Marco Laszcz

Marco Laszcz
Odins achtbeiniges Pferd Sleipnir, Logo und Namensgeber der Band.

Sleipnir ist das Pseudonym des bekannten neonazistischen Liedermachers Marco Laszcz bzw. der Name der Rechtsrock-Band deren Kopf er darstellt. Vom Bundesamt für Verfassungsschutz wird sie als rechtsextremistische Band eingeschätzt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Liedermacher Marco Laszcz aus Verl bzw. Gütersloh – bereits seit 1988 in der rechtsextremen Musikszene tätig – trat ab 1995/96 unter dem Pseudonym Sleipnir auf. Um 1998 wurde mit zwei weiteren Musikern aus Gütersloh und Bad Salzuflen eine dreiköpfige Band gegründet, Sleipnir galt fortan als Bandname. Der Name Sleipnir stammt vom gleichnamigen achtbeinigen Pferd der Gottheit Odin aus der nordischen Mythologie. Die Band ist mittlerweile in ganz Deutschland bekannt und absolvierte mehrere Auftritte in anderen europäischen Ländern, unter anderem in London und Zagreb. Sie pflegt Kontakte zu Vertretern des in Deutschland verbotenen rechtsextremen Netzwerks „Blood and Honour“, zu militanten neonazistischen Gruppen der „Freien Kameradschaften“.[2] Sie trat mehrfach auf Veranstaltungen der NPD, unter anderem auf dem Fest der Völker, auf.[3][2] Zwischenzeitlich spielte Andreas Koroschetz Schlagzeug in der Band, verließ diese jedoch und gründete Division Germania. Laszcz bzw. die gesamte Band ist seit 2003 mit eigenen Plattenlabels „Boundless Records“ und dem „Wolfszeit“-Versand aktiv.

Veröffentlichungen

Die erste CD von Laszcz mit dem Titel „Mein bester Kamerad“ erschien 1996 und wurde vom Amtsgericht Ulm mit der Begründung beschlagnahmt, die Lieder hetzten „in menschenverachtender Weise gegen Ausländer, (…) indem er sie zu Parasiten herabwürdigt, die kein Recht hätten in Deutschland zu leben“. Am 14. April 1998 wurde sie von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert.

1999 erschien das Debüt der Band „Das rechte Wort“ als Split-CD mit dem Liedermacher „Patriot 19/8“, einem Mitglied der Berliner Band „Germania“. Das Pseudonym ist ein typischer neonazistischer Zahlencode und bedeutet „SH“, was ausgesprochen „Sieg Heil“ bedeutet und somit für den Hitlergruß steht. Die CD wurde am 31. August 2004 indiziert.

Die Band hat bislang zehn CDs und eine Reihe von Samplerbeiträgen produziert, die meisten Veröffentlichungen erschienen im hauseigenen Recordlabel. 2003 erschien die CD „German-Scottish Friendship“ zusammen mit der schottischen „Blood and Honour“-Band „Nemesis“ um den Leadsänger John Cartwright. Außerdem sind Lieder der Band auf diversen Compilations veröffentlicht, u.a. auf dem 2001 erschienenen und am 28. Februar 2001 indizierten Sampler „Der Angriff beginnt“. Sleipnir ist auch auf beiden „Schulhof-CDs“ der NPD von 2004 und 2005 mit je zwei Liedern vertreten. [4]

Alben

  • 1996: Mein bester Kamerad (Indiziert 1998)
  • 1996: Kriegsverbrechen
  • 2000: Das Demo & Bonus
  • 2002: Ein Teil von mir (Indiziert 2006)
  • 2002: Wunderbare Jahre
  • 2003: Mein Westfalen
  • 2003: Mein Weg
  • 2004: Exitus..bis ganz Europa fällt
  • 2005: Das Ende
  • 2006: Auslese – 15 Jahre zwischen 6 & 12 Saiten Teil 1
  • 2007: Waisenkind (Ein Bandprojekt unter dem Namen "Raven")
  • 2007: Ein Teil von mir (Neuauflage)
  • 2008: Alles gut für Deutschland?
  • 2009: Die letzte Schlacht (unter dem Bandprojekt "Raven")

Split CDs

  • Das rechte Wort (zusammen mit Patriot 19/8) (Indiziert 2004)
  • German-Scottish Friendship (zusammen mit der schottischen Band Nemesis)

Weblinks

Quellen

  1. Bundesamt für Verfassungsschutz: „Rechtsextremistische Musik“; Juli 2007
  2. a b Holger Kulick und Gabriele Nandlinger: "Europe awake", Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung
  3. Max Bauer: Europa wächst zusammen in Der Rechte Rand
  4. Argumentationshilfe gegen die „Schulhof-CD“ der NPD des Miteinander - Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V.

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