- Weisse Wölfe
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Weisse Wölfe ist eine deutsche Rechtsrock-Band aus dem Sauerland (Nordrhein-Westfalen). Sie gilt als „eine der bedeutendsten Bands [dieses Genres] aus NRW.“[1]
Inhaltsverzeichnis
Schreibweise
In Verfassungsschutzpublikationen und einigen Presseberichten wird die Band häufig Weiße Wölfe geschrieben. Auf Plattencovern ist jedoch die Schreibweise mit Doppel-S üblich.
Weisse Wut
Die Band, die bereits seit 1998 aktiv war,[2] veröffentlichte im Sommer 2002 bei der dänischen Plattenfirma “Celtic Moon”, welche Blood & Honour nahesteht, die Debüt-CD “Weisse Wut”. Auf dem Cover posierten die Bandmitglieder vermummt und bewaffnet vor einer Fahne der 1995 verbotenen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP). Aufgrund von Textzeilen wie „Wenn wir uns finden beim Marsch durch das Land, dann brennt in jeder Stadt ein Asylantenheim ab”, „Für unser Fest ist nichts zu teuer – 10.000 Juden für ein Freudenfeuer.” oder „Ihr tut unsrer Ehre weh – unsre Antwort Zyklon B” kam es zu einem Prozess wegen Volksverhetzung und Gewaltverherrlichung gegen drei Mitglieder. Da weder die Aussage, die Produktion habe bereits im April 1997 stattgefunden und sei daher verjährt, widerlegt werden konnte, noch die Beteiligung der einzelnen Musiker nachgewiesen werden konnte, endete dieser mit Freisprüchen.
Mitglieder
Aufgrund der strafrechtlichen Relevanz der Texte agierte die Band zeitweilig konspirativ. 2001 bestand sie aus fünf Mitgliedern, von denen zwei im Zusammenhang mit der Deutschen Liga für Volk und Heimat bzw. der FAP, sowie wegen Volksverhetzung und gefährlicher Körperverletzung in Erscheinung getreten waren.[2] Beim Prozess wegen Weisse Wut standen Stjepan Jus (Sänger), Joachim Eggeling (Songwriter + Gitarre) und Marko Gottschalk (Schlagzeug, letzterer gleichzeitig Sänger von Oidoxie) vor Gericht.[3] Weitere Mitglieder waren Oidoxie-Bassist Dennis Linsenbarth[4] sowie ein ehemaliger Vorsitzender des NPD Ortsverbands Kleve.[5]
Wölfe Solo
Unter dem Namen Wölfe Solo veröffentlicht Jus Soloalben, bei denen er teilweise mit Marco Laszcz von Sleipnir kooperiert[6]
Musik
In neonazistischen Foren wurde die Musik allgemein als schneller RAC eingestuft, der allerdings auch recht monoton sei und sich immer gleich anhöre. Insbesondere der wenig druckvolle Gesang wurde bemängelt.
Weiße Wölfe Terrorcrew
Gegen eine Fangruppe der Band, die unter dem Namen Weisse Wölfe Terrorcrew auftritt,[7] wurde aufgrund ihres einheitlichen Auftretens in T-Shirts mit Symbolen der neonazistisch-terroristischen Organisation Combat 18 wegen Verstoßes gegen das Uniformierungsverbot ermittelt.[8] Bei den Hausdurchsuchungen wurde auch die Wohnung des Weisse Wölfe-Schlagzeugers durchsucht.[9]
Alben
- 2002: Weisse Wut (indiziert)
- 2003: Jahrzehnte der Dekadenz
- 2005: Ragnarök
- 2007: Soundtrack zur Revolution (indiziert)
- 2009: Gutmensch (indiziert)
- 2011: 5 vor 12 (Split-CD mit Die faschistischen 4)[10]
Wölfe Solo
- 2005: Die Würfel sind gefallen
- 2006: Für immer (Split-CD mit Brachial)
- 2008: Gib niemals auf
- 2010: Rock’N’Roll
Sonstiges
- unbekanntes Jahr: Weisse Wölfe und Feldzug: Live (Bootleg) [11]
Literatur
- Jan Spreuk, Pierre Briegert: Oidoxie und Weisse Wölfe unter Druck. In: Lotta. Nr. 12, 2003 (http://projekte.free.de/lotta/pdf/12/oidoxie.pdf, abgerufen am 5. Dezember 2009).
Einzelnachweise
- ↑ Verfassungsschutzbericht des Landes NRW 2003
- ↑ a b Verfassungsschutz NRW (Hrsg.): Skinheads und Rechtsextremismus – Instrumentalisierung einer jugendlichen Subkultur. 2001, S. 46f
- ↑ Holger Pauler; die tageszeitung (Hrsg.): Rechtsrocker wollen nicht singen. 30. März 2007 (taz-Archiv, abgerufen am 6. Dezember 2009).
- ↑ Holger Pauler; die tageszeitung (Hrsg.): Nazis können nicht singen. 27. Januar 2005 (http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2005/01/27/a0003, abgerufen am 6. Dezember 2009).
- ↑ Michael Klarmann: Weißer Wolf leitete NPD Ortsgruppe Kleve.
- ↑ Beschreibung der CD beim nazistischen Ragnarök-Versand
- ↑ Verfassungsschutzbericht des Landes Hamburg 2008, S. 184
- ↑ „Weiße Wölfe Terrorcrew“ im Visier. In: Hamburger Morgenpost. 28. Oktober 2009.
- ↑ Michael Klarmann: Razzia gegen Weiße Wölfe Terrorcrew.
- ↑ Rechtsrock-Band kommt aus dem Untergrund ans Tageslicht. NRW Rechtsaußen
- ↑ BAnz. Nr. 131 vom 31. August 2011
Kategorien:- Rechtsrock-Band
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