- Maracatú
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Der Maracatu ist ein brasilianischer Musikstil aus Pernambuco, seine Entstehung reicht weit zurück und er wird gerne als der Vorläufer des Samba bezeichnet. Die Wurzeln des Maracatu dürften in Afrika, wahrscheinlich in Angola zu finden sein. Allerdings ist er in Pernambuco sehr weit verbreitet. In den Städten Recife und Olinda, im Herzen des Bundesstaates Pernambuco, entwickelte sich der Maracatu aus der Musik und der Tradition der aus dem Kongo stammenden Sklaven vom Stamme der Nagô. Erste Verbreitung fand er im Bundesstaat Bahia, dessen afrikanische Wurzeln heute noch verglichen mit dem Rest von Brasilien am sichtbarsten sind. Maracatu hat enge Verbindungen mit der afrobrasilianischen Religion Candomblé, dem brasilianischen Pendant zum Voodoo.
Auch der Maracatu ist eng mit dem Karneval verknüpft, ein Beispiel hierfür ist der Tanz "Bumba-meu-boi" im Landesinneren Pernambucos. Der Maracatu-Umzug an Karneval ist eine Krönungszeremonie der Königin und des Königs. Sie werden von ihrem Hofstaat begleitet: Grafen, Baronen, Herzogen, Botschaftern, ihren Damen, Standartenträgern, Schirmträgern, Lanzenträgern, Trommlern und Sängern und den Hofdamen. Die Dama-de-paço, die oberste Hofdame, trägt während des Umzugs eine Puppe, die calunga genannt wird. Die Puppe symbolisiert die Ahnen, die verstorbenen Königinnen.
Seit dem 17.Jh. wird der Maracatu in der heutigen Form gespielt: Die Gongue (Glocke) gibt den Ton an, die Caixas (Marschtrommeln) bilden den Rhythmusteppich zusammen mit den Ganzas (Shaker) und die Alfaias, die tiefen Holztrommeln, spielen die verschiedensten Toques (Rhythmusvariationen).
Bezeichnend für den Maracatu ist zum einen, dass es sich bei den Instrumenten fast ausschließlich um Trommeln und Flöten handelt und zum anderen die phantasievolle und farbenprächtige Kostümierung, die obligatorisch ist.
Maracatu ist nicht nur eine Gattungsbezeichnung für diese Art Musik, gleichzeitig nennt sich die soziale Gruppe der Musiker und Tänzer mit ihrer Königin "Maracatu". Die traditionellen Gruppen, deren Königin im Candomblé geweiht ist und die Traditionen weitergibt, nennen sich zusätzlich Nação, z. B. Maracatu Nação Estrela Brilhante, Maracatu Nação Leão Corroado u.v.m. Die älteste noch existierende Gruppe, Maracatu Nação Elefante, wurde vor mehr als hundert Jahren in Recife gegründet.
Diese Gruppen spielen den Maracatu de baque virado, den Maracatu mit dem gedrehten Schlag. Vor ca. 50 Jahren hat sich eine neue Art Maracatu entwickelt, die heute vor allem im Interior, dem Landesinneren gespielt wird. Diese heißt Maracatu rural, ländlicher Maracatu. In dieser Besetzung tragen die Musiker bis 40 kg schwere Kostüme mit Glocken am Rücken und pailletenbestickte Umhänge.
Gesang ist ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt beim Maracatu. Der mestre, der Leiter, fungiert als Vorsänger, dem ein Chor antwortet. Im Maracatu Rural wird abwechselnd gesungen und getrommelt, beim Maracatu de baque virado beginnt der Vorsänger mit einer bis zwei Strophen, dann setzen die Trommeln ein. Die traditionellen Lieder besingen die eigene Herkunft aus Afrika, die Ahnen, die Königinnen, aber auch die noch immer vorhandene soziale Ungleichheit. (13 de maio von Porto Rico)
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