedoch verschiedene neue, noch unbenannte Tiere, untersucht.
Fundgeschichte
Die Knochen von mindestens sieben, möglicherweise bis zu neun Individuen wurden 1997 bis 2001 unter Leitung eines argentinisch-kanadischen Dinosaurierprojekts ausgegraben. Die Fundstelle (Cañadón del Gato) liegt etwa 20 Kilometer südwestlich von Plaza Huincul. Dabei handelt es sich um ein Bone bed (Knochenlager), einem Gesteinsabschnitt mit großem Knochenreichtum. Alle hier gefundenen Knochen gehören zu einer einzigen Art, was bei großen Theropoden weltweit eine große Seltenheit darstellt. Auch wird dies als Hinweis auf ein Herdenleben von Mapusaurus gewertet.
Geologisch zählt die Fundstelle zur Huincul-Formation (ein Abschnitt der Río-Limay-Group), die Teil der Neuquén-Group ist. Die Huincul-Formation ist eher arm an Dinosaurierfossilien, bei den meisten Funden handelt es sich nur um isolierte Knochen. Die Mapusaurus-Fundstelle ist das bisher einzige bekannte Knochenlager der Formation. Aus der Kreide Patagoniens ist eine außergewöhnlich hohe Formenvielfalt großer Theropoden bekannt, außer Mapusaurus sind es mindestens neun weitere Arten.
Im Frühling 2006 wurde Mapusaurus von Rodolfo A. Corria und Philipp J. Currie wissenschaftlich beschrieben, worauf eine Medienwelle folgte, die Mapusaurus populär machte. Das Wort „Mapu“ im Gattungsnamen stammt aus der Sprache der Mapuche, einem Indiovolk in Westpatagonien, und bedeutet „von der Erde“. Das Artepitheton „roseae“ geht auf die Fundstelle im roten Sandstein zurück, ehrt aber auch Rose Letwin, die für einen Großteil der Grabungskosten aufkam.
Literatur
- Rodolfo A. Coria und Philipp J. Currie (2006): A new carcharodontosaurid (Dinosauria,Theropoda) from the Upper Cretaceous of Argentina. In: „Geodiversitas“. 28. PDF
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