- Mariaba
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Ma'rib (arabisch مأرب, DMG Maʾrib, lokal Mārib; altsabäisch Maryab; griech.: Μαρίαβα / Mariaba) war in der Antike die Hauptstadt des Reichs von Saba seit dem 8. Jahrhundert v. Chr.. Sie befindet sich etwa 100 km östlich von Sanaa im Jemen. Das heutige Ma'rib hat etwa 17.000 Einwohner und ist Hauptstadt des Gouvernements Ma'rib.
Geschichte
Die antike Stadt lag in einer Ebene im Trockendelta des Wadi Adhana, auf etwa 1200 m ü. NN.
Nachdem in Marib schon seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. eine befestigte Siedlung bestand, erlebte der Ort mit der Etablierung der Weihrauchstraße einen starken Aufschwung. Als bedeutendstes Wirtschaftszentrum löste Marib deshalb im 8. Jahrhundert v. Chr. Sirwah als Hauptstadt von Saba ab. Marib besaß eine Akropolis, auf der sich die Paläste und Tempel der Herrscher befanden, während die eigentliche Stadt von einer 4,2 km langen Stadtmauer umgeben war. Es gab mehrere Tempel für den Hauptgott Almaqah (Mondgott), wobei der bedeutendste der Awwam-Tempel war.
In Marib sollen einst bis zu 50.000 Menschen auf einer ummauerten Stadtfläche von 110 Hektar gelebt haben, womit Marib die größte Stadt im antiken Südarabien war. Grundlage für diese große Bevölkerung war die blühende Landwirtschaft, die durch den Staudamm von Marib ermöglicht wurde. Die somit künstlich bewässerte Fläche betrug etwa 9600 Hektar. Im Jahre 24 v. Chr. belagerten die Römer unter Aelius Gallus vergeblich die Stadt.
Der Niedergang Maribs begann schließlich mit dem Rückgang des Handels auf der Weihrauchstraße, nachdem die Ptolemäer und Römer den Seeweg durch das Rote Meer erschlossen hatten und somit die hohen Zölle und Abgaben auf dem Landweg umgehen konnten. Nachdem es seit dem 4. Jahrhundert zu mehreren Dammbrüchen gekommen war und Marib nach der Eroberung durch die Himjariten auch seinen Hauptstadtstatus verlor, wurde die Stadt nach einem erneuten Dammbruch Im Jahre 572 aufgegeben.
In der Neuzeit war das legendäre Marib Ziel mehrerer Forschungsreisen. Als erster erreichte der Franzose Joseph Arnaud 1843 die Ruinenstadt. Eine archäologische Erforschung der Stadt war wegen der ablehnenden Haltung der Stämme lange Zeit nicht möglich. Erste Ausgrabungen fanden 1952 unter Wendell Phillips statt, mussten aber bald wieder abgebrochen werden. Nachdem Marib seit 1975 wieder für Touristen und Forscher zugänglich ist, finden gegenwärtig deutsche Grabungen in Marib statt.
Literatur
- Andrey Korotayev. Pre-Islamic Yemen. Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 1996. ISBN 3-447-03679-6.
- Jürgen Schmidt (Hrsg.): Antike Technologie. Die sabäische Wasserwirtschaft von Marib. von Zabern, Mainz 1995 (Archäologische Berichte aus dem Yemen, Bd. 7). ISBN 3-8053-1488-4
- Wendell Phillips: Kataba + Saba: Entdeckung der verschollenen Königreiche an den biblischen Gewürzstraßen Arabiens. S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 1958.
Weblinks
15.42277777777845.3375Koordinaten: 15° 25′ 22″ N, 45° 20′ 15″ O
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