Maria-Empfängnis-Dom

Maria-Empfängnis-Dom
Mariä-Empfängnis-Dom, Ostseite, 2007
Mariä-Empfängnis-Dom, Westseite

Der Mariä-Empfängnis-Dom in Linz, auch Mariä Empfängnis Dom, Mariendom und Neuer Dom genannt, wurde 1855 durch den Linzer Bischof Franz Joseph Rudigier aus Dank für die Bulle Ineffabilis Deus vom 8. Dezember 1854 veranlasst. 1862 erfolgte die Grundsteinlegung, 1924 wurde der Dom von Bischof Johannes Maria Gföllner schließlich als Marienkirche geweiht.

Inhaltsverzeichnis

Die Päpstliche Bulle Ineffabilis Deus

Die Bulle hat offiziell definiert, dass die Jungfrau Maria ohne Sünde empfangen wurde und daher als Immaculata zu verehren ist.

Architektur

Für die Pläne zeichnete der Kölner Diözesanbaumeister Vincenz Statz verantwortlich, der den Neuen Dom als neugotisches Bauwerk ganz im Stil der französischen Hochgotik plante und errichtete. Weitere Mitarbeiter waren die Dombaumeister Otto Schirmer und sein Sohn Franz Statz, und Dombauleiter Matthäus Schlager. [1]

Kolorierter Stich des Domes (1872)

Gebäude

Mit 20.000 Besucherplätzen (17.000 im oberen Teil und 3.000 in der Krypta) gilt der Mariä-Empfängnis-Dom als die größte, nicht aber höchste, Kirche Österreichs. Die ursprünglich geplante Höhe wurde nicht bewilligt, da in Österreich-Ungarn kein Gebäude höher sein durfte als der Südturm des Stephansdomes in Wien. Mit 134,8 m ist der Turm des Mariä-Empfängnis-Domes in Linz um rund zwei Meter niedriger als der des Stephansdomes. (Rechnet man das Kreuz an der Spitze allerdings mit, ist der Linzer Dom nicht nur das größte, sondern auch das höchste Kirchenbauwerk Österreichs.)

Der Außenbau ist 130 m lang, die Hauptfirsthöhe beträgt außen 44 Meter, die Breite des Langschiffs 27,5 m, die des Mittelschiffs 13,5 m und die des Querschiffs 60 m. Die Grundfläche beträgt 5.170 m², die gedeckte Dachfläche 7.120 m².

Grundsteinlegung durch Bischof Rudigier auf Glasfenster
Grabdenkmal für Bischof Rudigier

Besonders bemerkenswert sind die Gemäldefenster des Mariä-Empfängnis-Domes. Das bekannteste ist wohl das sogenannte Linzer Fenster, das Darstellungen aus der Linzer Geschichte zeigt. Außerdem sind in den Fenstern auch die Abbilder verschiedener Sponsoren des Kirchenbaues abgebildet. Ebenfalls bemerkenswert ist auch die Krippe in der Gruftkirche mit Figuren von S. Osterrieder und die Ausstellung des bischöflichen Ornats von Bischof Rudigier.

Die Glocken

Der Mariä-Empfängnis-Dom besitzt neun Glocken: Zwei davon, die Annaglocke und die Joachimsglocke, hängen inmitten zweier Strebetürmchen und wurden am 29. September 1869 zum ersten Mal geläutet. Die restlichen Glocken, die Immaculata-Glocke (Schlagton f0, 8.120 kg, sie hängt im dritten Turmstockwerk) und sechs weitere Glocken (im vierten Turmstockwerk), wurden 1901 von Anton Gugg in Linz gegossen. Insgesamt hat das Geläut ein Gewicht von 17.700 kg. Wenn alle Glocken läuten, ist das Motiv des „Salve Regina“ zu hören.

Die Domorgel

Die Domorgel ist ein Werk der dänischen Orgelbauwerkstatt Marcussen & Sohn (1968) und hat 70 klingende Register. Zusätzlich gibt es eine Chororgel der Firma Pflüger (Feldkirch) mit 26 Registern im Altarraum.

Politisches

Im Jahre 2006 ergänzte die katholische Kirche die Ehrentafel für Engelbert Dollfuß am neuen Dom mit einer Zusatztafel, was große Aufregung innerhalb der ÖVP auslöste. Die Zusatztafel weist darauf hin, dass Dollfuß als Bundeskanzler 1933 das Parlament ausgeschaltet hat und es dadurch 1934 zum Bürgerkrieg und zu einer ständestaatlichen Diktatur kam.[2] [3]

Literatur

  • Balthasar Scherndl: Führer durch den Mariä Empfängnis Dom in Linz, Verlag des katholischen Pressevereins, Linz-Urfahr 1902.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. buchfreund Balthasar Scherndl: Führer durch den Mariä Empfängnis Dom in Linz, Verlag des kath. Pressevereins, Linz-Urfahr 1902.
  2. Oberösterreichische Nachrichten (OÖN) vom 9. November 2006 Aufgerufen am 9. Januar 2009
  3. Tageszeitung Heute vom 11. November 2008

Weblinks

48.30055555555614.2855555555567Koordinaten: 48° 18′ 2″ N, 14° 17′ 8″ O


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