Mariama Cissé

Mariama Cissé

Mariama Cissé (* 1962 in Filingué) ist eine nigrische Richterin, die mit ihrem Einsatz für die Frauenrechte bekannt geworden ist.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Cissé wurde im Südwestniger als zweites von acht Kindern eines arabischen Kaufmanns geboren. Sie studierte in Niamey und Paris. Seit 1989 arbeitete sie als Richterin in der Hauptstadt Niamey. Sie wurde Assistentin des Staatsanwaltes und später Richterin am Gerichtshof. Seit 1999 war sie Mitglied, später Vizepräsidentin der nigrischen Menschenrechtskommission.

Sie ist verheiratet und Mutter von drei Kindern.

Einsatz für die Menschenrechte

Gemeinsam mit anderen Juristinnen gründete Cissé während der Phase der Demokratisierung im Niger 1989 die „Vereinigung zum Schutz der Rechte von Frauen und Kindern“ und die „Nigrische Juristinnenvereinigung“ (Association des Femmes Juristes du Niger, AFJN), deren Generalsekretärin sie später wurde. Die AFJN machte es sich zur Aufgabe, die weibliche Bevölkerung des Niger mit einer Analphabetenquote von 90% über ihre Rechte aufzuklären und sie zu ermutigen, diese Rechte auch einzufordern. Dabei wurde sie insbesondere vom Deutschen Entwicklungsdienst unterstützt. Sie setzte insbesondere durch, dass Niger 1999 die UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau unterzeichnete.

Cissé war auch Mitbegründerin des „Nigrischen Komitees zu traditionellen Praktiken mit Auswirkungen auf die Gesundheit von Frauen und Mädchen“ (CONIPRAT), das gegen die weibliche Genitalverstümmelung kämpfte. Cissé arbeitete an dem 2003 verabschiedeten Gesetz mit, das diese Praxis nach einer mehrjährigen Aufklärungskampagne unter Strafe stellte.

2003 erhielt Cissé für ihre Verdienste den Menschenrechtspreis des Deutschen Richterbundes.

Literatur

  • Astrid Hölscher: Richter ehren Frauenrechtlerin, FR vom 16. September 2003
  • Sandra van Edig: DRB-Menschenrechtspreis 2003 für Mariama Cissé, DRiZ 2003, S. 258

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